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Stern der Leidenschaft

Stern der Leidenschaft

Titel: Stern der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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einiger Mühe. »An meine Freundin. Sie sorgt sich wieder einmal übermäßig um mich.«
    Der Zauber fiel schlagartig von Brittany ab, und zwar vollständig. In Sekundenschnelle traten Ärger und Enttäuschung an seine Stelle. »Sie?« »Sie ist ein Computer.«
    Brittany blinzelte verwirrt. »Sie machen Witze.« »Was veranlasst Sie zu einer solchen Annahme?« Das stimmte sie wieder zuversichtlich. Er war eigentlich recht lustig, wenn auch auf eine etwas ungewöhnliche Art. »Vielleicht weil Computer keine Gefühle haben, sich daher also auch keine Sorgen machen können. Aber sagen Sie mir doch erst einmal, warum Sie überhaupt hierhergekommen sind?« »Ich brauche Sie.«
    Diese drei Worte brachten Brittany auf der Stelle zum Schmelzen. Sie fühlte den fast unwiderstehlichen Drang, sich über den Couchtisch hinweg direkt auf seinen Schoß zu werfen. Die Schmetterlinge in ihrem Bauch spielten nun völlig verrückt. Noch nie hatte sie sich so heftig zu einem Mann hingezogen gefühlt. Ihr Verlangen nach ihm war schon beinahe schmerzhaft. Und drei kurze Worte hatten ausgereicht, um dieses Wunder zu bewirken.

Kapitel Zehn
     
    Erst nach etwa einer Minute dämmerte Brittany, dass Dalden unter »brauchen« beileibe nicht dasselbe verstand wie sie. Dass er nach wie vor auf der Couch saß und keinerlei Anstalten machte, den Abstand zwischen ihnen zu verringern, sprach für sich. Dennoch dauerte es geraume Zeit, bis Brittany von Wolke sieben wieder auf die Erde zurückfand, und auch dann hörten ihre Wangen noch längst nicht auf zu glühen. Sie hätte sich doch den Luxus einer Klimaanlage für das Apartment leisten sollen. Im Augenblick sehnte sie jedenfalls einen kühlenden Lufthauch herbei. Es blieb ihr nichts anderes übrig, als sich in den Sessel neben der Couch sinken zu lassen und sich dort so lässig wie möglich ein wenig Luft zuzufächeln. Wenn sie erst hörte, was ihr Besucher wirklich mit dem Wort »brauchen« meinte, würden ihre erhitzten Gefühle sich schon von selbst wieder abkühlen. Brittany beschloss, den Tatsachen ins Auge zu sehen, und fragte: »Was kann ich denn für Sie tun, was Ihre Botschaft nicht mindestens ebenso gut für Sie erledigen könnte?«
    »Ich muss diesen Mann, Jorran, so schnell wie möglich finden. Die Sache duldet keinen Aufschub«, erklärte Dalden. »Aber möglicherweise erkenne ich ihn gar nicht, wenn ich ihn sehe. Er könnte sein Aussehen verändert haben, seit ich ihn zum letzten Mal sah. Sie hingegen würden sofort merken, dass er nicht aus Ihrem Land stammt. Bei mir ist Ihnen das ja auch auf Anhieb gelungen.«
    »Nun, ganz so einfach ist die Sache nicht«, widersprach Brittany. »Eigentlich war es ja nur Ihre Aussprache …«
    »Wenn er spricht, wird das – genau wie bei mir – für Ihre Ohren ein wenig eigenartig klingen.« »Ich hoffe, Sie erwarten nicht, dass ich nun jeden einzelnen Mann in unserer Stadt anspreche, nur um zu hören, ob er einen fremdartigen Akzent hat.« »Wenn Sie meinen, das sei notwendig …« »Stopp, stopp!«, unterbrach Brittany ihn. »Das sollte ein Scherz sein. Seaview ist zwar eine verhältnismäßig kleine Stadt, aber hier leben immerhin um die zwanzigtausend Menschen. Wenn etwa die Hälfte davon männlich ist, dauert es Monate, um herauszufinden, wie sie alle sprechen. Und Sie sagten ja, Sie hätten nur wenig Zeit.«
    »Stimmt. Aber allzu schwierig wird es nicht werden. Jorran wird voraussichtlich mit dem Mann, den Sie Bürgermeister nennen, in Kontakt treten. Er hält sich also höchstwahrscheinlich in der Nähe dieser Person auf.«
    »Was will er denn von Bürgermeister Sullivan?« »Seine Position.«
    »Seine Position? Aber in welcher Angelegenheit denn?«
    Diese Frage schien den Fremden ein wenig zu verwirren.
    Verwirrter als Brittany konnte er allerdings kaum sein. Er unternahm einen weiteren Anlauf, ihr die Sache zu erklären. »Jorran wird alles daransetzen, selbst Bürgermeister von Seaview zu werden, und ich muss das um jeden Preis verhindern.«
    »Dieser Mensch will gegen Sullivan antreten? Aber ich dachte, er sei ein Ausländer, genau wie Sie!« »Ist er auch.«
    »Nun verstehe ich gar nichts mehr. Um hier bei uns für ein politisches Amt kandidieren zu können, muss man amerikanischer Staatsbürger sein. Weiß er das denn nicht?«
    Dalden grinste ein wenig verlegen. »Er ist mit Ihren Gepflogenheiten ebenso wenig vertraut wie ich.« Brittany ließ sich von seinem Grinsen anstecken. »Na also! Ich nehme an, damit ist Ihr Problem

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