Stern der Leidenschaft
gelöst«, antwortete sie.
Nun seufzte er. »Wenn es doch nur so einfach wäre! Ich muss Jorran trotzdem finden und aus Ihrem Land entfernen, bevor er hier größeren Schaden anrichtet.« »Sie befürchten wohl tatsächlich ernstliche internationale Zerwürfnisse?« Der flehentliche Blick, den Dalden nun auf den Ohrstöpsel zu seinen Füßen warf, sagte Brittany, dass er eine Erklärung brauchte. Sie versuchte, ihm ihre Worte ein wenig verständlicher zu machen. »Sie möchten einen unerfreulichen Zwischenfall, der bei uns wie bei Ihnen in allen Zeitungen stehen und jede Menge Staub aufwirbeln würde, verhindern?«
Doch auch das schien ihm nicht weiterzuhelfen. Brittany seufzte: »Na machen Sie schon. Stecken Sie sich das Ding wieder ins Ohr. Ich bin sicher, sie wird Ihnen im Handumdrehen erklärt haben, was ich meine.« Dalden nickte und setzte Brittanys Vorschlag dankbar in die Tat um. Ein paar Sekunden lang lauschte er konzentriert auf das, was die Stimme aus dem Gerät ihm einflüsterte. Dann sagte er: »Ihre Analyse trifft den Kern des Problems. Werden Sie mir helfen?« »Das würde ich gern. Wirklich. Aber ich wüsste nicht, wie. Sie brauchen jemanden, der viel mehr Zeit erübrigen kann als ich. Der Sonntag ist mein einziger freier Tag. Die ganze Woche über stecke ich bis über beide Ohren in Arbeit. Mit meinen zwei Jobs bin ich wirklich mehr als ausgelastet. Da Sie es offensichtlich eilig haben, wäre ich Ihnen bestimmt keine große Hilfe.«
»Sie missverstehen mich, Brittany Callaghan. Ich bin bereit, Sie für die Zeit, in der Sie für mich arbeiten, zu bezahlen. Sie müssten dann allerdings voll und ganz zu meiner Verfügung stehen, bis meine Mission hier beendet ist.«
Er nahm die Halskette mit dem schweren Medaillon ab und reichte ihr das Schmuckstück. Von dem Gewicht des Metalls überrascht, ließ Brittany es beinahe fallen. Schon das Medaillon war ungeheuer schwer. Allein die Kette, an der es hing, musste an die zehn Pfund wiegen. Sie glich eher einer Fahrradkette als den fein gearbeiteten Schmuckstücken, die in Seaview in den Schaufenstern der Juweliere lagen. Fragend sah Brittany ihren Besucher an.
»Wo ich herkomme«, erklärte er, »ist dieses Metall kaum etwas wert. Aber man sagte mir, hier sei es sehr begehrt. Genügt das als Bezahlung?« Ungläubig betrachtete Brittany die dicke Scheibe an der grobgliedrigen Kette. Sie schätzte, dass acht bis zehn Kilo des matt glänzenden Metalls in ihrem Schoß lagen. »Wie hoch ist der Goldanteil?«, fragte sie. »Anteil?«
»Ja, wie viel Prozent davon sind echtes Gold?« »Wie viel Prozent? Hundert! Das Schmuckstück besteht aus nur einem einzigen Metall, aus Gold. Pures Gold gilt hier doch als wertvoll, oder sollte das ein Irrtum sein?«
»Das ist ein Scherz, nicht wahr?«
Brittany wusste nicht genau, was man derzeit für eine Unze reinen Goldes bezahlte. Doch selbst ein zartes Goldkettchen, das nur ein paar Gramm wog, kostete gut und gerne sechshundert Dollar. Dabei war ein solches Schmuckstück nur in den seltensten Fällen aus purem Gold. Das Ergebnis der groben Berechnung, die Brittany nun auf die Schnelle im Kopf anstellte, ließ ihr einen Moment lang den Atem stocken. Der Wert des Metalls, das der Fremde mit sich herumschleppte, war Schwindel erregend. Zumindest wenn der gute Mann ihr nichts vorflunkerte, was den Goldgehalt seines Medaillons betraf. Aber wozu machte sie sich überhaupt Gedanken? Sie konnte dieses Schmuckstück unmöglich als Bezahlung für ein paar Tage Arbeit annehmen. »Hören Sie, es dauert wahrscheinlich kaum eine Woche, den Mann, den Sie suchen, ausfindig zu machen. Wenn er sich tatsächlich in der Nähe des Bürgermeisters herumtreibt, geht es vielleicht sogar noch bedeutend schneller. Ich kann mir ein paar Tage freinehmen, und Sie bezahlen mich einfach in Ihrer Landeswährung. Gegen ein paar Tausender extra hätte ich nun wirklich nichts einzuwenden. Aber das hier«, fügte sie hinzu, während sie ihm seinen Schmuck hinhielt, »muss ein Vermögen wert sein. Und das ist wirklich viel zu viel für eine Woche Arbeit.« Er schob das Medaillon wieder zu ihr zurück. »Möglicherweise dauert es länger als eine Woche, und etwas anderes besitze ich nicht. Die Zahlungsmittel, von denen Sie eben sprachen, stehen mir nicht zur Verfügung.«
»Sie wollen doch nicht etwa behaupten, Sie haben kein Geld? Und im selben Atemzug versuchen Sie, mir diesen gewaltigen Goldklumpen anzudrehen?« Brittany verdrehte die Augen. »Nehmen Sie
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