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Stern der Riesen

Stern der Riesen

Titel: Stern der Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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keine Antwort. Nach einer kurzen Pause stand Pacey auf und breitete entschuldigend seine Hände aus. »Hören Sie mal, Gregg, ich weiß, das hören Sie jetzt nicht gern, aber ich überlasse es ganz Ihnen, wie Sie die Sache anpacken wollen. Packard wartet auf mich, und es ist wichtig. Ich muß los.«
    »Ja, ja, schon gut.« Caldwell wedelte vage mit der Hand.
    »Rufen Sie mich an, wenn Sie zurückkommen. Ich möchte gern wissen, was passiert ist.«
    Pacey ging durch einen Seitenausgang hinaus, um nicht vor der Bar durch die Halle gehen zu müssen. Caldwell brütete noch eine Zeitlang vor sich hin, zuckte dann die Achseln, schüttelte perplex den Kopf und ging zurück in sein Zimmer, um dort noch etwas zu lesen, während er auf den Anruf von Pacey wartete.

    22
    Danchekker sah lange auf die beiden dreidimensionalen Bilder, die nebeneinander im Labor auf Thurien gezeigt wurden. Es handelte sich um die Reproduktion von zwei stark vergrößerten organischen Zellen einer Wurmart, die auf dem Grund des Meeres auf einer der ganymedischen Welten lebte. Der innere Aufbau war durch Farben betont, so daß die Kerne und andere Teile leicht zu identifizieren waren. Schließlich schüttelte er den Kopf und sah auf. »Ich fürchte, ich muß mich geschlagen geben. Soweit ich das erkennen kann, sind sie identisch. Und Sie sagen, daß eine von ihnen überhaupt nicht zu diesem Organismus gehört?«
    Nach seinem Tonfall schien er das nicht so recht glauben zu können.
    Shilohin, die einen oder zwei Schritte hinter ihm stand, lächelte. »Das Bild links zeigt einen einzelligen Organismus, der Enzyme besitzt, die so programmiert sind, daß sie die DNS seines eigenen Kerns zerlegen und sie als Kopie der DNS-Moleküle der Zellen des Wirts wieder zusammensetzen«, sagte sie. »Wenn dieser Vorgang abgeschlossen ist, ändert sich die gesamte Zellstruktur schnell so, daß die Zellen des Parasiten genaue Nachbildungen der Zellen des Wirts werden, wie auch immer sie aussehen mögen.
    Von diesem Punkt an ist der Parasit buchstäblich ein Teil des Wirts, und seine Zellen lassen sich von den natürlich entstandenen Zellen des Wirts nicht unterscheiden. Sie erreichen damit natürlich auch Immunität gegen seine Antikörper und Abwehrmechanismen. Dieser Organismus hat sich auf einem Planeten mit extrem starker ultravioletter Strahlung von einem ziemlich heißen blauen Stern entwik-

    kelt. Wahrscheinlich hat es sich hier ursprünglich um einen Zellreparatur-Mechanismus gehandelt, der die Art vor extremen Mutationen schützte und sie stabilisierte. Soweit wir wissen, ist das eine einmalige Adaption. Ich dachte, das würde Sie interessieren.«
    »Unfaßbar«, murmelte Danchekker. Er ging auf das Gerät aus glänzendem Metall und Glas zu, das die Daten für die Erstellung des Bilds lieferte, und beugte sich herab, um in die winzige Kammer zu sehen, die die Gewebeprobe enthielt. »Ich wäre sehr daran interessiert, mit diesem Organismus selbst einige Experimente durchzuführen, wenn ich zurückkomme. Äh... glauben Sie, die Thurier würden es erlauben, wenn ich eine Probe davon mitnehmen würde?«
    Shilohin lachte. »Ich bin sicher, dagegen hätte niemand etwas, aber wie wollen Sie die Probe denn nach Houston zurückschaffen? Sie vergessen, daß Sie gar nicht wirklich hier sind.«
    »Also sowas! Wie dumm von mir.« Danchekker schüttelte den Kopf und trat zurück, um die Apparatur um sie herum zu begutachten, deren Funktion ihm noch immer zum größten Teil schleierhaft war. »So viel zu lernen«, murmelte er halb zu sich selbst. »So viel zu lernen...« Er dachte eine Weile nach, und dann trat ein Stirnrunzeln in seine Züge. Schließlich wandte er sich wieder Shilohin zu.
    »Da gibt es in bezug auf die gesamte thurische Zivilisation etwas, das ich nicht verstehe. Vielleicht können Sie mir da weiterhelfen.«
    »Ich will's versuchen. Was ist das Problem?«
    Danchekker seufzte. »Also... ich weiß nicht... Nach fünfundzwanzig Millionen Jahren müßte sie eigentlich noch weiter entwickelt sein. Sicher hat sie einen Riesen-

    vorsprung vor der Erde, aber ich kann mir nicht vorstellen, daß die Erde auch nur annähernd soviel Zeit brauchen würde, um einen dem Thurien von heute vergleichbaren Stand zu erreichen. Mir scheint das... seltsam.«
    »Mir ist der gleiche Gedanke auch schon gekommen«, sagte Shilohin. »Ich habe mich heute mit Eesyan darüber unterhalten.«
    »Hat er einen Grund genannt?«
    »Ja.« Shilohin machte eine lange Pause, während

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