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Sterne der Karibik: Roman (German Edition)

Sterne der Karibik: Roman (German Edition)

Titel: Sterne der Karibik: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beatrice Fabregas
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von Ihnen. Auf dem nächsten Schiff habe ich noch ein wenig Platz. Wenn Mafalda Fischer wollte, könnte sie schon übermorgen mit ihrem Mann Kuba verlassen.«
    Woolf sprang auf. Der Kellner kam im selben Moment und wollte die Whiskeygläser abstellen. Woolfs Hand geriet unter das Tablett, so dass die Gläser in hohem Bogen durch die Luft flogen. »Du Trampel!«, schrie Woolf und versetzte dem Schwarzen eine so heftige Maulschelle, dass dessen Kopf zur Seite flog.
    »Ich bitte um Entschuldigung, Don. Sogleich werde ich Ihnen neue Gläser bringen!« Der Mann hielt sich die Wange, duckte die Schultern und eilte verängstigt nach hinten, um seinen Schaden wiedergutzumachen.
    Groth konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, doch als er in Woolfs Augen sah, dunkel und lodernd vor Hass, da wurde er still. Angst befiel ihn, kroch als kalter Schweiß über seinen Rücken, legte sich als Ring um seine Brust, der ihn kaum atmen ließ.
    Rick Woolf betrachtete Joachim Groth noch immer, dann zog er seinen Rock gerade. »Ich denke, Groth, wir haben nichts mehr miteinander zu bereden«, sagte er und ging grußlos davon.
    Joachim Groth sah ihm nach, bis die geölte Holztür hinter ihm ins Schloss fiel, dann atmete er hörbar auf. Er war erleichtert und hatte dennoch Angst. Er wusste, jetzt hatte er in Rick Woolf einen Feind. Einen mächtigen Feind, der ihn zerstören konnte, wenn er nur wollte. Und Groth war sich sicher, dass er genau das vorhatte. Aber gleichzeitig war er erleichtert. Alles würde gut werden. Er würde sich wieder im Spiegel ansehen können. Ja, das würde er. Und mit seiner Frau würde er reinen Tisch machen. Er würde ihr von der Geliebten erzählen, von dem kleinen schwarzen Jungen, dessen Blut zur Hälfte das seine sein sollte. Und dann? Ja, und dann? Sollte er nach Deutschland zurückkehren? Groth wusste es nicht. Er hatte keine Ahnung, wie es mit dem Handelshaus Groth, Krischak und Jessen weitergehen sollte, aber eines wusste er: Er würde wieder ein anständiger Mensch werden. Zwar hatte er Geld wie Heu, aber er war noch nie zuvor so unglücklich gewesen. Wie gerne würde er alles, was er hatte, mit vollen Händen weggeben, nur um sich wieder mit Freude und Stolz im Spiegel betrachten zu können.
    Mit einem Lächeln griff er nach dem Glas und trank von dem Whiskey. Und lange, lange hatte ihm ein Getränk nicht mehr so gut geschmeckt. Er stellte das Glas ab und wollte sich erheben, da fiel ihm etwas ein. Er hatte Rick Woolf niemals gefragt, warum es dem Amerikaner so wichtig war, Hermann Fischer und dessen Familie zu zerstören. Aber war das wirklich so? Ging es Woolf um die Fischers? Oder war er einfach nur ein Mann, dem es Vergnügen bereitete, andere in den Ruin zu treiben? Egal. Jetzt war er, Joachim Groth, wieder ein anständiger Bürger, und er beschloss, auf dem Heimweg den Fischers einen Besuch abzustatten.

Fünfzehntes Kapitel
    M afalda strich durch die Straßen, als wüsste sie nicht, wohin. Und eigentlich war es auch so. Zu Hause hielt sie es nicht aus. Gleich nach dem Aufwachen und Anziehen begab sie sich jeden Morgen in das Zimmer ihres Mannes. Meist schlief er noch. Dann stand sie an seinem Bett und sah zu, wie ihm die Speichelfäden aus dem offenen Mund rannen und im Kissen versickerten. Manchmal grunzte er, manchmal brabbelte er unverständliche Laute vor sich hin. Wenn sie ehrlich zu sich sein würde, müsste sie zugeben, dass sie sich vor ihm ekelte. Aber Mafalda hielt die Wahrheit für ein überschätztes Gut. Wem nutzte sie schon? O nein, sie verdrängte diese angewiderten Gedanken, weil sie ihren Mann einfach nicht widerlich finden wollte. Es gehörte sich nicht für eine Ehefrau. Und es würde ihr die Zukunft keineswegs versüßen. Vielleicht wurde er ja wieder gesund. Und dann? Dann musste sie ihn so lieben, wie sie ihn früher geliebt hatte. Ekel, wenn auch nur in der Erinnerung, war da der falsche Partner an ihrer Seite. Manchmal schloss sie die Augen, um seinen erbärmlichen Anblick nicht ertragen zu müssen. Und dann rief sie nach Rafaela. Das Mädchen kam. Sie kam mit einem Lächeln auf dem Gesicht, wischte lächelnd den Speichel von Hermanns Kinn, öffnete lächelnd die Fensterläden und lächelte noch immer, wenn Hermann endlich erwachte und der Welt einen Blick größter Trübsal schenkte. Sie trat an sein Bett, strich ihm mit zwei Fingern sanft die wirren Haare aus der Stirn und fragte ihn lächelnd, wie es ihm ging. Natürlich bekam sie keine Antwort, aber Rafaela schien eine

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