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Stern der Liebe ueber Kenia

Stern der Liebe ueber Kenia

Titel: Stern der Liebe ueber Kenia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen van der Zee
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feilboten: Früchte, Körbe, Speckstein, Holzschnitzereien.
    "Bwana! Das Ihrer Frau besonders gefallen! Ich machen guten Preis für Sie! "
    Shanna hatte den Fehler begangen, eine Specksteinschale aufzunehmen, um sie näher zu betrachten.
    "Bwana, Sie kaufen! Mann nicht dürfen enttäuschen Frau!“
    Lachend stellte Shanna die Schale zurück. "Nein, nein. Danke."
    Rand kaufte sie ihr trotzdem.
    Sie schlenderten durch die alten Gassen mit ihren weiß getünchten Häusern im arabischen Stil, wo es überall nach Gewürzen und Sandelholz roch.
    Der Händler hat mich für Rands Frau gehalten, dachte Shanna.
    "Warum hast du eigentlich nie geheiratet?" fragte sie ihn impulsiv und wich einer Ziegenherde aus, die sich durch die Gasse drängte.
    Rand zuckte die Schultern. "Ich hab nie den Wunsch dazu verspürt.“
    Die Antwort war unmissverständlich.
    "Wünschst du dir keine Kinder, denen du Jagen, Angeln und Schwimmen beibringen kannst?"
    "Ich sehe mich einfach nicht als Vater." Er deutete auf ein kleines Dachrestaurant mit Blick über die Stadt.
    "Sieht gut aus. Hast du Appetit auf traditionelle Suaheliküche?"
    "Klar. Mit viel Kokosnuss und Gewürzen?"
    "Richtig."
    Vor Jahrhunderten hatten arabische Händler die Gewürze mitgebracht, gleichzeitig auch ihr völkisches Erbe, ihre Religion und Architektur, so dass aus dem Küstengebiet Kenias ein anderes Land geworden war.
    Rand und Shanna folgten dem Pfeil eines Holzschilds und erklommen eine schmale Treppe. Das Restaurant war klein, aber luftig und mit blühenden Ranken und Pflanzen überwachsen. Blauweiße Tischtücher auf fünf kleinen Tischen luden zum Essen ein.
    "Anscheinend hat hier jemand sein Geschäft aufs Hausdach verlegt", bemerkte Shanna.
    Der Besitzer, ganz in Weiß gekleidet, mit dem üblichen bestickten Käppchen, begrüßte sie freundlich. Nach einigen Willkommensworten empfahl er ihnen die Spezialität des Tages, Lamm in würziger Kokosnusssauce, die im ganzen Ort berühmt sei.
    "Da haben wir ja Glück", sagte Shanna lächelnd zu dem Mann, der ihre Bestellung aufnahm und sich zurückzog.
    Die erbetene Flasche mit kaltem Wasser kam, und Shanna trank durstig davon.
    Sie genoss den Blick über die Dächer, das bläulich glitzernde Meer, doch in Gedanken war sie immer noch bei dem Gespräch mit Rand, das sie keinen Schritt weitergebracht hatte.
    Er hatte also noch nie heiraten wollen, zumindest behauptete er das. Bisher hatten sie darüber nicht gesprochen.
    Entschlossen packte Shanna den Stier bei den Hörnern. "Ich möchte mit dir reden."
    Rand lehnte sich zurück und streckte die Beine von sich. "Schieß los."
    "Ich habe Fragen, auf die ich gern Antworten hätte."
    "Du hast immer Fragen."
    "Stimmt. Aber vielleicht werden dir diese nicht gefallen."
    "Dann stell sie nicht." Rand trank einen Schluck Wasser und blickte über die Dächer.
    "Ich möchte sie dir aber stellen. Und ich will, dass du sie mir beantwortest, ohne aufzubrausen oder auszuweichen."
    "Du verlangst zu viel, Memsab", erwiderte er locker.
    Shanna ließ sich nicht beirren und kam gleich zur Sache. "Ich habe dich gefragt, warum du nie geheiratet hast. Und du hast gesagt, du hättest es nicht gewollt. Warum nicht?"
    "Soll das ein Interview werden?"
    Das klang nicht sehr vielversprechend. Doch Shanna dachte nicht daran, aufzugeben.
    "Genau. Für einen neuen Artikel, den ich schreiben will, log sie. ",Das geheime Liebesleben eines weißen Jägers' " Sie schaffte es, ernst zu bleiben.
    "Faszinierend." Rand ließ sich keine Sekunde täuschen.
    Vom Minarett einer kleinen Moschee begann der Muezzin, die Gläubigen zum Gebet aufzurufen.
    "Warum wolltest du nicht heiraten, Rand?"
    "Es hat sich nie ergeben."
    "Inwiefern? Könntest du dich etwas deutlicher ausdrücken?"
    "Nein."
    "Warum hast du mir angeboten, bei dir einzuziehen, Rand?"
    "Weil du dich mir angeboten hast."
    Shanna glaubte sich verhört zu haben. "Das ist nicht wahr!"
    Jetzt lachte Rand schallend. "Ich schockiere dich nun mal gern.“
    Der Besitzer des Restaurants brachte ihr Essen. Verlockende Düfte stiegen von den Tellern auf.
    "Wenn das so gut schmeckt, wie es riecht, könntest du dir das Rezept geben lassen", wechselte Rand das Thema. "Guten Appetit."
    "Ich bin noch nicht fertig." Shanna nahm Messer und Gabel auf. "Wenn ich dich richtig verstanden habe, hast du mich also als Sexobjekt zu dir ins Haus geholt."
    "Richtig." Rand spießte ein Stück Lammfleisch auf die Gabel.
    "Und vor mir Marina. "
    Er kniff die Augen zusammen. "Ja."
    Von

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