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Sterne im Sand

Sterne im Sand

Titel: Sterne im Sand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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Geldes …«
    »Gut. Wir haben alle zu tun, Mr. Winters, ich mache es kurz.« Logan pflanzte sich auf einen Stuhl dem Schreibtisch gegenüber und rief nach draußen: »Komm her, Robbie, mein Junge. Du mußt mit dabei sein.«
    Craig gab es auf. Es hatte keinen Sinn, diese Landplage wegschicken zu wollen. Erstaunt sah er den jungen Aborigine an, der zur Tür hereinspähte.
    »Komm schon, komm schon«, forderte ihn Logan ungeduldig auf. »Setz dich hin. Der Herr hier hat nicht den ganzen Tag Zeit.«
    Der junge Bursche trug die gleiche Kleidung wie Logan: schwarzes Wams, Latzhosen und Segeltuchschuhe. Er wirkte sauber und ordentlich. Zögerlich setzte der Anwalt sich hin und nahm einen Stift zur Hand.
    »Sehr schön. Was genau kann ich für Sie tun?«
    Der angebliche Kapitän verschwendete keine Zeit. »Gut. Schreiben Sie: Mein Name ist Kapitän Theo Logan.«
    »Theobald?«
    »Nein, nur Theo. Und das hier ist Robert Burns, mein Junge. Ich hab’ ihn aufgezogen, er arbeitet auf meinem Boot. Vielleicht kennen Sie die
Marigold?
«
    »Natürlich kenne ich sie.«
    »Na, dann wissen Sie auch, wer ich bin.«
    Craig nickte und schrieb. Nun konnte er sein Gegenüber einordnen. Logan galt als Original und war entlang des gesamten Flusses wohlbekannt.
    »Die Sache ist so. Ich komme langsam in die Jahre. Kann nicht mehr gut sehen, und die Pumpe will auch nicht mehr so recht. Also frag’ ich mich, was aus der
Marigold
wird, wenn ich den Löffel abgebe. Robbie hier kennt das Boot und das Geschäft, hat schließlich auf dem Schiff gearbeitet, seit er so klein war. Schreiben Sie ein Testament, in dem ich ihm das Boot und alle weltlichen Güter hinterlasse. Geht das?«
    »Ja. Ich brauche dazu nur Ihrer beider Anschrift.«
    »Die haben Sie doch schon.
Marigold.
Wir leben beide an Bord. Er ist eine Waise, hat niemanden außer mir. Wenn ich abtrete, ist das Schiff sein Lebensunterhalt. Er kann sonst nichts.« Der Kapitän beugte sich vor. »Sie sehen mir wie ein ehrlicher Mann aus. Ich will, daß es eine absolut wasserdichte Sache wird, ist das klar? Keiner soll ihm sein Recht streitig machen können, bloß weil er schwarz ist. Gibt zu viele Schweine, die Schwarze übers Ohr hauen. Das soll ihm nicht passieren. Verstehen Sie mich?«
    »Selbstverständlich.«
    »Das wär’s dann. Schreiben Sie es auf, dann sind Sie uns los.«
    »Einen Moment, Kapitän. Ich kann dieses Dokument aufsetzen, aber es braucht ein wenig Zeit. Nächste Woche ist es fertig.«
    »Ich wollte es aber jetzt. Ich habe das Geld dabei.«
    Robbie stand auf und tippte Logan auf die Schulter. »Laß gut sein, Kapitän.« Mit einem selbstsicheren Grinsen wandte er sich an Craig. »Dieser Herr weiß, was zu tun ist. Er muß es so machen, wie es sich gehört.« Seine Stimme wurde sanft, als er Logan ansah. »Du wirst weder nächste Woche noch nächstes Jahr sterben. Den entscheidenden Schritt, an dem dir so viel lag, hast du nun getan, überlassen wir Mr. Winters alles Weitere.«
    Der alte Mann erhob sich brummend. »Hoffentlich. Das hier darf nicht schiefgehen.«
    »Ich werde mich darum kümmern, Kapitän Logan. Ich setze Ihr Testament auf, und nächste Woche können Sie es unterzeichnen.«
    »Dann ist alles legal?«
    »Auf mein Wort.«
    »Gut. Hand drauf.« Craigs Hand verschwand in seiner schweren Pranke.
    »Du auch, Robbie«, bellte Logan. »Schüttle ihm die Hand. Du hast jetzt einen Anwalt. Sieh zu, daß du alles Nötige unternimmst, wenn es soweit ist.« Er zwinkerte Craig zu. »Sonst schicke ich dir einen Teufel hinterher.«
    Er bemerkte, daß Craig auf die Uhr sah, und sagte verärgert:
    »Den Wink können Sie sich sparen, Mister. Wir gehen ja schon!«
    Der Anwalt stammelte eine Entschuldigung. »Nein, es tut mit leid, kein Grund zur Eile. Ich wollte nur sehen, wie spät es ist, weil ich meinen Enkel erwarte. Er müßte eigentlich schon da sein.« Er sprach gern von Teddy als seinem Enkel und sah plötzlich, daß er da mit Theo Logan etwas gemein hatte. Auch er war unverhofft zu einem Enkel gekommen. Also gab es doch einen Gott.
    »Er müßte ungefähr so alt sein wie du, Robbie«, fügte er hinzu und erntete vom Kapitän ein anerkennendes Nicken.
     
    Teddy schlenderte auf dem Weg zu Grandpa Winters’ Kanzlei gemütlich die Queen Street entlang. Er war hinsichtlich dieser Samstagsausflüge immer ein wenig hin- und hergerissen. Charlotte und Craig waren ein nettes, altes Paar, nicht so steif und pompös wie Richter und Nana Walker, die ihn sonntags gelegentlich zu

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