Stern der Liebe ueber Sizilien
umso besser war es für ihr seelisches Gleichgewicht. „Da ging es um Sex, für dich und für mich. Mit dem Ergebnis, dass wir beide die Kontrolle verloren und nicht an Verhütung gedacht haben.“
„Du vielleicht, ich nicht.“
„Ach wirklich!“ Zornig funkelte sie ihn an. „Der Gedanke, du könntest Vater werden, ist dir gekommen, hat dich aber nicht weiter beunruhigt, oder wie?“
„Genau so ist es. Ich habe absichtlich nichts unternommen.“
„ Wie bitte?“ Sie musste sich verhört haben. „Du … du hattest kein Kondom dabei. Das war heute früh die Erklärung.“
„Das stimmt. Aber es gibt auch andere Mittel, eine Empfängnis zu verhüten.“
Elisa ließ sich auf das Sofa fallen, ihre Knie fühlten sich butterweich an. „Du wolltest, dass ich schwanger werde?“
„ Si.“
Alle Farbe wich aus ihrem Gesicht. „Warum?“, wisperte sie.
„Ich habe meine Gründe.“
„Und die wären?“
„Zum einen deine Gesundheit.“
„Du behauptest, Schwangerschaft ist gut für die Gesundheit? Mach dich nicht lächerlich!“
„Keineswegs. Nach der Fehlgeburt hatte ich ein langes Gespräch mit dem Arzt. Er versicherte mir, dass der Verlust eines Kindes oft zu Depressionen führt.“
„Du meinst den sogenannten Baby Blues. Wie kann ich darunter leiden, wenn ich kein Baby hatte?“
„Nein, den meine ich nicht. Ich spreche vom Hormonhaushalt, der nach einer Fehlgeburt durcheinandergerät und eine Depression verursachen kann. Bei dir war das anscheinend der Fall. Du hast dich abgekapselt, bist nicht ausgegangen und hast all deine Freunde und Bekannten gemieden.“
„Ich nehme an, diese Information verdankst du auch deinem Aufpasser!“, rief sie empört.
„Nein, dein Chef hat es mir anvertraut. Er macht sich große Sorgen um dich. Aber da er von dem Baby nichts weiß, vermute ich, dass er das Ende unserer Beziehung für deinen Zustand verantwortlich macht.“
„Und wenn schon! Bloß weil ich nicht ausgehe, heißt das nicht, dass ich depressiv bin. Du kannst dir dein Mitgefühl also sparen. Und eine erneute Schwangerschaft brauche ich auch nicht.“
„Der Psychologe, mit dem ich ebenfalls gesprochen habe, meinte, dass ein Baby dir über den Verlust des ersten hinweghelfen wird.“
„Du hast mit dem Arzt und einem Psychologen über mich gesprochen? Für wen hältst du dich eigentlich?“
„Ich musste herausfinden, weshalb du mich nicht mehr sehen wolltest.“
„Das ist doch nicht schwer zu verstehen. Du hast mich so verletzt, dass ich nichts mehr mit dir zu tun haben wollte.“
Ein kleiner Muskel zuckte an seiner Schläfe, doch das war die einzig sichtbare Reaktion. „Ich bin sicher, es steckt mehr dahinter.“
„Und du bildest dir ein, du könntest das – was immer es auch sein mag – mit einem neuen Baby kurieren?“
„Ich war überzeugt, dass du mich heiratest, wenn du wieder ein Kind von mir erwartest.“
„Ach! Jetzt ist das erste plötzlich auch von dir.“
„Du behauptest das, und ich hätte dir glauben sollen.“ Nur … Sein Misstrauen gegen die Frauen war stärker gewesen, und zu diesem Zeitpunkt hatte er Elisa noch nicht geliebt.
„Du kannst mich nicht zwingen, deine Frau zu werden.“
Nachlässig zuckte er mit den Schultern. Die Geste sagte ihr deutlich genug, was er damit meinte: Wir werden ja sehen. Bisher hat Antonio di Vitale noch immer bekommen, was er will.
Und wonach ihm im Moment der Kopf stand, war, sie zu heiraten.
Antonio ließ sie nicht aus den Augen, und was er sah, machte ihn langsam wütend. Die Aussicht auf eine Ehe mit ihm schien ihr zutiefst zuwider, das spiegelte sich in jedem ihrer Züge.
Sicher, er hatte einen Fehler begangen, aber war das das Ende der Welt? Jeder machte Fehler, es war kein Grund, all das, was sie miteinander verband, einfach zu vergessen!
„Wir haben so vieles gemeinsam, Elisa.“
„Ich werde dir sagen, was wir gemeinsam haben – unser Misstrauen. Deins gilt den Frauen im Allgemeinen, meins nur dir. Dazu kommt ein gegenseitiges Bedürfnis, mit dem anderen zu schlafen. Nach meinem Dafürhalten ist das ziemlich wenig für ein glückliches Zusammenleben.“
Er biss die Zähne zusammen. Geduld gehörte nicht zu seinen Tugenden, und ihr Sarkasmus stellte ihn auf eine harte Probe.
„Und noch etwas sollten wir nicht vergessen …“ Offensichtlich war sie noch nicht fertig. „Deinen übersteigerten Ehrbegriff. Du willst mich bloß heiraten, um eine Schuld zu begleichen.“
Er fragte sich, warum sie ihm das ständig
Weitere Kostenlose Bücher