Sterne über Tauranga - Laureen, A: Sterne über Tauranga
Hals, tasteten sich über jedes Fleckchen ihrer zarten Haut und erzeugten dort mit jeder Berührung kleine, lang ersehnte Explosionen der Lust, die Ricarda näher an die Ekstase brachten.
Das Moos streichelte ihren Rücken, während Jack Ricardas Brüste mit sanften Küssen bedeckte. Unter seinen Berührungen fühlte Ricarda eine nie gekannte Hitze in sich aufsteigen, und zwischen ihren Schenkeln wurde es feucht. Vor Verlangen zitternd, streifte Ricarda ihre Hosen ab und erlaubte Jack, ihre Schenkel zu streicheln. Einen Moment verharrten sie so, küssend, einer umfangen von der Wärme des anderen. Dann half sie ihm, ebenfalls die Kleider abzulegen.
»Liebe mich!«, flüsterte sie in sein Ohr, streichelte seinen Rücken bis hinunter zu seinem festen Gesäß und bot sich ihm dar.
Als er in sie eindrang, keuchend vor Verlangen, spürte Ricarda einen jähen Schmerz, gefolgt von einem Lodern, das sie alles um sich herum vergessen ließ. Sie schlang die Beine um Jacks Hüften, während er sich langsam zu bewegen begann.
Alles verschwamm nun in dem süßen Rausch, der ihren Körper erfasste, bis sich ihre grenzenlose Lust in einem Feuerwerk von Empfindungen entlud. Ich schwebe, dachte Ricarda, ich gleite fort in das funkelnde Firmament, ich bin eins mit ihm und mit der Erde. Erst als sie wie aus weiter Ferne Jacks Stöhnen vernahm, mit dem auch er den Höhepunkt erreichte, fand sie allmählich zurück. Ricarda schloss die Augen und schlang die Arme fest um Jack. Sie genoss die Last seines Gewichtes, als er sich erschöpft auf sie sinken ließ, den Duft seiner Haut, das Pochen seines Herzens, das nur für sie zu schlagen schien. Das war das Glück.
Erschöpft glitt Jack von ihr herab und schmiegte sich neben sie. Nur langsam kehrten die Geräusche der Umgebung zu ihnen zurück: der Ruf einer Eule, das Rauschen der Blätter und das Donnern des Wasserfalls. Überglücklich schauten sie hinauf zu den Sternen. Das Kreuz des Südens stand über ihnen zwischen den Baumkronen, als wolle es sie beschützen und auf ihren Wegen leiten.
»Wie heißt das Kreuz des Südens denn bei den Maori?«, fragte sie lächelnd, während sie ihm tief in die Augen schaute.
»Māhutonga.«
Verträumt wiederholte Ricarda den Namen.
»Weißt du, wie die Maori die Sterne nennen?«, fragte Jack, während er sanft ihre Brüste streichelte.
Ricarda schüttelte den Kopf.
»Kinder des Lichts.«
»Ein schöner Name.«
»Und auch eine schöne Geschichte«, fuhr er fort, nachdem er ihren Scheitel geküsst hatte. »Willst du sie hören?«
»Ja.«
»Einst waren Papa und Rangi, die Erde und der Himmel, vereint. Sie hielten sich fest umschlungen und waren nicht gewillt, sich voneinander zu lösen. Doch ihre Söhne, darunter auch Tane, der Urvater der Maori, drohten aufgrund dieser Nähe zu ersticken, also beschlossen sie, die beiden zu trennen.«
»Wie grausam!«
»Nur für Papa und Rangi. Für ihre Kinder bedeutete es das Leben. Rangi trauerte seiner Frau nach und weinte dicke Tränen, die wir seither als Regen sehen. Sie netzten den Leib seiner Geliebten und machten ihn fruchtbar. Tane setzte die Gestirne an den Himmel, damit sie seinen Nachkommen leuchten. Der Halbgott Maui fischte Aotearoa, das Land der großen weißen Wolke, aus dem Wasser, und die Menschen siedelten sich hier an.«
»Eine schöne Geschichte«, entgegnete Ricarda verträumt. »Schade, dass unsere Schöpfungsmythen nicht so fantasievoll sind.«
»Im Grunde genommen ist der Unterschied gar nicht so groß.« Jack blickte Ricarda unverwandt an. »Kei te aroha au ki a koe«, sagte er schließlich zärtlich.
»Was heißt das?«, fragte Ricarda überrascht.
Jack lächelte. »So sagt man auf Maori, wenn man jemanden liebt.«
»Du liebst mich, Jack?«
»Ja, das tue ich. Von ganzem Herzen. Eigentlich schon von dem Augenblick an, als du das erste Mal neben mir auf dem Kutschbock gesessen hast. Da wusste ich es nur noch nicht, weil mich Emilys Schatten noch auf Schritt und Tritt begleitete. Aber du hast ihn vertrieben und gewissermaßen auch ihr Frieden geschenkt.«
Ricarda schwieg ergriffen. Schließlich flüsterte auch sie: »Kei te aroha au ki a koe.«
Jack schlang die Arme um sie und küsste sie ungestüm.
Das Gewitter würde kommen, das wusste Doherty. Es war ein Naturgesetz in dieser Gegend. Und wenn der Regen erst einmal fiel, würde er nicht mehr aufhören, bis er das Land beinahe ertränkt hätte.
Donnergrollen hallte auch durch seine Seele. Er hatte geglaubt, dass
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