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Stern der Leidenschaft

Stern der Leidenschaft

Titel: Stern der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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Meinung noch immer nicht, nun, so hat es sie vielleicht tatsächlich richtig erwischt, und dagegen ist kein Kraut gewachsen. Aber nur allzu häufig stellt sich heraus, dass allein ihre primitiven Triebe der Grund für die Sehnsucht nach einer bestimmten Frau sind. Sind diese Triebe erst einmal befriedigt, so bleibt von den Gefühlen meist nicht mehr viel übrig. Zumindest nicht genug, um eine dauerhafte Doppelbesetzung darauf zu gründen.«
    Mit dem Begriff Doppelbesetzung beschrieben die Kystranier eine lebenslange Bindung zwischen zwei Menschen. Früher hatten sie das, genau wie die Menschen hier, Ehe genannt. Die Sha-Ka’ani kannten kein bestimmtes Wort dafür. Doch auch bei ihnen gab es in jedem Land des Planeten eine eigene Bezeichnung für eine solche auf Dauer angelegte Einrichtung. In Kan-is-Tra wählten die Krieger eine Mutter für ihre Kinder, und so nannten sie die betreffende Frau auch fortan. Häufig sprachen Männer und Frauen auch von ihren Lebensgefährten. »Hast du denn in der ganzen Zeit auf Sha-Ka’an noch immer nicht gelernt, dass Krieger einen sehr sicheren Instinkt dafür haben, welche Frau sie zu ihrer Lebensgefährtin erwählen, Martha? Nur sehr ungeduldige junge Männer begnügen sich schließlich mit einer Gefährtin, die nicht diesen Instinkt in ihnen weckt.«
    Ein Schnauben kam aus dem Kästchen. »Vorsicht, Kleiner! Man könnte ja fast glauben, du redest von Liebe – du weißt schon, jenes alberne Gefühl, von dem Krieger behaupten, es nicht zu kennen.« Dalden knurrte: »Zwischen weiblicher Gefühlsduselei und unseren Instinkten besteht keinerlei Zusammenhang.«
    »Schade, dass du gerade nicht hier bist und es selbst sehen kannst! Nichts als verdrehte Augen auf jedem einzelnen Monitor der Kommandozentrale …« »Selbst dir wird es nicht gelingen, die Natur eines Kriegers zu verändern!«
    »Du hältst mich doch hoffentlich nicht für so einfältig, etwas derart Vermessenes auch nur zu versuchen. Aber damit hast du den Nagel auf den Kopf getroffen, Süßer. Genau deshalb wird es zwischen der Schreinerin und dir ständig Reibereien geben. Zwischen euch bestehen keinerlei Gemeinsamkeiten. Darum ist jeder Versuch, ein glückliches, harmonisches gemeinsames Leben zu führen, von vornherein zum Scheitern verurteilt.«
    »Du irrst dich. Genau das wird uns gelingen.« »Sturheit hilft dir in diesem Fall nicht weiter. Aber ich sehe schon – auf diesem Ohr bist du taub. Okay. Beschäftigen wir uns mit den aussagekräftigen Ergebnissen meiner Wahrscheinlichkeitsrechnungen. Den Gedanken, dass ein Mann sie beschützt und für sie sorgt, akzeptiert diese Frau vielleicht gerade noch. In dieser Hinsicht gibt es also kaum Probleme. Immerhin hat man das vor ein paar Jahrzehnten auch hier noch so gehalten. Es gilt zwar inzwischen als altmodisch, doch der Gedanke ist ihr zumindest nicht völlig fremd. Sie wird sich zu Tode langweilen, wenn sie den ganzen Tag zu Hause sitzt, anstatt selbst arbeiten zu gehen. Doch ähnlich wie Tedra findet sie bestimmt bald ein anderes, lohnendes Betätigungsfeld.« »Es freut mich, das von dir zu hören.« »Immer mit der Ruhe. Ich bin noch nicht fertig. Eine Sache, an die sie sich nie gewöhnen wird, ist ihre Rolle als Frau eines Kriegers. Bei den Sha-Ka’ani bestimmt allein der Mann über sämtliche Aspekte des gemeinsamen Lebens. Die Frauen üben sich vor allem in ergebenem Schweigen. Auch hier zu Lande war das früher gang und gäbe. Aber die Frauen haben ihre Fesseln abgestreift, und sie werden sich niemals wieder aus freien Stücken unterjochen lassen. Verstehst du nun, was ich meine? Es geht gegen Brittanys Natur, sich den Entscheidungen eines Mannes zu fugen. Wenn ihr etwas nicht gefällt, versucht sie, es zu ändern. Und dass sie die Sha-Ka’ani-Traditionen nicht ändern kann, würde sie nie akzeptieren. Gesetze, wie die Sha-Ka’ani sie zum Schutz ihrer Frauen aufgestellt haben, stellen einen unüberbrückbaren Gegensatz zu Brittanys Lebensweise dar. Sie würde dir ins Gesicht lachen, wenn du ihr mit euren Regeln kommst. Und so etwas führt unweigerlich zu Streit, mein Kleiner. Zu andauerndem, mal offen ausgetragenem, mal im Verborgenen schwelendem Streit. Es ist leider nicht zu ändern: Du und sie, ihr passt nicht zusammen.«
    »Du beschreibst nicht zufällig gerade das Zusammenleben meiner Eltern, Martha?«
    Ein Kichern. »Die Luft dort oben scheint dir gut zu bekommen! Derart scharfsinnige Schlussfolgerungen kenne ich sonst gar nicht von dir.« Dalden

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