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Stern der Riesen

Stern der Riesen

Titel: Stern der Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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gefühlt.
    Schließlich fiel Caldwell noch ein wichtiger Anruf nach Houston ein. Er entschuldigte sich, stand auf, sagte, er sei in einigen Minuten wieder da und verschwand in der Arkade mit den Souvenir- und Bekleidungsgeschäften, die zu den Fahrstühlen führte. Pacey lehnte sich in seinem Stuhl zurück, stellte sein Glas auf den Tisch und sah zu Lyn hin-
    über. »Sie sind ja sehr still heute abend«, sagte er. »Haben Sie zu viele Steaks gegessen?«
    Sie lächelte. »Ach... ich überlege nur. Fragen Sie mich nicht, worüber. Wir haben heute schon genug Fachgesprä-che geführt.«
    Pacey streckte einen Arm zu der Schale mitten auf dem Tisch aus, nahm sich einen Cracker heraus und steckte ihn in den Mund. »Kommen Sie oft nach Washington?« fragte er.
    »Ja, ziemlich oft. Gewöhnlich wohne ich allerdings im Hyatt oder im Constitution.«
    »Wie die meisten Weltraumleute von der UNWO. Die Politiker scheinen lieber hierher zu kommen. Manchmal hat man den Eindruck, das sei hier ein Diplomatenclub.«
    »So ähnlich ist es mit dem Hyatt für die Raumforscher.«
    »Stimmt.« Pause. »Sie kommen doch von der Ostküste, nicht?«
    »Ursprünglich aus New York. Als ich mit dem College fertig war, bin ich nach Süden gegangen und habe bei der UNWO eine Stelle angenommen. Ich dachte, ich würde eine Astronautin werden, aber jetzt fliege ich nur einen Schreibtisch.« Sie seufzte. »Ich will mich aber nicht beklagen. Es hat schon seine Vorteile, wenn man mit Gregg arbeitet.«

    »Er scheint ja ganz schön was loszuhaben. Ich kann mir vorstellen, daß man mit ihm als Boß auskommen kann.«
    »Er macht das, was er ankündigt, und er kündigt nichts an, was er dann hinterher nicht schafft. Die meisten Leute bei Navkomm haben vor ihm großen Respekt, auch wenn sie nicht immer seiner Meinung sind, aber das beruht auf Gegenseitigkeit. Wissen Sie, er bemüht sich immer...«
    Ein Ruf über das Ansagesystem unterbrach sie. »Mr.
    Norman Pacey, bitte. Mr. Norman Pacey soll bitte zur Anmeldung kommen. Dort liegt eine dringende Nachricht für ihn. Dringende Nachricht für Mr. Norman Pacey an der Anmeldung. Danke.«
    Pacey erhob sich von seinem Stuhl. »Was ist denn das schon wieder, zum Teufel? Bitte entschuldigen Sie mich.«
    »Klar.«
    »Soll ich Ihnen noch einen Drink bestellen?«
    »Das mache ich schon. Gehen Sie nur.«
    Pacey ging durch die Eingangshalle, die mit kommenden und gehenden Hotelgästen und Gruppen, die sich hier zu einem späten Abendessen trafen, angefüllt war. Einer der Angestellten an der Rezeption hob fragend die Augenbrauen, als Pacey auf ihn zukam. »Mein Name ist Pacey. Sie haben mich gerade ausrufen lassen. Hier soll eine Nachricht für mich liegen.«
    »Einen Moment, Sir.« Der Angestellte wandte sich den Fächern hinter ihm zu und drehte sich einige Sekunden später wieder mit einem weißen Umschlag in der Hand um.
    »Mr. Norman Pacey, Zimmer 3527?« Pacey zeigte ihm seinen Zimmerschlüssel und erhielt daraufhin den Umschlag.
    »Vielen Dank.« Pacey trat etwas zurück und öffnete den Umschlag an der Ecke bei der Vertretung der Eastern Air-lines. Er enthielt ein einziges Blatt mit folgender hand-schriftlicher Mitteilung:
    Ich muß unbedingt sofort mit Ihnen sprechen. Bin auf der anderen Seite der Halle. Ich schlage als Treffpunkt Ihr Zimmer vor. Dort sind wir unter uns.
    Pacey runzelte die Stirn und sah sich suchend überall in der Halle um. Nach einigen Sekunden fiel ihm ein dunkelhäutiger Mann in einem schwarzen Anzug auf, der ihn von der anderen Seite der Halle her beobachtete. Der Mann stand in der Nähe einer Gruppe von ungefähr einem halben Dutzend Männern und Frauen, die sich laut unterhielten, aber er schien allein zu sein. Er nickte leicht. Pacey zögerte kurz und nickte dann ebenfalls. Der Mann sah beiläufig auf seine Uhr, schaute sich um und schlenderte auf den Gang zu, der zu den Lifts führte. Pacey sah ihm nach, bis er verschwunden war, und ging dann zu Lyn zurück.
    »Da hat sich gerade etwas ergeben«, sagte er ihr. »Es tut mir wirklich leid, aber ich muß sofort jemanden treffen.
    Würden Sie mich bitte bei Gregg entschuldigen?«
    »Möchten Sie mir vielleicht sagen, worum es geht?«
    fragte Lyn.
    »Das weiß ich selbst noch nicht. Ich bin nicht sicher, wie lange es dauern wird.«
    »Okay. Ich bleibe ganz gern hier sitzen und sehe mir die Leute an. Bis später.«
    Pacey ging zurück durch die Halle und in den Bogen-gang hinein. Er verpaßte dabei gerade knapp eine große, hagere, makellos

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