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Sterne einer Sommernacht

Sterne einer Sommernacht

Titel: Sterne einer Sommernacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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gesagt, ich solle ihn das Tempo bestimmen lassen. Vielleicht sollte ich ja doch lieber nicht hingehen.”
    „Also wirklich, Schätzchen. Irgendwie hast du einfach keine Ahnung.
    Manchmal braucht sogar ein richtiger Mann einen kleinen Schubs. Also hör jetzt endlich auf, dir den Kopf zu zerbrechen und die Hände zu ringen. Geh zu ihm, Schluss, fertig, aus.”
    „Ich sollte irgendwas mit meinem Haar machen, findest du nicht auch?
    Und meinen Lippenstift habe ich mir bestimmt auch schon wieder abgeleckt, stimmt’s? Außerdem sollte ich wohl besser ein Kleid anziehen.”
    „Cassie.” Ed schob ihre Brille etwas herunter und musterte Cassie über den Rand hinweg eingehend. „Du siehst wunderbar aus. Richtig frisch. Und im Übrigen möchte ich wetten, dass es ihm piepegal ist, was du anhast, verdammt noch mal. Ihn wird einzig interessieren, dass du da bist. Also, los, mach dich jetzt endlich auf die Socken.”
    „Na gut. Wenn du meinst, dass es so gut ist.” Cassie straffte die Schultern und griff nach ihrer Handtasche. „Dann geh ich jetzt. Ich … ich gehe. Und wenn du irgendetwas brauchst…”
    „Ich bin wunschlos glücklich. Du bist ja immer noch da. Verschwinde endlich.”
    „Ich gehe ja schon.”
    Ed zog die Brauen zusammen, während sie Cassie hinterhersah, die widerstrebend zur Tür ging. Armes Kind, dachte sie. Sie sieht aus, als ob sie die Befürchtung hätte, direkt in einen Kugelhagel zu laufen.
    Mit einem Seufzer schob Ed die Brille hoch und drückte auf den Knopf der Fernbedienung.
    Sie setzte ihr ganzes Geld auf Devin MacKade. Er würde ganz bestimmt gewinnen.

7. KAPITEL
    D u solltest wirklich langsam Schluss machen und dich in die Falle hauen, sagte sich Devin, der mit hochgelegten Beinen an seinem Schreibtisch saß und las. Es fiel ihm einfach nichts ein, was er hätte tun können. Irgendwo musste er Dampf ablassen. Vorhin hatte er kurz überlegt, ob er nicht zur Farm rausfahren sollte, um mit Shane einen Streit anzufangen. Es würde leicht sein. Zu leicht. Das war der Grund, weshalb er die Idee wieder verworfen hatte.
    Er sagte sich, dass er sich zu schade dafür war. Auf diese Weise hatte er als Jugendlicher seine Konflikte gelöst, nun ja, vielleicht auch noch als junger Erwachsener, aber heute doch nicht mehr. Dabei sah er großzügig über den Umstand hinweg, dass er sich erst in der vergangenen Woche mit Shane einen Boxkampf geliefert hatte.
    Es war bereits nach zehn Uhr abends, was es wenig wahrscheinlich machte, dass noch ein Anruf kam, der ihn ablenken könnte. Er hätte nicht hier zu sein brauchen, aber er mochte die Atmosphäre in seinem Büro, die Stil e und Einsamkeit und das ganze Drumherum, das ihm so angenehm vertraut war.
    Er überlegte, ob er sich noch mal einen Kaffee aufbrühen sollte, bevor er zu Bett ging, verwarf diesen Gedanken jedoch gleich wieder, weil er den Aufwand scheute.
    Er konnte sich nicht erinnern, jemals in seinem Leben so erzürnt und zugleich so müde gewesen zu sein. Normalerweise hatte Wut eine genau entgegengesetzte Wirkung auf ihn. Sein Blut erhitzte sich, und sein Adrenalinspiegel stieg an. Doch jetzt war er völlig k.o. Er vermutete, dass es daher kam, weil sich sein Ärger zum größten Teil gegen ihn selbst richtete.
    Wenn eine Frau einen Mann verletzte, war es für den Mann die natürlichste Sache von der Welt, seine Verletztheit in Wut zu verwandeln.
    Hatte er einen Fehler gemacht?
    Und jetzt schmollst du, dachte er, das Gesicht verziehend. Er vermisste sie mehr, als wenn sie tot wäre. Die ganzen Jahre über hatte er sie vermisst.
    Er sollte lieber endlich seinen blöden Hintern hochkriegen und etwas unternehmen, statt weiter hier herumzusitzen und darüber zu brüten, was er hätte tun sollen oder nicht.
    Doch er hatte keine Ahnung, was er unternehmen könnte – außer sich selbst zu bemitleiden. Er hatte sich weit vorgewagt, zu weit, und hatte eine Bauchlandung gemacht.
    Zur Hölle damit, dachte Devin, lehnte sich zurück, das Buch auf seiner Brust, und schloss die Augen. Er befahl sich, an etwas anderes zu denken.
    Er musste mit dem Bürgermeister sprechen, damit der veranlasste, dass am Ende der Reno Street ein Stoppschild angebracht wurde. Drei Unfälle innerhalb eines Jahres waren ein guter Grund, die Dinge energisch voranzutreiben. Dann war da noch der Vortrag, den er versprochen hatte an der Highschool zu halten, und außerdem sollte er Shane dieses Jahr unbedingt wieder beim Heumachen helfen …
    Langsam driftete er ins Reich der

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