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Sterne über Tauranga - Laureen, A: Sterne über Tauranga

Titel: Sterne über Tauranga - Laureen, A: Sterne über Tauranga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Laureen
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Untergrund schlechter zu erkennen. Sie hatten erst die Hälfte der Strecke hinter sich gebracht, als Ricarda plötzlich fehltrat und den Halt verlor. Mit einem lauten Aufschrei kippte sie nach hinten und drohte, den Wasserfall hinunterzustürzen. Doch Jack reagierte blitzschnell. Er packte ihren Arm und zog sie an sich. Vor Schreck zitternd, schmiegte Ricarda sich an ihn. Ihr Herz raste, ihre Knie waren weich wie Butter, und sie atmete stoßweise. Dass ihr Rock zur Hälfte durchnässt war, bemerkte sie nicht.
    »Danke ... danke, Jack!«, stammelte sie. »Vielleicht hätte ich anderes Schuhwerk anziehen sollen.«
    »Ihr Schuhwerk ist schon richtig, aber auf den schlüpfrigen Felsen rutscht man leicht aus, wenn man das Klettern nicht gewöhnt ist. Kommen Sie weiter, ich halte Sie!«
    Mit Jacks Unterstützung verlief der Rest des Abstiegs reibungslos.
 
    »Sie sollten sich umziehen«, schlug Jack vor, als er Holz für eine Feuerstelle aufschichtete und beobachtete, dass Ricarda zähneklappernd ihren nassen Rock auszuwringen versuchte. »Die Nächte werden kühl, und ich möchte nicht, dass Sie sich den Tod holen.«
    »Aber ich habe keine Ersatzkleidung mit.«
    »Ich schon.« Jack ging zu seinem Pferd, nestelte an der Satteltasche herum und zog tatsächlich trockene Sachen hervor.
    »Ich hoffe, Sie haben nichts gegen eine Hose.«
    Ricarda griff dankbar nach dem Bündel. »Natürlich nicht!«
    Sie verschwand mit der Hose hinter einem der mächtigen Kauribäume, die ihren Rastplatz umstanden. Rasch vertauschte sie ihren Rock gegen Jacks Ersatzhose und hängte ihn zum Trocknen an einen Ast in der Nähe des mittlerweile lodernden Feuers.
    Als beide es sich bequem gemacht hatten, musterte Jack sie lächelnd. »Ich hoffe, die Hose ist bequem.«
    »Sehr sogar. Ich könnte mich daran gewöhnen«, sagte sie, worauf er ihr Brot und Schinken aus dem Reiseproviant reichte.
    »Was halten Sie davon, wenn wir morgen noch ein Stückchen weiter ins Land reiten? Oder vielleicht zurück zur Küste?«
    »Das wäre wunderbar!« Wo auch immer es hingeht, dachte Ricarda, ich kann mir gar nichts Schöneres vorstellen, als an Jacks Seite durch diese zauberhafte Natur zu reiten. Sie blickte ihn zufrieden an. So lässt es sich aushalten: unterwegs zu sein mit einem wundervollen Mann, allein wie Adam und Eva im Paradies. Wieder durchflutete eine Welle von Verlangen ihren Körper. Zu gern hätte sie sich an ihn gelehnt und einfach nur seine Wärme gespürt und seinen Duft eingeatmet.
    Da ihre Gefühle übermächtig wurden, versuchte sie sich abzulenken. »Erzählen Sie mir von den Sternen«, bat sie. »Welche Namen haben die Maori für sie?«
    Jack schien diese Frage zu verwundern. Nach kurzem Zögern antwortete er: »Den Gürtel des Orion nennen die Maori zum Beispiel Tautoru . Den Hundsstern Sirius nennen sie Takura und das Kreuz des Südens ...« Seine Stimme war plötzlich ganz rau, und er verstummte.
    Beiden sahen einander an. Die Geräusche des Wasserfalls schienen sich zurückzuziehen. Nichts außer Jacks eindringlichem Blick nahm Ricarda noch wahr. Ein Blick, der sie bannte. Ein wohliger Schauer rann ihr über den Rücken. Ihr Schoß wurde heiß. Es war so weit. Die Erinnerung an die Blicke, die flüchtigen Berührungen und das Lächeln, das sie einander geschenkt hatten, und die Nähe, die sie in diesem Moment spürten, waren zu einem Magneten geworden, der sie unweigerlich anzog. Was auch immer geschehen würde, es war unabwendbar und bereitete Ricarda schon jetzt, noch bevor überhaupt etwas passiert war, höchstes Glück.
    Zunächst fanden ihre Lippen zueinander, sanft und zögerlich, dann fielen sie sich in die Arme, und die Küsse wurden fordernder.
    »Du weißt gar nicht, wie lange ich mich schon danach gesehnt habe, Liebste!«, gestand er. »In all den Nächten habe ich mir vorgestellt, wie es sein könnte, dich zu küssen, dir ganz nahe zu sein. Doch ich wollte dich nicht überrumpeln, und ständig haben mich Zweifel geplagt, ob du genauso empfindest wie ich.«
    Wenn du wüsstest, wie sehr ich dich begehre!, dachte Ricarda. »Ich sehne mich nach dir, Jack«, flüsterte sie, »schon lange sehne ich mich so, aber ich hätte nie gewagt ... Ich dachte ...«
    Jacks ungestümer Kuss verschloss ihre Lippen. Behutsam drückte er Ricarda in das weiche Moos. Ihr Herz raste, und ihre Glieder begannen zu zittern, als Jack den ersten Knopf ihrer Bluse, dann ihr Mieder öffnete. Vorsichtig fuhren seine Fingerspitzen in die kleine Kuhle an ihrem

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