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Stern der Riesen

Stern der Riesen

Titel: Stern der Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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Erzen. Er ist den Jevlenesern vor sehr langer Zeit als Rohstoffquelle für den Aufbau ihrer Industrie zugestanden worden. Offensichtlich stammen von dort ihre Waffen. Wenn unser Verdacht zutrifft, haben sie den ganzen Planeten in einen befestigten Rüstungsbetrieb verwandelt. Wir müssen verhindern, daß Broghuilio ihn erreicht.«
    Während Eesyan mit Hunt sprach, überlegte sich Garuth schnell, was er noch über das thurische Hyperraum-Transfer-System wußte. VISAR oder JEVEX konnten Strahlen, die in ihre jeweiligen Raumsektoren projiziert wurden, mit Hilfe ihres dichten Sensorennetzes blockieren.
    Das ermöglichte es ihnen, die Feldparameter eines Transfer-Toroiden in seinem Entstehungsstadium aufzuspüren und den Energiefluß, der aus dem Hyperraum kam, zu unterbrechen. Ohne die Sensoren war eine Blockierung nicht möglich, aber die einzigen Sensoren in der Nähe von Jevlen gehörten zu JEVEX, und da VISAR sie nur über JEVEX benutzen konnte und dieses System abgeschaltet war, waren damit auch ihm die Hände gebunden. Ein von Uttan ausgeschickter Strahl konnte also von VISAR nicht unterbrochen werden. Das also war der Grund, warum die Jevleneser das System abgeschaltet hatten.
    »Wir können nichts tun«, sagte Calazar auf dem anderen Schirm. »Wir haben nichts dort in der Nähe, und unsere Schiffe sind noch immer mindestens acht Stunden weit entfernt.«
    Eine qualvolle Stille breitete sich auf der Kommandobrücke aus. Calazar sah sich hilflos um, während neben ihm Hunt und die Terraner auf der Erde erstarrt waren. Der Hauptschirm zeigte, daß die fünf Jevleneserschiffe den Rand der Planetenscheibe hinter sich gelassen hatten.
    Ein Gefühl von Fassung und Zuversicht, wie er es schon lange nicht mehr erlebt hatte, durchflutete Garuth langsam, als er die Lage kristallklar durchschaute. Es konnte kein Zweifel daran bestehen, was er zu tun hatte. Er hatte sich selbst und damit seine Selbstkontrolle und den Befehl über sein Schiff wiedergefunden. »Wir sind an Ort und Stelle.«
    Eesyan starrte ihn eine Sekunde lang an und richtete dann den Blick auf die fünf Punkte auf dem Hauptschirm, die sich nun schnell in dem Hintergrund aus Sternen verloren. »Könnten wir sie einholen?« fragte er skeptisch.
    Garuth lächelte grimmig. »Das sind doch nur jevlenesische planetarische Transporter«, sagte er. »Haben Sie vergessen, daß die Shapieron als Sternenschiff konstruiert ist?« Ohne auf eine Antwort von Calazar zu warten, hob er den Kopf und rief mit lauterer Stimme: »ZORAC, sende sofort Sonde Vier hinterher, rufe die anderen ausgeschick-ten Sonden zurück, die wir noch an Bord haben, auf höchste Reichweite ein, und bringe die Hauptantriebe auf volle Einsatzbereitschaft. Wir verfolgen sie.«
    »Und was machen wir dann?« fragte Calazar.
    »Darüber können wir uns später Gedanken machen«, antwortete Garuth. »Zunächst einmal dürfen wir sie nicht verlieren.«
    »Tally ho!« rief ZORAC mit fehlerfreiem englischen Akzent.
    Hunt richtete sich auf und blinzelte überrascht auf einem der Schirme. »Wo zum Teufel hat er das denn aufgeschnappt?« fragte er.
    »Aus Dokumentarfilmen über englische Kampfflieger im Zweiten Weltkrieg«, verkündete ZORAC. »Das war für Sie, Vic. Ich dachte, Sie würden das zu schätzen wissen.«

    38
    Broghuilio stand auf der Brücke des jevlenesischen Flagg-schiffs und sah mit finsterem Blick den Technikern und Wissenschaftlern zu, die sich um eine Batterie von Daten-schirmen vor ihm drängten und die Einzelheiten des Berichts aufnahmen, den die Frühwarncomputer durchgaben.
    Ein Stimmengewirr erhob sich, in das sich ungläubiges Keuchen einmischte. »Und?« fragte er, als ihm endlich die Geduld ausging.
    Estordu löste sich von der Gruppe. Er hatte schockiert die Augen aufgerissen. »Das ist doch einfach nicht möglich«, flüsterte er. Er fuchtelte in der Luft herum. »Es ist aber trotzdem wahr – es kann kein Zweifel bestehen.«
    »Was denn?« tobte Broghuilio.
    Estordu schluckte. »Es... es ist die Shapieron . Sie fliegt in unserer Richtung von Jevlen weg.«
    Broghuilio starrte ihn an, als sei er gerade verrückt geworden, schnaubte und schob zwei Techniker aus dem Weg, um sich die Schirme selbst anzusehen. Eine Sekunde lang preßte er seine Lippen fest aufeinander, und sein Bart zitterte, denn sein Verstand weigerte sich, das zu akzeptieren, was seine Augen sahen. Dann erwachte ein weiterer Schirm zum Leben, der ein vergrößertes Bild zeigte, das die optische Langstrecken-Kameras

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