Sterne einer Sommernacht
nicht, was du willst oder wie ich es dir geben soll. Wenn du das tust, was du sonst mit anderen Frauen auch immer tust, wird es schon klappen. Es ist nicht so, dass ich es nicht mögen würde, ich bin sicher, es wird mir gefallen. Es ist nicht deine Schuld, dass ich mich so ungeschickt anstelle und so verkrampft bin oder dass ich keinen Orgasmus bekomme.”
Er starrte sie an, und sie unterbrach sich entsetzt. Die Sache begann sich zum reinsten Albtraum auszuwachsen. „Wie bitte?”
Jemand anders hat diese Frage gestellt, dachte sie kopflos, doch als sie wieder aufschaute, war weit und breit nur er. Und doch musste es jemand anders gewesen sein. Al es, was ihr blieb, war, sich mit Macht der Schameswelle, die sie fortzureißen drohte, entgegenzustemmen und weiterzureden.
„Ich will damit nur sagen, dass ich mit dir schlafen will, wirklich. Ich bin mir sicher, dass es schön werden wird, weil ich es auch schön finde, wenn du mich küsst. Deshalb wird alles andere auch schön werden, ich bin überzeugt davon. Und wenn du die Initiative ergreifen würdest, käme ich mir wenigstens nicht ganz so blöd vor.”
Was zum Teufel sollte er jetzt tun? Schon als er sie geküsst hatte, war ihm nicht entgangen, dass sie, obwohl Mutter von zwei Kindern und fast ein Jahrzehnt lang verheiratet, im Grunde genommen noch immer fast so etwas wie eine Jungfrau war.
Das machte ihm Angst.
Er erwog ihr zu sagen, dass sie es ganz langsam angehen sollten. Dann aber wurde ihm klar, dass das ein falscher Weg war. Sie hatte sich so weit vorgewagt, er durfte sie jetzt nicht zurückstoßen.
„Ich soll mit dir machen, wonach mir zumute ist?”, fragte er vorsichtig.
Ihr fiel ein Stein vom Herzen, und sie lächelte. „Ja.”
Ihr Angebot bewirkte ein vertrautes Ziehen in seinen Lenden. Er war sich allerdings darüber klar, dass er sein Begehren im Zaum halten musste, wenn er wollte, dass auch sie etwas davon hatte. „Und ich soll dir sagen, was du tun sollst, und dann tust du es?”
„Ja.” Oh, es war wirklich ganz einfach. „Wenn du nicht zu viel von mir erwartest und …”
„Dann sollten wir vielleicht am besten so anfangen.” Er legte seine Hand auf ihre Schültern und näherte sich mit seinen Lippen ihrem Mund. „Das ist zum Beispiel etwas, das ich sehr gern mag, Cassie.”
„Einverstanden.”
„Ich will dir sagen, dass du keine Angst vor mir zu haben brauchst, ich werde dir nicht wehtun.”
„Ich habe keine Angst. Ich weiß, dass du mir nicht wehtun wirst.”
„Und ich will dir etwas versprechen.” Er tupfte kleine Küsse auf ihre Wangen und spürte, wie sich ihre Schultern langsam unter seinen Händen entspannten.
„Okay.”
„Wenn du sagst, ich soll aufhören, werde ich sofort aufhören. Also lass mich bitte wissen, wenn ich etwas tue, das du nicht magst.”
„Das wirst du schon nicht.”
Als er ihr Ohrläppchen küsste, durchzuckte es sie. „Versprich es mir.”
„Ich verspreche es.”
Jetzt nahm er sie an der Hand und führte sie in das kleine Hinterzimmer, in dem er zu übernachten pflegte. Es war dunkel. In dem Raum stand nicht mehr als ein schmales Bett und ein wackliger Tisch mit einem Aschenbecher darauf, den er nur noch selten benutzte.
„Wir sollten es nicht hier machen. Besser wäre es wohl, ich würde mit dir irgendwohin fahren, wo es gemütlicher ist.”
„Nein.” Es musste jetzt sein, hier und jetzt. Sie wollte es hinter sich bringen. Und was spielte die Atmosphäre schon für eine Rolle, wenn es dunkel war und sie die Augen geschlossen hielt? „Hier ist es gut.”
„Wir wollen es aber besser machen als einfach nur gut.”
Er zündete eine Kerze an, sodass der Raum zumindest schwach erleuchtet war. Selbst wenn sie erregt sein sollte, kann sie die Erregung im Moment nicht spüren, dachte er, aufgeregt wie sie ist. In ihren Augen war sie im Begriff, sich zu opfern.
Er würde ihr zeigen, dass es auch anders ging.
„Ich liebe dich, Cassie.” Es spielte keine Rolle, dass sie ihm nicht glaubte. Er würde es ihr beweisen. Er küsste sie erneut, langsam, tief und geduldig. Er legte sein ganzes Gefühl in diesen Kuss. „Umarme mich”, flüsterte er.
Gehorsam, um ihm eine Freude zu machen, legte sie die Arme um ihn.
Als sie spürte, wie hart sein Körper war, bekam sie einen kleinen Schreck.
Er musste stark sein wie ein Bär. Wie seltsam es war, ihn in den Armen zu halten. Während er ihren Hals küsste, streichelte sie seinen Rücken.
„Ich möchte dich sehen.” Er spürte, wie
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