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Stern der Riesen

Stern der Riesen

Titel: Stern der Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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sie sich ein. Mit seinem eleganten silbernen Haarschopf und seinen gebräunten vornehmen Gesichtszügen war er... nun, nach dem Standard von Playgirl eigentlich nicht gutaussehend, aber zweifellos interessant, und der abwesende Ausdruck in seinen Augen verlieh ihnen fast hypnotische Qualität. »Sind Sie allein?« fragte er.
    Sie nickte wieder. »Eigentlich schon.«

    Sverenssen hob seine Augenbrauen und machte eine Kopfbewegung zu ihrem Glas hin. »Ich sehe, Ihr Glas ist leer. Ich wollte gerade selbst an der Bar etwas Entspannen-des zu mir nehmen. Es hat den Anschein, als wären wir zumindest zur Zeit eine Insel in einer Welt von neun Milliarden Menschen, und zwar jeder für sich. Ich halte das für eine unglückliche Situation, an der wir sicherlich etwas ändern könnten. Würden Sie es für eine Unverschämtheit halten, wenn ich Sie bitten würde, sich mir anzuschlie-
    ßen?«
    Pacey trat in den Fahrstuhl und traf dort Caldwell, der offensichtlich auf dem Weg in die Halle war.
    »Es dauerte länger, als ich angenommen hatte«, sagte Caldwell. »In Houston gibt es zur Zeit eine Menge Streitereien über die Haushaltszuweisungen. Wahrscheinlich muß ich schon bald wieder hin. Ich war sowieso schon zu lange nicht mehr dort.« Er sah Pacey neugierig an. »Wo ist Lyn?«
    »Sie sitzt unten. Ich bin weggerufen worden.« Pacey starrte eine Sekunde lang die Tür an. »Sobroskin hat sich über die sowjetische Botschaft hier mit mir in Verbindung gesetzt. Er möchte sich in London mit mir zu einem Gespräch treffen.«
    Caldwell hob überrascht die Augenbrauen an. »Wollen Sie hingehen?«
    »Das kann ich erst später entscheiden. Ich habe gerade Packard angerufen, und jetzt fahre ich mit einem Taxi zu seiner Wohnung und spreche es mit ihm durch. Ich habe mich für später heute abend mit jemandem verabredet, und dann lasse ich es Sie wissen.« Er schüttelte den Kopf.

    »Und ich dachte, wenigstens heute abend würde es einmal ruhig bleiben.«
    Sie kamen aus dem Fahrstuhl und gingen durch den Bo-gengang zu dem Tisch, wo Pacey Lyn zurückgelassen hatte. Der Alkoven war leer. Sie sahen sich um, aber sie war nirgends zu entdecken.
    »Vielleicht ist sie in der Toilette«, sagte Caldwell.
    »Wahrscheinlich.«
    Sie blieben noch eine Weile stehen und unterhielten sich, aber Lyn tauchte nicht wieder auf. Schließlich sagte Pacey: »Vielleicht wollte sie noch einen Drink, ist hier nicht bedient worden und deshalb in die Bar gegangen.
    Vielleicht ist sie immer noch da.«
    »Ich sehe nach«, sagte Caldwell. Er drehte sich um und ging mit schweren Schritten durch die Eingangshalle.
    Eine Minute später kam er mit einem Gesichtsausdruck zurück, als sei er plötzlich mitten im Hilton von hinten von einer Straßenbahn erwischt worden. »Sie ist dort drinnen«, sagte er tonlos und sank auf einen leeren Stuhl. »Und sie ist nicht allein. Gehen Sie selbst hin, und sehen Sie sich das an, aber bleiben Sie von der Tür weg. Kommen Sie dann wieder zurück, und sagen Sie mir, ob das wirklich der ist, für den ich ihn halte.«
    Eine Minute später plumpste Pacey auf den Stuhl gegen-
    über. Er sah aus, als habe ihn die gleiche Straßenbahn auf der Rückfahrt ebenfalls erwischt. »Er ist es«, sagte er dumpf. Eine lange Zeit schien zu vergehen. Dann murmelte Pacey: »Er hat irgendwo in Connecticut ein Haus. Er muß auf der Rückreise von Bruno ein paar Tage Aufenthalt in Washington eingelegt haben. Wir hätten uns ein anderes Hotel aussuchen sollen.«

    »Was hat er denn für einen Eindruck gemacht?« fragte Caldwell.
    Pacey zuckte die Achseln. »Er scheint sich wohlzufüh-len. Sie auch. Das Gespräch wird anscheinend hauptsächlich von ihr bestritten, und sie scheint sich ganz zu Hause zu fühlen. Wenn ich es nicht besser wüßte, würde ich sagen, da sitzt ein Mann, der ein Lügenmärchen schluckt und bald um einige Hunderter ärmer sein wird. Heute macht sie den Eindruck, als würde sie gut allein klarkommen.«
    »Was zum Teufel hat sie denn vor?«
    »Verraten Sie mir das, Sie sind schließlich ihr Chef. Ich kenne sie ja kaum.«
    »Was sollen wir tun? Sie ist freiwillig da hineingegangen, und sie ist alt genug zum Trinken. Außerdem kann ich sowieso nicht dort hinein, weil er mich kennt und es keinen Zweck hat, Probleme zu schaffen. Damit bleibt es an Ihnen hängen. Aber was wollen Sie machen – sich als Chef auf-spielen, der nicht bemerkt, daß er unerwünscht ist, oder was?« Caldwell sah mit finsterem Gesicht auf den Tisch herab, wußte aber

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