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Stern der Rebellen

Stern der Rebellen

Titel: Stern der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole , Chris Bunch
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fiel auf, dass es ihm den Atem verschlagen hatte. Er holte tief Luft und starrte Mahoney ungläubig an.
    »Ich kann das für euch tun. Ihr dringt in Thoresens Räume ein. Bringt mir alles, was nach Projekt Bravo riecht. Ihr könnt es uns im Raumschiff übergeben. Das Imperium steht zu seinem Wort.«
    »Ich glaube nicht, dass wir darüber noch länger … debattieren müssen. Oder?«
    Mahoney erhob sich.
    Es gab keinerlei Einwände.
     
    Der Wachmann patrouillierte bis zum Ende des Korridors, gähnte herzhaft, machte kehrt und schlenderte wieder zurück.
    Sten glitt aus dem Schacht in den Korridor … atmen … atmen … ein Schritt … noch einer … los. Im Gleichschritt mit dem Wachmann, dabei immer näher an ihn heran. Den Blick auf seinen Nacken geheftet. Näher. Im Gleichschritt. Jetzt in der Drei-Meter-Aufmerksamkeitszone. Augen weg vom Ziel. Gedanken leer.
    Stens linke Hand legte sich um den Hals des Wachmanns. Er zog den Kopf mit einem Ruck zurück, während er das Messer tief in seine Niere trieb. Ersticktes Schnaufen. Der Mann gurgelte. Als der Körper erschlaffte, trat Sten zur Seite, fing ihn auf und zog ihn über den Flur bis zu dem Schacht, in den er ihn hineinstopfte. Dann rannte er den Korridor hinab bis zur Grenze zur Manag-Sektion. Er fand die Verkleidung und sah sich vorsichtig um.
    Nachdem die Delinqs die kompletten Pläne für das Auge studiert hatten, die Mahoney für sie in der Belüftung des Besucherzentrums deponiert hatte, fanden sie einen geeigneten Schlüssel.
    Offensichtlich waren die Manags empfindlicher als die Techs oder die Migs. Die meisten Verbindungsgänge, besonders die im Trakt der höheren Chargen, verfügten über eine zweite innere, geräuschdämpfende Wand.
    Die Verkleidung gab nach, und Sten winkte die anderen herbei.
    Vierzehn Delinqs ergossen sich aus den Schächten in den Korridor und eilten geräuschlos auf ihn zu. Einer nach dem anderen verschwand in dem Hohlraum. Oron ging mit kreidebleichem Gesicht in der Mitte der Kolonne. Fadal führte ihn hinter die Wand. Sten fluchte leise und hoffte inständig, dass Orons Erinnerung bald wieder einsetzte; wenn er versagte, würden sie alle im Auge sterben. Selbst wenn es einige wieder nach Süden, zurück ins Reich der Migs schafften, wären sie aufgrund ihres Übergriffs einer endlosen Serie von Säuberungsaktionen ausgesetzt.
    Erneut wurde Sten klar, dass sie keine andere Wahl mehr hatten. Bet pflichtete ihm knurrend bei. Schon im nächsten Moment schwankte sie zwischen der Neugier auf andere Welten und der Sorge, ob sie dort hineinpassten, hin und her. Sten wertete das als gutes Zeichen.
    Der Hohlraum hinter der Verkleidung wurde schmaler. Wahrscheinlich eine Sicherheitstür. Sein Brustkorb blieb einen Moment stecken. Panik erfasste ihn, doch dann fiel ihm ein, dass er ausatmen musste; jetzt passte er problemlos hindurch.
     
    Vor den riesigen Doppeltüren zu Thoresens Quartier drängten sie sich eng aneinander. Neugierig berührte Sten das Material.
    Rau. Körnig. Wie matter Stahl. Aber viel rauer. Sten fragte sich, warum Thoresen die anscheinend organische Oberfläche nicht hatte glätten lassen.
    Bet stellte den Empfänger auf eine andere Frequenz ein und hielt ihn vorsichtig an die Tür. Mit geschlossenen Augen ließ sie die Finger über die Druckschalter gleiten. In Stens Ohren verstärkte sich ein unhörbarer Druck und ließ wieder nach. Dann ein Klicken. Das Hauptschloß war offen.
    Bet zog einen Plastikstab aus ihrem Umhängebeutel, berührte den Wärmeknopf und positionierte ihn vorsichtig in der Mitte der Kontrollfläche. Am Ende des Stabs, der jetzt auf menschliche Körpertemperatur erwärmt war, befand sich ein Duplikat von Thoresens Zeigefingerabdruck. Sten fragte sich, wie Mahoney den wohl beschafft hatte.
    Die Tür knackte, und die Delinqs griffen zu ihren Waffen; dann schwangen die beiden Türflügel auf.
    Sten und die anderen schlichen im Gänsemarsch hinein.
    Die Zeit blieb stehen. Sie befanden sich im Weltall. Sie befanden sich in einem exotischen, freundlichen Dschungel.
    Sie waren in der Spitze des Auges. In Thoresens Quartier. Die Deckenverkleidung der Kuppel war geöffnet, und der Weltraum glitzerte auf sie herab. Sten war der einzige, der so etwas schon einmal gesehen hatte, und er besaß die Geistesgegenwart, die Tür leise hinter ihnen zu schließen und sich zunächst einmal umzusehen.
    Außer ihnen befand sich niemand in der Kuppel.
    Ein Garten. Hier und da ein paar Möbel. Ein Garten, der unmerklich

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