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Sterne über Cornwall: Roman (German Edition)

Sterne über Cornwall: Roman (German Edition)

Titel: Sterne über Cornwall: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Fenwick
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angefertigt.«
    »Hoffentlich ist die jugendfrei.«
    »Keineswegs.« Maddie verrieb mit dem Daumen die Schatten am Oberschenkel des gezeichneten Körpers.
    Er lachte. »Wann kommst du rüber?«
    »So gegen sieben, denke ich. Kommen Tamsin und Anthony auch?«
    »Ja.« Mark seufzte.
    »Nun tu nicht so enttäuscht.« Sie räumte die Skizze weg.
    »Ich wär lieber mit dir allein.«
    »Vor einer Stunde hattest du mich allein.« Sie rührte die Nudeln um und schaute zur Tür.
    »Ich kann aber nicht genug von dir kriegen«, sagte er.
    »Ich von dir auch nicht.« Wieder ein Blick in Richtung Tür. »Bis nachher.«
    »Die Skizze macht mir Sorgen.«
    »Nicht nötig. Keiner weiß, dass du das bist. Ich hab dich ohne Kopf gezeichnet.«
    »Und was ist mit dem Leberfleck auf meinem Oberschenkel? Einige Leute könnten mich auf diese Weise identifizieren.«
    »Genug geredet. Bis später.« Maddie legte grinsend auf. Sie war sich unsicher gewesen, wie sich ihr Verhältnis gestalten würde, sobald es über das Freundschaftliche hinausging, und nun übertraf es alle ihre Erwartungen. Wie sie es Hannah sagen sollte, wusste sie allerdings noch nicht.
    Sie stellte die Nudeln auf den Tisch und rief Hannah. Bei dem Gedanken daran, den Abend mit Mark zu verbringen, wurde Maddie warm ums Herz. Plötzlich erschien ihr alles rosig, sogar das Wohnzimmer. Das Weinen hatte sie schon eine ganze Weile nicht mehr gehört. Vielleicht lag es daran, dass sie endlich besser schlafen konnte.
    Maddie ging hinauf. Was sollte sie anziehen? Obwohl es sich um ein einfaches Abendessen handelte, wollte sie für Mark gut aussehen. Sie öffnete ihren Schrank und ließ die Finger über ihre Sachen gleiten. Sie blieben an einem grünen Seidenrock hängen, der ihr bis zu den Knöcheln reichte. Dazu ein schwarzer Pullover, schwarze Schuhe und ein breiter Gürtel. Am Ende steckte sie die Haare hoch und eilte nach unten. Hannah war immer noch nicht in der Küche. Maddie ging zu ihrem Zimmer. »Alles in Ordnung, Hannah? Das Abendessen steht auf dem Tisch«, sagte Maddie durch die geschlossene Tür. Seit dem Vorfall neulich achtete sie die Privatsphäre ihrer Stieftochter. »Bist du da drin?« Maddie klopfte und öffnete die Tür.
    Hannah lag zusammengerollt auf dem Bett.
    »Hannah? Was ist los?«
    »Verschwinde, du Miststück.« Hannah hob den Blick. Ihr Gesicht war mit Wimperntusche verschmiert.
    »Hannah?« Maddie trat ein.
    »Ich hab gesagt, verschwinde. Raus!«
    Maddie konnte gerade noch rechtzeitig einem Buch ausweichen, das in ihre Richtung flog.
    »Wann wolltest du es mir sagen?«, fragte Hannah vorwurfsvoll.
    Maddie schluckte.
    »Hat’s dir die Sprache verschlagen? Du vögelst Mark, und ich erfahr’s als Letzte. Sogar Will hat’s gewusst, obwohl der nicht hier ist. Ich lebe schließlich im selben Haus wie du.«
    »Hannah …«, begann Maddie.
    »Erspar dir deine Erklärungsversuche. Das beweist nur, was mir immer schon klar war. Du bist eine Schlampe. Raus! Verschwinde!« Hannah wandte sich ab.
    »Das ist nicht fair. Wie sollte ich dir sagen, dass Mark und ich zusammen sind, wenn du kaum ein Wort mit mir sprichst?« Maddie wusste, dass das eine faule Ausrede war. Sie hatte ihr Glück für sich behalten wollen.
    »Das hättest du schon geschafft. Du wolltest es nicht. Ich bin dir nicht wichtig. So viel steht fest.« Hannahs Stimme war kaum zu vernehmen.
    »Das stimmt nicht.«
    »Eins sage ich dir: Ich werde nicht da sein, wenn er dir den Laufpass gibt. Das ist nämlich so sicher wie das Amen in der Kirche.«
    Maddie straffte die Schultern. »Danke für die Warnung.«
    »Ich freu mich schon, wenn er dich verlässt.« Hannah wischte sich die Nase am Ärmel ab. »Der würde dich sowieso nie heiraten. Er war schon mal verheiratet.«
    »Ich auch.«
    »Ja, aber du hast deinen Mann nicht allein sterben lassen.«
    »Nein.«
    »Du weißt also nicht Bescheid.« Hannah lächelte triumphierend.
    »Worüber?«
    »Dass dein Lover zu einem Architekturprogramm in den Staaten abgedampft ist und seine frisch Angetraute hier in Cornwall hat krepieren lassen.«
    »Doch, das weiß ich.« Natürlich hatte Hannah ihre Telefonate mit Mark belauscht. Wie unbedacht von Maddie, solche Dinge zu besprechen, wenn Hannah im Haus war!
    »Tut mir leid, dass du’s so rausgefunden hast«, sagte Maddie.
    Hannah drehte sich weg.

23
    M addie fuhr zum Segelklub, stellte den Wagen ab und ging hinunter zum Ponton. So viele Dinge beschäftigten sie; am Wasser hoffte sie, einen klareren Kopf zu

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