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Sterne ohne Namen

Sterne ohne Namen

Titel: Sterne ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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kamen, wurde der neue Kurs eingespeist, und wir mußten sehen, daß wir wieder untertauchten.
    Der Erfolg dieser Mission hing einzig und allein davon ab, ob Zilwrich und Eet den neuen Kurs bestimmen konnten. Und da ich ihnen bei ihrer Arbeit nicht helfen konnte, kümmerte ich mich vorerst um das Schiff und um Ryzk. Mein Verfahren bei Ryzk war einfach: Ich legte vor seine Kabinentür ein Energieschloß. Er war nüchtern geworden, als wir uns zum zweiten Male im Hyperraum befanden, und ich erklärte ihm per Interkom, daß wir das Schiff wieder übernommen hätten. Mehr erfuhr er nicht, und ich stellte die Anlage ab, damit er mich nicht dauernd mit Fragen behelligen konnte. Er erhielt durch den Nahrungsschacht seine Notrationen und Wasser, und ich hoffte, daß er in der Einsamkeit seinen verrückten Entschluß bereute.
    Den Rest der Zeit verbrachte ich in der kleinen Werkstatt des Schiffes. Ich verbesserte die Bogen, die Ryzk hergestellt hatte, und brachte an den Bolzen neue Zoranspitzen an. Ich hatte keine Lust, einen unbekannten Planeten waffenlos zu betreten, wie ich es früher des öfteren getan hatte.
    Wir wußten nicht, was uns auf der Welt der Leitsteine erwartete – immer vorausgesetzt, daß uns die Landung dort glückte. Gewiß, die Rasse, welche die Schale geschmiedet hatte, war vor Äonen untergegangen. Aber es konnten neue Zivilisationen entstanden sein, die sich uns entgegenstellten. Und bei diesem Gedanken schenkte ich den Waffen noch mehr Aufmerksamkeit als zuvor.
    Unsere erste Prüfung kam, wenn wir in dem toten System aus dem Hyperraum auftauchten. Und als der Zeitpunkt allmählich immer näherrückte, wurde ich nervös und angespannt. Ich sah Eet und Zilwrich nur, wenn ich ihnen das Essen brachte. Und fast war ich versucht, Ryzk aus der Kabine zu holen, um mit jemandem meine Ängste teilen zu können.
    Aber als das Warnsignal durch das viel zu stille Schiff schrillte, war Eet im Kontrollraum. Er rollte sich auf meinem Schoß zusammen, doch seine Gedanken waren verschlossen, als hütete er ein kostbares Geheimnis.
    Wir verließen den Hyperraum, und ich drückte auf die Taste, die mir die Ablesungen unserer augenblicklichen Lage gab. Wir hatten Glück gehabt und waren fast am gleichen Punkt aufgetaucht wie beim ersten Mal.
    Aber wir hatten kaum Zeit, um uns zu diesem Ereignis zu beglückwünschen. Denn ein schrilles Warnsignal erfüllte die Kabine. Ein Beobachtungsstrahl hatte uns erwischt, und wir konnten als nächstes einen Zugstrahl erwarten. Meine Hände ruhten am Rande des Kontrollpaneels. Ich war bereit, die Koordinaten einzuspeisen, die Eet mir gab. Aber war er dazu in der Lage und konnte er sie schnell genug übermitteln? Und brachte ich es fertig, sie einzustellen, bevor uns der Feind erwischte?

 
16
     
    Ich war bereit, auch wenn die Koordinaten, die Eet mir blitzschnell gab, keinerlei Bedeutung für mich hatten. Ich war nur das Instrument, das sie weiterleitete. Und mir kam es so vor, als seien meine Finger noch nie so steif und langsam gewesen wie in diesem Moment. Ich konnte die Energie des Fangstrahles an unserem Schiff spüren.
    Wir wechselten in den Hyperraum über. Aber als sich das Schwindelgefühl gelegt hatte und ich wieder klar denken konnte, merkte ich, daß wir den Feind mit in den Hyperraum gerissen hatten. Der Strahl war beim Übergang nicht abgeschüttelt worden! Und nun zogen wir ein Schiff mit, das uns angreifen würde, sobald wir uns wieder im normalen Raum befanden.
    Es hat keinen Sinn, im Hyperraum irgendwelche Manöver durchzuführen. Damit würde man die Koordinaten verwirren. Wenn man Glück hatte, verirrte man sich hoffnungslos. Hatte man Pech, dann landete man mitten in einer Sonne. Die beiden Schiffe waren aneinandergekettet, bis wir an der Stelle auftauchten, die Eet und der Zakather festgelegt hatten. Aber der Feind war ebenso hilflos wie wir – bis wir den Hyperraum verließen. Und da er durch kein Alarmsignal auf den Übergang vorbereitet wurde, war er vielleicht so verwirrt, daß wir ihm entkommen konnten.
    »Jern!« rief Ryzk durch den Schiffskommunikator. »Jern, was machen Sie da?«
    Es klang, als sei der Pilot nüchtern und zugleich ernsthaft besorgt. Würde er mit uns zusammenarbeiten? Natürlich traute ich ihm nicht.
    Ich nahm das Mikrophon auf. »Wir sind im Hyperraum – mit einem Genossen.«
    »Wir haben einen Fangstrahl an unserem Schiff!«
    »Sagte ich doch. Aber er kann ebensowenig tun wie wir.«
    »Wohin fliegen wir?«
    »Das werden Sie schon

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