Stern der Liebe ueber Kenia
Wie du es mit Marina gemacht hast und jetzt mit Shanna ... "
"Sei still! " Seine Stimme klang fremd in seinen eigenen Ohren. "Du weißt ja nicht, wovon du sprichst."
"Ich weiß genau, wovon ich spreche! Und es wird höchste Zeit, dass jemand mal Klartext mit dir redet."
"Danke, Dr. Freud", erwiderte er kühl. Er warf einige Shillingscheine auf den Tisch, stand auf und ging davon, ohne Antonia noch eines Blickes zu würdigen.
"Wie würde es dir gefallen, an einen paradiesischen Ort entführt zu werden?"
fragte Rand Shanna eine Woche später.
"Aber hier ist es paradiesisch." Sie fragte sich, worauf er hinauswollte.
Die Dämmerung brach herein, und sie picknickten auf dem Ausguck. Ein Elefant stapfte geräuschvoll zur Wasserstelle, und in den Bäumen tobten Affen herum.
"Ich denke da an ein anderes Paradies. Du hast zu viel gearbeitet und brauchst einen Tapetenwechsel."
Shanna lachte gelöst. "Die Arbeit an dem Buch macht mir Freude. Ich brauche keinen Urlaub. Außerdem ist die Schönheit der Landschaft hier kaum noch zu überbieten, findest du nicht auch?" Genießerisch trank sie einen Schluck Wein und konnte sich nicht vorstellen, im Moment woanders sein zu wollen.
"Es gibt noch andere paradiesische Orte", sagte Rand. "Hättest du Lust, mit mir für einige Tage einen zu besuchen?"
Der Vorschlag überraschte Shanna. "Willst du wirklich verreisen?“
„Ja. Das wäre mein Geburtstagsgeschenk für dich."
Woher wusste Rand, wann sie Geburtstag hatte? Doch seine Großzügigkeit rührte sie. Statt ihr etwas zu kaufen, ließ er seine geliebte Ranch im Stich und nahm sich Zeit, um mit ihr Urlaub zu machen.
"Du willst wirklich mit mir wegfahren?"
Rand lächelte jungenhaft. "Ist das so seltsam?"
„Ja, nein ... Ich dachte, du verlässt die Ranch nur, wenn's unbedingt sein muss."
"Mal sehen, ob's sich einrichten lässt“, bemerkte er trocken. "Drei Tage."
"Ich würde liebend gern drei Tage mit dir verreisen", gestand Shanna glücklich.
Zufrieden lächelte Rand. "Gut."
"Und wohin?" fragte sie gespannt.
"Das wird eine Überraschung."
10. KAPITEL
Eine Überraschung war es dann auch wirklich.
"Ich kann's kaum glauben! " Begeistert blickte Shanna auf den fast weißen Strand, die Palmen und das türkisfarbene Meer. Sie saßen auf der breiten, schattigen Veranda eines Strandhauses am Indischen Ozean, und ein großer Einheimischer im weißen Gewand mit einer bestickten Kappe hatte ihnen gerade kühle Kokosnussgetränke mit einem Schuss Rum gebracht.
Am Morgen war sie im kühlen Rift Valley aufgewacht, und nun befanden sie sich an der Tropenküste Kenias, wo die schwülwarme Luft mit Meergerüchen, dem Duft von Frangipaniblüten, reifer Mango und Kokosnuss erfüllt war.
"Ich wusste, dass es dir hier gefallen würde", sagte Rand. "Alles Gute zum Geburtstag."
"Danke." Shanna lächelte bewegt. "Du hast mir ein unvergleichliches Geschenk gemacht."
"Du hast es verdient." Zufrieden betrachtete er sie. "Und ein bisschen Spaß und Luxus ist gut für die Seele."
Die Sonne ging unter, und am Horizont erschienen kleine Fischerboote, die mit dem Tagesfang zurückkehrten. Auf der Speisekarte fürs Abendessen stand Hummer, hatte Nazir, der Koch, Shanna verraten, aber natürlich könne sie auch etwas anderes haben, wenn sie wolle.
Sie wollte nicht.
"Hier ist es traumhaft." Gelöst lehnte sie sich im Sessel zurück. Das Haus aus weiß getünchtem Korallengestein hatte ein mit Palmwedeln gedecktes Dach und war seitlich offen, so dass der Wind vom Meer kühlend hindurchstreifen konnte.
Der Aufenthaltsraum mit den weich gepolsterten Rohrmöbeln und afrikanischen Kunstgegenständen wirkte einladend und sehr exotisch. Breite Bogengänge führten zu verschiedenen Bereichen des Hauses und einem romantischen Innenhof mit blühenden Topfpflanzen.
"Du hast mir noch nicht verraten, wem das Haus hier gehört", sagte Shanna.
"Antonias Eltern. Vor einigen Jahren haben sie ihre Kaffeeplantage verkauft und das Anwesen hier für den Ruhestand erworben. Zurzeit sind sie bei Verwandten in Italien."
"Hat Antonia dir gesagt, wann ich Geburtstag habe?"
„Nein." Rand lächelte vergnügt. "Ich hab's neulich auf deinem Führerschein gesehen, als er zu Hause herumlag."
Shanna lachte. "Ach so."
In dieser Nacht schliefen sie in einem großen Bett unter einem weißen Moskitonetz, eingelullt vom Rauschen der Wellen, die sich am Korallenriff brachen.
Am nächsten Morgen erkundeten sie die kleine Stadt, in der freundliche Händler ihre Waren
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