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Sternchenhimmel

Sternchenhimmel

Titel: Sternchenhimmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hiaasen
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hochgewachsener Mann kam mit einer Schlüsselkarte in der Hand herein. Er ging auf Janet Bunterman zu und brummelte irgendetwas von Frühstück. Ann DeLusia hörte nicht zu, sie starrte mit offenem Mund das Gesicht des Mannes an. Das war das misslungenste chemische Peeling, das sie je gesehen hatte.
    »Annie, das ist Chemo«, sagte Cherrys Mutter. »Er ist der neue Bodyguard.«
    »Hallo.« Anns Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.
    Der Mann beugte sich vor. »Was gibt’s denn da zu glotzen, verdammt noch mal?«
    »Tut mir leid, Mann, aber … ich meine, heilige Scheiße.«
    Cherrys Mutter ging dazwischen. »Annie, bitte.«
    »Nichts für ungut, aber wenn einer so was mit mir machen würde? Ich würde mir einen Anwalt nehmen.«
    Chemo blinzelte kalt. »Ich habe das anders geregelt.«
    »Was ist denn mit Ihrem Arm?«, fragte Ann.
    Er wandte sich an Cherrys Mutter. »Erzählen Sie mir bloß nicht, dass die auch zu diesem gottverdammten Zirkus hier gehört.«
    »Annie ist, äh, das Double meiner Tochter. Sie werden sie manchmal begleiten, als ob sie Cherry wäre. Das ist so ein kleines Spiel, das wir spielen müssen, um mit den Medien klarzukommen.«
    Chemo grunzte. »Ich rieche die nächste Gehaltserhöhung.«
    Sobald der Mann nach unten gegangen war, fragte Ann Janet Bunterman, von welchem Planeten er stamme.
    »Maury hat dieses Ungeheuer eingestellt. Wir hatten keine Wahl.«
    »Was sagt Cherry dazu?«
    »Cherry ist nicht sonderlich begeistert. Sie hatte sich einen afroamerikanischen Kampfkunstmeister in den Kopf gesetzt, weil sie glaubt, Britney hat so einen – obwohl ich ja nicht glaube, dass das stimmt. Ich glaube, Britneys Chefleibwächter kommt von den Fidschis.« Janet Bunterman schien mit ihrer Kaffeetasse zu reden. »Deswegen hat Cherry sich jetzt im Badezimmer eingeschlossen. Haben Sie Ihr Kleines Schwarzes dabei?«
    »Wieso?«, fragte Ann misstrauisch. »Das liegt ganz tief im Sumpf, genau wie meine anderen Sachen.«
    Cherrys Mutter sah sie verwirrt an.
    »Der Autounfall, wissen Sie noch?«, half Ann nach.
    »Ach ja. Nun ja, dann sollten Sie heute Nachmittag nach Bal Harbour fahren und sich ein paar neue Klamotten kaufen, nach Ihrem Termin bei dieser Pakistani. Die Olsens geben eine Riesenparty im Pubes – es würde gut aussehen, wenn Cherry da auftaucht.«
    »Aber sie hat zu tun.«
    Janet Bunterman nickte. »Sie hat eine Kostümanprobe für ihren Auftritt, so Gott will. Der Designer nimmt so um die dreitausend pro Tag, eine Nervensäge vor dem Herrn. Aber Maury sagt, er habe die Kostüme für Celines Show in Vegas gemacht.«
    Ann DeLusia war einem neuen Kleid nicht abgeneigt, auch wenn niemand sie darin sehen würde, außer den Paparazzi draußen vor dem Club und den Kellnern drinnen im Club. Vielleicht würde sie eines Tages tatsächlich mal eine dieser Veranstaltungen besuchen und sich ein bisschen amüsieren können, anstatt in einem Hinterzimmer versteckt zu werden, bis es Zeit zum Gehen war.
    »Kommt er auch mit – der neue Bodyguard?«, fragte sie.
    Cherrys Mutter seufzte. »Ärgern Sie ihn nicht, okay? Er ist nicht so wie Lev.«
    »Kein Sinn für Humor, wie?«
    »Null. Ich meine, schauen Sie sich den Mann doch an.«
    »Und was ist das da für ein Riesenteil an seinem Arm?«, fragte Ann.
    Janet Bunterman sagte es ihr.
    »Wow.« Ann stellte fest, dass die Vorstellung sie faszinierte.
    »Ich weiß nicht, was Maury sich dabei gedacht hat«, maulte Cherrys Mutter.
    Ann argwöhnte, dass der Mann namens Chemo eine farbenfrohe Vorgeschichte hatte. »Ich bitte ihn, es mir zu zeigen«, meinte sie verschmitzt. »Dieses abgefahrene Teil.«
    »Nur wenn Sie einen neuen Haarschnitt haben wollen«, warnte Janet Bunterman. Sie holte fünf Hundert-Dollar-Scheine aus ihrer Handtasche und zählte sie ab. »Hier – und vergessen Sie ja nicht, die Kassenzettel aufzuheben.«
    Mit einem ungläubigen Lächeln beäugte Ann das Geld. »Shoppen bei Tory Burch kann ich mir dann wohl abschminken.«
    »Großer Gott, Sie sind ja schlimmer als meine Tochter.«
    »Nicht mal ansatzweise«, trällerte Ann und ging ein Taxi rufen.
    Bang Abbott parkte zwei Blocks von dem Hotel entfernt auf der Straße. Er hatte sich mit einer gebrauchten Pentax bewaffnet, die er in einem Pfandhaus in Hialeah erstanden hatte. Es war eine Digitalkamera, und der Motor funktionierte noch, also wo war das Problem? Mit ein bisschen Glück würde er bald seine Nikons wiederbekommen und noch einiges mehr.
    Obwohl er seit seiner Ankunft in Florida nicht

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