Stern der Liebe ueber Sizilien
Kind, es war zu viel für Sie.“
Und an Antonio gewandt, sagte er: „Wir sollten sofort alle notwendigen Vorkehrungen treffen.“
„ Si, aber bevor wir darüber reden, muss ich ein paar Anrufe erledigen.“ Er griff nach dem Handy und fing bereits an zu wählen, während er den Tresorraum verließ.
Der alte Herr nickte zustimmend, bevor er Elisa beim Arm nahm, um ihr in seiner Wohnung eine Tasse Kaffee zu kochen.
Währenddessen telefonierte Antonio mit seinem Büro und beorderte zwei seiner Leute zu Adamo & Söhne. Danach sprach er mit seinem Piloten, um den Privatjet für den Nachmittag zu bestellen.
Kurz darauf teilte er Elisa mit, sie solle mit seinen Männern ins Hotel zurückkehren und dort auf ihn warten, während er mit dem Juwelier die erforderlichen Maßnahmen für den Laden besprach. Sie nahm seine Anweisungen widerspruchslos entgegen. Nichts bewies deutlicher, dass sie den Schock, möglicherweise wieder schwanger zu sein, noch nicht überwunden hatte.
Antonio sah ihr nach und verzog den Mund. Er wusste, dass ihr noch weitere Überraschungen bevorstanden.
Elisa stellte die Dusche ab und griff nach dem Handtuch.
Nach Verlassen des Juwelierladens hatte sie ihren Begleitern mitgeteilt, dass sie in ihr Apartment zurückwollte. Natürlich protestierten die beiden, doch sie bestand darauf und weigerte sich, als sie vor dem Hotel hielten, das Auto zu verlassen. Der Fahrer gab schließlich nach und brachte sie nach Hause.
Jetzt hielten die Sicherheitsleute vor der Wohnungstür Wache – Elisa hatte ihnen den Zutritt verwehrt. In ihrer gegenwärtigen Gemütsverfassung konnte sie den Gedanken an Fremde in der kleinen Wohnung nicht ertragen. Sie bot ihnen Stühle an, die sie ablehnten, und etwas zu trinken, dann überließ sie die beiden ihrer Pflicht. Was die Nachbarn von zwei bewaffneten Männern vor ihrer Tür denken mochten, war ihr im Moment schnuppe.
Nach einer gründlichen Dusche zog sie sich an, bürstete das feuchte Haar zu einem Pferdeschwanz und ließ sich mit einer Tasse Kaffee auf dem Sofa nieder, um nachzudenken.
Die anfängliche Wut auf Antonio war inzwischen verflogen, denn an dem, was geschehen war, trug sie ebenso Schuld wie er. Warum war sie mit ihm ins Bett gegangen, noch dazu, ohne an Verhütungsmaßnahmen zu denken? Hatte sie aus der Vergangenheit denn gar nichts gelernt? Sie wusste doch, dass er sie nicht liebte.
Und jetzt war sie wahrscheinlich wieder schwanger. Sie musste den Verstand verloren haben!
Elisa hob die Tasse an die Lippen, doch dann stand sie auf und schüttete den Inhalt ins Spülbecken. Koffein schadete dem Baby, wenigstens behaupteten das die Ärzte. Und diesmal würde sie nicht das kleinste Risiko eingehen.
Unwillkürlich legte sie eine Hand auf den Bauch – regte sich wirklich neues Leben in ihr?
Trotz aller Furcht spürte sie nun auch einen ersten Anflug von Freude. Es war nur ein Funke, doch er gab ihr ein Gefühl innerer Wärme, von dem sie geglaubt hatte, es wäre für immer verloren. Ein neues Baby … Der Gedanke nahm langsam Gestalt an und vertrieb etwas von der dunklen Verzweiflung der letzten zwölf Monate.
„Woran denkst du, cara mia?“
Erschrocken fuhr sie herum und erblickte Antonio im Türrahmen. „Wo sind die …“
„Ich habe sie weggeschickt.“
„Wie bist du in die Wohnung gekommen?“
„Mit einem Dietrich.“ Ein Schatten huschte über sein Gesicht. „Du hast auf mein Klopfen nicht reagiert.“
„Und deshalb brichst du die Tür auf?“
„Das Schloss ist ein Witz. Jeder Anfänger kann bei dir einbrechen, bevor du auch nur bis drei gezählt hast.“
Verwirrt schüttelte sie den Kopf.
„Du kannst mir ruhig glauben.“
„Ich bestreite es ja gar nicht.“ Sie war der ewigen Wortgefechte müde. „Ich war dabei, meine Gedanken zu ordnen.“
Um seine Mundwinkel lief ein Zucken. „Und? Ist dir das gelungen?“
„Nein.“ Eine Weile würde es auch noch dauern, bis sie mit sich selbst ins Reine kam, im Moment war ihr Leben völlig aus der Bahn geraten. „Warum hast du nicht ein zweites Mal angeklopft?“
„Ich war beunruhigt.“
„Meinst du, ich wollte mir etwas antun?“
„Nein, aber du könntest eventuell versuchen, wieder zu verschwinden.“
„Die Wohnung liegt im zweiten Stock. Glaubst du, ich würde aus dem Fenster springen?“
„Was auch immer. An Ideen fehlt es dir bestimmt nicht.“
„So.“ Insgeheim schmeichelte es ihr, dass er sie für erfindungsreich hielt, dann fragte sie: „Möchtest du eine Tasse
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