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Sterne einer Sommernacht

Sterne einer Sommernacht

Titel: Sterne einer Sommernacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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sich sicher. Die Gefühle, die in der Luft gelegen hatten, waren fast mit Händen greifbar gewesen, so stark waren sie. Sie spürte sie noch immer. Es war Liebe, verzweifelte, hoffnungslose Liebe.
    Weinst du deshalb?, dachte Cassie. Weil du nicht mit ihm gegangen bist, weil du ihn verloren hast? Du hast seine Hand nicht ergriffen, und dann gab es irgendwann nichts mehr, woran du dich festhalten konntest. Du hattest Angst, ihn zu lieben, und das hat ihm das Herz gebrochen.
    So wie sie heute Devin das Herz gebrochen hatte.
    Cassie überlief ein Schauer, sie hob den Kopf. Warum?, fragte sie sich.
    Warum hast du das getan? Aus Angst? Weil du Zweifel hattest? Oder aus alter Gewohnheit? Ihre Reaktion erschien ihr plötzlich völlig übertrieben.
    Alles, was Devin gewollt hatte, war Zuneigung. Aber sie hatte es nicht über die Lippen gebracht, ihm zu sagen, wie viel er ihr bedeutete. Es war ihr nicht möglich gewesen, es ihm zu zeigen.
    Würde sie sich ihm verweigern, so wie Abigail es getan hatte, oder würde sie ihre Chance ergreifen?
    War sie nicht lange genug feige gewesen?
    Sie fuhr sich mit dem Handrücken über die Stirn, auf der sich ein feiner Schweißfilm gebildet hatte, dann stand sie auf. Sie musste zu ihm. Sie musste ihn sehen, mit ihm sprechen. Wie auch immer.
    Doch das war nicht ganz einfach zu bewerkstelligen. Sie hatte Kinder, und die konnte sie schwerlich sich selbst überlassen. Sie hatte Gäste, um die sie sich kümmern musste, und auch ansonsten alle Hände voll zu tun. So vergingen Stunden, es wurde Abend, und mit jeder Minute, die verstrich, vergrößerten sich ihre Zweifel. Sollte sie zu ihm gehen oder sollte sie nicht?
    Schließlich jedoch gelang es ihr, ihre Bedenken beiseitezuschieben, indem sie sich sagte, dass er sie liebte. Das war genug.
    „Ich bin dir so dankbar, Ed, wirklich.”
    „Nun mach mal halblang.” Ed, die es sich bereits mit einer Schale Popcorn vor dem Fernseher gemütlich gemacht hatte, winkte ab. „Auf diese Weise komme ich wenigstens mal dazu, das Café ein bisschen früher zu schließen. Ich habe mir einen freien Abend redlich verdient.”
    „Die Kinder schlafen schon.” Cassie war noch immer nicht ganz beruhigt. „Ich glaube nicht, dass sie noch mal aufwachen.”
    „Oh, mach dir nur über die beiden Engelchen keine Gedanken. Und über deine Gäste auch nicht”, fügte Ed hinzu, Cassies Besorgnis vorwegnehmend. „Falls irgendjemand etwas braucht, soll er einfach hier anrufen, ich komme dann. Ich schau mir das Video an, das ich mir mitgebracht habe, und hau mich dann auch in die Falle.”
    „Aber du nimmst mein Bett, ja? Du hast es mir versprochen. Ich lege mich dann hier im Wohnzimmer auf die Couch, wenn ich zurück bin.”
    „Hm-hm …” Ed war bereit zu wetten, dass das nicht vor morgen früh sein würde. „Sag Devin einen schönen Gruß von mir.”
    Cassie zupfte nervös an ihrem Kragen herum. „Ich geh nur rasch rüber in sein Büro, um kurz was mit ihm zu besprechen. Es wird nicht lange dauern.”
    „Wenn du meinst, Honey.”
    „Er ist böse auf mich, Ed. Er ist so böse, dass er mich vielleicht sogar rausschmeißt.”
    Ed drückte die Stopptaste auf der Fernbedienung, drehte sich um und bedachte Cassie mit einem langen, wissenden Blick. „Also mal ganz ehrlich, Honey, wenn du ihn so anschaust wie jetzt mich, wird er dich ganz bestimmt nicht rausschmeißen, sondern dich höchstens nach hinten in seine Höhle verschleppen.” Als Cassie instinktiv die Arme um sich legte, lachte Ed. „War doch nur Spaß. Devin würde dich niemals zu etwas drängen, das du nicht willst, das weißt du doch so gut wie ich. Ein Mann wie er hat es überhaupt nicht nötig, eine Frau zu drängen. Er muss einfach nur sein, wie er ist, das ist schon perfekt.”
    „Wie kommst du denn darauf, dass ich zu ihm will, um … um …”
    „Cassie, Honey, was glaubst du eigentlich, wen du vor dir hast? Ich bin doch nicht von gestern. Du hast mich angerufen und gefragt, ob ich heute Nacht hier schlafen kann, weil du zu Devin musst. Woran sollte ich schon denken, wenn nicht an das? Kannst du mir das vielleicht mal verraten?”
    Cassie schaute an sich herunter. Ihr Blick wanderte über ihre ordentlich gebügelte Baumwollbluse, die einfache Hose, die flachen Schuhe. Sah so eine Femme fatale aus? Wohl kaum. „Ed, ich bin in solchen Sachen nicht besonders gut.”
    Ed hob das Kinn. „Dafür ist Devin umso besser, möchte ich wetten. Deshalb mach dir bloß keine Gedanken.”
    „Regan hat

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