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Sterne über Cornwall: Roman (German Edition)

Sterne über Cornwall: Roman (German Edition)

Titel: Sterne über Cornwall: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Fenwick
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nach Hause kommen, die Osterferien hier verbringen. Er hatte einen ganzen Monat frei, und sie konnte es kaum erwarten, ihn wiederzusehen.
    Sie pflückte eine weiße Kamelie von dem Busch am Tor. Die würde sie OT in eine Vase stellen. Hannah blieb vor der Küchentür stehen. Im Haus roch es nach Krankheit; den Geruch kannte sie nur zu gut von ihrem Dad. Aber anders als bei Dad schienen die Medikamente jetzt bei OT anzuschlagen.
    »Hallo, junge Frau«, begrüßte sie die Pflegerin.
    »Wie geht’s ihm?« Hannah nahm eine Vase aus dem Schrank.
    »Gut, er erwartet dich.«
    Hannah ging zu ihm. Er wirkte tatsächlich nicht mehr ganz so gelb.
    »Du hast mir eine Victory White mitgebracht. Wunderschön, findest du nicht?«
    »Ja. Wieso kennen Sie die ganzen Namen der Blumen?«, fragte Hannah.
    »Weil ich sie selbst ausgewählt und mit Sorgfalt gepflanzt habe.«
    »Wie alles.«
    »Genau. Sorgfalt lohnt sich immer.« Er schmunzelte.
    »Lassen wir das Thema.« Hannah nahm ihren Rucksack von der Schulter.
    »Was hast du mir sonst noch gebracht?«, fragte OT.
    »Ich habe endlich die Bibel gefunden.« Sie zog sie aus dem Rucksack und legte sie neben ihn auf das Sofa.
    »Schauen wir doch mal, ob sie uns etwas über Catherines Leben verrät.« Er schlug die Bibel vorsichtig auf. »Der Stammbaum hier reicht zurück bis zu Philip Penventon, der im Jahr 1601 starb.«
    »Wird Mary oder Catherine erwähnt?« Hannah blickte auf die Stelle, auf die er deutete. »Wer kam als Nächster? Philips Sohn?«
    »Es ist keine direkte Linie. Anscheinend hat Philip nicht geheiratet; ein Thomas Penventon hat die Dynastie begründet.«
    »Thomas war Catherines Sohn. Könnte Philip Catherines Kind adoptiert haben?«, fragte Hannah.
    »Möglich, aber sofern diese Bibel keine Informationen über die mütterliche Seite enthält, werden wir das vermutlich nie erfahren.« Er blätterte um. »Ah, hier wird das Sterbejahr 1570 von Catherine erwähnt. Sehen wir mal vorn nach, ob das zu den Daten von Thomas passt.« Er ging sehr vorsichtig mit dem alten Buch um, das im frühen achtzehnten Jahrhundert gedruckt worden war.
    »Thomas kam 1570 zur Welt.«
    »Aha.« Hannah wusste nicht, ob sie aufgeregt oder traurig sein sollte.
    »Mary starb 1590; lass mich nachsehen, ob es dazu Anmerkungen gibt.« OT beugte sich tiefer über die Bibel. »Die Person, die diesen Stammbaum erstellt hat, bezieht sich auf Briefe.« OT hob den Blick.
    »Briefe?«
    »Offenbar hat es ein weiteres Kind gegeben, ein Mädchen namens Thomasina. Von ihr war in diesen Briefen die Rede.« OT kniff die Augen zusammen. »Sie ist praktisch sofort nach der Geburt gestorben.«
    Hannah ließ sich aufs Sofa sinken. »Wo könnten Catherine und Thomasina begraben sein?«
    »Höchstwahrscheinlich wurde Catherine in der örtlichen Kirche beigesetzt, doch bei ihrem Kind dürfte es anders gewesen sein.«
    Hannah runzelte die Stirn.
    »Soweit wir wissen, war Catherine nicht verheiratet. Also wollten Mary und ihr Bruder Philip bestimmt nicht, dass das mit dem Kind publik wurde.« Er holte tief Luft. »Damals stand Kindern, die nicht getauft waren, keine richtige Beerdigung zu, was bedeutet, dass Thomasina vermutlich irgendwo verscharrt wurde.«
    »Verstehe.« Hannah stand auf. Wenn OT sein Mittagsschläfchen hielt, würde sie dem örtlichen Friedhof einen Besuch abstatten.
    »Mineralwasser mit Kohlensäure bitte«, bestellte Maddie, die neben Tamsin an der Theke stand. »Mein Magen ist immer noch nicht ganz in Ordnung; ich möchte kein Risiko eingehen.«
    »Hast du dem Arzt gesagt, dass du nach wie vor Probleme hast?«, fragte Tamsin.
    »Ja. Er meint, das passiert manchmal.«
    Tamsin ging mit ihrem Weinglas zu einem Ecktisch. Im Pub war nicht viel los. Gott sei Dank, dachte Maddie, denn sie besaß nicht die Energie für Small Talk.
    »Hast du schon Nachricht vom Planungsausschuss?«, erkundigte sich Tamsin, als sie sich setzte.
    »Nein.« Maddie nahm einen Schluck Wasser. »Mark behauptet, das wäre nichts Ungewöhnliches.« Sie warf einen Blick auf ihre Handtasche. Darin steckte ein Angebot über eine Million Pfund für Trevenen.
    »Hm.« Tamsin sah Maddie an. »Und wie stehen die Dinge mit dir und Mark?«
    »Du bist ganz schön neugierig.« Maddie lachte.
    »Ja. Hannah hat erwähnt, dass du ein paarmal mit Gunnar aus gewesen bist.«
    »Dir entgeht wirklich nichts.« Maddie verzog das Gesicht. Nun war es an ihr, ihrer Freundin ein Geheimnis zu entlocken. Allerdings wusste sie noch nicht, wie. »Im Moment sind

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