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Sterne der Karibik: Roman (German Edition)

Sterne der Karibik: Roman (German Edition)

Titel: Sterne der Karibik: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beatrice Fabregas
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austobt.«
    »Gut.« Groth war einverstanden. »Dann bestelle ich den Glaser ab und dafür einen Tischler. Was sagst du zu den anderen Zeichnungen?«
    Hermanns Blick war in die Ferne geschweift, er selbst in tiefe Nachdenklichkeit versunken. Er sprach, ohne auf Joachim Groths Frage einzugehen: »Am besten wäre es, wenn die ganze Bar etwas von der Atmosphäre eines Ingenios hätte. Durch den Einblick in den Fassraum ist ja bereits ein Anfang gemacht. Wie aber wäre es, wenn wir draußen, vor der Rummanufaktur, ein paar Quadratmeter Zuckerrohr anbauen?«
    Groth schüttelte den Kopf. »Das ist neumodischer Schnickschnack. Geeignet vielleicht für die Staaten oder das europäische Festland, wo kein Mensch weiß, wie Zuckerrohr aussieht. Aber wir leben hier im Lande des Zuckers. Nein, der Gedanke gefällt mir nicht besonders.«
    »Vielleicht hast du recht. Und doch mag ich es, wenn ich Pflanzen um mich habe. Das lockert die Atmosphäre ein wenig auf. Für eine Bar ist dieser Punkt besonders wichtig.«
    »Dann stell ein paar Kübel mit Oleanderblüten in die Ecken und bring die eisernen Kerzenleuchter so an der Wand an, dass ihr Lichtschein auf die Pflanzen fällt. Nun aber sag mir endlich, was du von der Theke hältst!«
    Hermann setzte eine Miene auf, die nicht zu deuten war. Er blickte zu Groth, der unruhig wie ein kleiner Junge auf seinem Stuhl zappelte. Dann brach Hermann in Gelächter aus, erhob sich und schlug dem Kaufmann so heftig ins Kreuz, dass dieser nach Luft schnappte. Dabei rief er lauthals: »Die Bar in Form eines Fuhrwerkes, das auf dem Ingenio das Rohr von den Feldern zur Zuckermühle bringt. Das ist wunderbar! Das ist originell, das ist einzigartig. Ich bin begeistert.«
    Auch Groth entspannte sich sichtlich. Er deutete auf die kleine Flaschensammlung auf der Anrichte. »Meinst du nicht, dass das ein Grund für ein Gläschen ist?«
    »Wann sonst, wenn nicht jetzt«, bestätigte Hermann, öffnete ein geheimes Fach und holte daraus seinen Whiskey hervor, den er vor Jahren einmal von Carpenter geschenkt bekommen hatte. Die beiden Männer tranken sichtlich zufrieden. Dann stellte Hermann sein Glas ab. »Wann können die Handwerker anfangen?«, fragte er.
    »Wann du willst. Du brauchst nur einen Ton zu sagen, dann wird der Wandputz angemischt.«
    Hermann biss sich kurz auf die Unterlippe. »Für den Rum brauche ich etwas Zeit. Jedoch haben wir noch einige Fässer auf Lager. Wir müssen also nicht auf die neue Ausbeute warten.«
    Wieder schweifte Hermanns Blick durch den Raum. Dann fragte er: »Ich würde gern so bald es geht eröffnen. Was meinst du, wie lange die Handwerker für alles brauchen?«
    Groth wiegte den Kopf hin und her. »Acht Wochen, vielleicht zwei, drei Wochen mehr, alles in allem. Dann sind auch die Möbel gefertigt, die Tische und die Stühle. Bis dahin werden auch die Gläser und das Geschirr, das ich in Deutschland geordert habe, eingetroffen sein. Ich denke also, es wäre realistisch, den Eröffnungstermin auf den 10. März zu setzen.«
    »Der 11. März muss es sein«, erklärte Hermann nachdrücklich.
    »Warum der 11. März?«
    »Es ist der Geburtstag von Mafalda«, sagte Hermann. »Ich könnte mir kein schöneres Geschenk für sie ausdenken.«

Siebenundzwanzigstes Kapitel
    M orgen«, beschloss Titine. »Morgen werden wir wirklich zu Hermann gehen. Einmal muss es sein, Mafalda, du kannst die Begegnung nicht länger hinauszögern.«
    Mafalda seufzte. Sie wusste, dass Titine recht hatte, und im Grunde sehnte auch sie sich so sehr nach Hermann, dass es ihr beinahe die Brust sprengte. Aber zuvor musste sie noch eine Beichte ablegen. Und diese Beichte würde ihr alles an Mut abverlangen, was sie derzeit aufbrachte.
    Seit Tagen schon wartete sie auf eine Möglichkeit, um mit Titine zu sprechen, aber immer wieder ließ sie die Gelegenheit verstreichen. Großer Gott, sie hatte solche Angst, Titine alles zu gestehen, dass ihr schlecht wurde, wenn sie nur daran dachte.
    »Was ist mit dir?«, fragte Titine. »Du bist mit einem Mal so blass.«
    Mafalda schluckte. Jetzt musste es sein. Jetzt oder nie. »Setz dich zu mir auf die Bank«, sagte sie leise. »Es gibt da noch etwas, das ich dir sagen muss.«
    Titine hob fragend die Augenbrauen, aber sie setzte sich, legte die Hände in den Schoß und wartete.
    »Erinnerst du dich an damals, als du zum ersten Mal schwanger warst?«, fragte sie, gab sich aber die Antwort gleich selbst. »Natürlich erinnerst du dich. Wie auch nicht? Du hast eine Tochter

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