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Stern der Leidenschaft

Stern der Leidenschaft

Titel: Stern der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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Dhayd -Saft, um den übermächtigen Drang, diese Frau an einen verschwiegenen Ort zu schleppen und sie dort ganz in Besitz zu nehmen, etwas lindern zu können. Natürlich war vor Beginn der Reise eine ansehnliche Menge dieses hilfreichen Gebräus an Bord der Raumschiffe gebracht worden, doch niemand hatte damit gerechnet, dass sich dieser Ausflug ins All derart in die Länge ziehen würde. Deshalb waren die Dhaya- Vorräte auch schon seit über einem Monat aufgebraucht. Ob der Saft allerdings bei dem, was Dalden nun fühlte, überhaupt eine Wirkung gezeigt hätte, wagte er zu bezweifeln. Brittany faszinierte ihn wie nie ein weibliches Wesen zuvor. Sie sprach wie eine Frau aus dem alten Volk der Kystranier. Sie packte jedes Vorhaben mit Entschlossenheit an und gab mit der größten Selbstverständlichkeit Befehle. Darin glich sie seiner Mutter. Sie war mutig, dickköpfig und einfallsreich. Sie war stolz auf eine Arbeit, die auf Sha-Ka’an nur Sklaven verrichteten. Sie war unabhängig und selbstständig. Sie glaubte, außer den Gesetzen, die in ihrem Land galten, keinen besonderen Schutz zu benötigen. Sie kochte und arbeitete wie eine Ddra5-Dienerin und betrachtete das nicht als entwürdigend. Mit größter Leichtigkeit sprang sie von einer Sekunde zur anderen zwischen männlichen und weiblichen Aufgabenfeldern hin und her, die auf Sha-Ka’an traditionell streng voneinander abgegrenzt waren. Ihre Kultur unterschied sich so grundlegend von der seinen, dass Dalden sich kaum vorstellen konnte, wo es Berührungspunkte gab. Ganz zu schweigen von der Möglichkeit eines harmonischen Zusammenlebens.
    Dalden wusste, dass Martha ihm genau das unter die Nase reiben würde. Doch er hielt eine Antwort für sie bereit, der sie nichts entgegensetzen konnte. »Tedra wird sich wünschen, sie wäre selbst mit hierher gekommen«, kam es in Sha-Ka’ani aus der Kombinations-Einheit. Martha wollte nicht, dass jemand außer Dalden verstand, was sie sagte.
    »Warum?«, fragte Dalden in derselben Sprache zurück. »Weil die Leute hier ihren Vorfahren so ähnlich sind. Es scheint beinahe, als hätten sie dieselben Wurzeln. Man könnte meinen, sie stammen, genau wie die Kystranier, von den Schiffen, mit denen vor langer Zeit das All kolonisiert wurde.«
    »Aber wären sie dann nicht schon viel weiter entwickelt?«, fragte Dalden.
    »Nicht wenn ihnen auf irgendeine Art sämtliche Daten verloren gingen und sie wieder ganz von vorn anfangen mussten. Das ist allerdings eher unwahrscheinlich. Und es soll durchaus vorkommen, dass zwei verschiedene Planeten nahezu dieselben Entwicklungsstufen durchlaufen. Das würde die Ähnlichkeiten erklären.«
    »Du magst Brittany«, stellte Dalden fest. »Das spüre ich.«
    Ein leises Lachen. »Was du damit sagen möchtest, ist, dass Tedra sie mögen würde. Aber wir wollen nicht untertreiben. Deine Mutter würde Brittany sofort ins Herz schließen und sie abgöttisch lieben. Für Tedra wäre sie so etwas wie eine lebende Tonaufnahme der Ahnen, die sie so verehrt. Es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass Tedra und Brittany die dicksten Freundinnen werden würden.«
    »Wenn es dein einziger Daseinszweck ist, dich um das Wohlergehen und das Lebensglück meiner Mutter zu kümmern, warum willst du dann Brittany hier zurücklassen?«
    »Weil ich, anders als du, vorausberechnen kann, was passiert, wenn wir sie mitnehmen. Es würde deiner Mutter das Herz brechen, zuzusehen, wie zwei Menschen, die sie liebt, einander gegenseitig ins Unglück stürzen.«
    »Nichts dergleichen wird geschehen.« Ein Seufzen, gedehnt und ein wenig übertrieben, doch dann ging es in sachlichem Ton weiter: »Hör doch wenigstens einen Augenblick lang auf zu träumen. Du und diese Frau, ihr habt die größte Mühe, nicht auf der Stelle übereinander herzufallen. Schön. So etwas gilt als völlig natürlich und soll sogar gesund sein. Wenn genügend Zeit dafür ist, habe ich auch nichts dagegen einzuwenden. Aber du musst die Dinge realistisch betrachten, Dalden.« »Wie kommst du darauf, dass ich das nicht längst tue?« »Die Tatsache, dass wir uns überhaupt über dieses Thema unterhalten müssen, spricht für sich«, antwortete Martha spitz. »Leidenschaft macht Männer nun einmal oft blind für alles andere. Und Krieger stellen in dieser Hinsicht keine Ausnahme dar. Könnten sie auch nur einen Augenblick lang einen kühlen Kopf bewahren, so würden sie die Dinge so sehen, wie sie wirklich sind. Andern sie in einem solchen Fall ihre

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