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Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02

Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02

Titel: Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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zunächst schweigend dahin. Die Edle genoß es sehr, weil sie sich an der Schönheit und Friedlichkeit des Gartens nicht sattsehen konnte. Immer wieder drehte sie sich froh zur Mutter um, und diese drückte ihr dann voller Zuneigung den Arm.
    »Seht, Tochter, ein Teich. Wollen wir darin baden?« Faraday schaute auf das wunderbare Gewässer, das halb verborgen hinter Steinen und Farnen lag, und lächelte selig. Sie war wie willenlos und verzaubert. Nackt wie sie war, stieg sie in das Naß, während die Mutter sich erst ihres Gewands entledigte und auf einen Stein legte. Als die Göttin sich zu dem Mädchen gesellte, brachte sie ein duftendes Öl mit. Langsam salbte sie Faraday damit von Kopf bis Fuß, und ihre Finger fühlten sich sanft und beruhigend auf ihrer Haut an. Die Tochter schloß die Augen, lehnte sich im Wasser gegen die Mutter, ließ sich von ihr halten und trieb so im Teich.
    »Mutter«, flüsterte sie schließlich vor Ergriffenheit über die zarten Berührungen, »das fühlt sich unbeschreiblich an.«
    Die Göttin lächelte und massierte nun sanft ihr Haupt, badete ihr Haar und strich ihr wohltuend über die Schläfen. »Ihr kennt nur die rauhen und groben Berührungen Eures Gemahls, Tochter. Von mir sollt Ihr die Hände der Zärtlichkeit kennenlernen.«
    Lange Zeit trieb Faraday so auf dem Wasser, ließ sich von der Mutter verwöhnen und alle Liebe in sich hineinströmen. »Mutter«, flüsterte sie, »darf ich einen Gefallen von Euch erbitten?«
    »Sprich, meine Tochter.«
    »Ich möchte Bornheld kein Kind schenken. Seinen Nachwuchs auf die Welt bringen zu müssen, könnte ich einfach nicht ertragen.«
    Die Mutter beugte sich vor und küßte Faraday auf die Stirn. »Ihr werdet nur die Kinder bekommen, die in Liebe gezeugt werden, meine Tochter.«
    Noch lange schwebte sie so im Wasser und ließ sich von der Göttin halten. »Danke, Mutter.«
    Die Göttin lächelte. »Habe ich Euch dazu verholfen, Euch etwas besser zu fühlen?«
    »O ja, sehr«, lächelte Faraday selig zurück.
    »Dann wollen wir unseren Spaziergang fortsetzen.« Als die Tochter aus dem Wasser stieg, entdeckte sie ein weiteres Gewand, sorgsam zusammengefaltet neben dem hellblauen der Mutter. Dies bestand aus einem wunderbar weichen Stoff und wechselte je nach Lichteinfall die Farbe von Grün zu Blau, zu Purpur und Braun. Es erinnerte sie an die Formen und Schatten des smaragdgrünen Lichts, wie es wogte, sich verdunkelte und die Form der Bäume auf dem Pfad zum Hailigen Hain annahm. »Wie schön«, seufzte sie, während sie das Gewand anlegte. Die Schultern blieben unbedeckt, und der Stoff schenkte ihr am ganzen Körper angenehme Kühle.
    »Ja, das ist es«, bestätigte die Mutter. »Ihr sollt es zu besonderen Gelegenheiten tragen. Wann diese sind, werdet Ihr rechtzeitig erfahren. Bewahrt es bis dahin gut und sicher auf. Und nun folgt mir.«
    Wieder schritten sie Arm in Arm über den Pfad und plauderten über dieses und jenes – den Garten, die Vögel und die Reinheit des Wassers, das neben ihnen in einem kleinen Bach gurgelte. Aber nach einer Weile wurde die Miene der Mutter ernster, und sie blieb neben einer silbernen Birke stehen.
    »Tochter, ich will Euch noch etwas mit auf den Weg geben, bevor Ihr gleich zu Eurem Gemahl zurückkehrt.«
    »So rasch soll ich den Garten schon wieder verlassen?«
    Die Mutter lächelte sie gütig an und strich ihr über die Wange. »Ihr haltet Euch hier schon drei Stunden auf. Eure Zofe sorgt sich bestimmt. Ja, Ihr müßt jetzt zurück. Doch zuvor sollt Ihr Euer Geschenk erhalten.«
    Die Mutter legte beide Hände an Faradays Kopf, und sie spürte, wie ihre Liebe in sie hineinfloß. Mit ihr strömte die Macht heran, die sie schon von dem Moment an gespürt hatte, als das smaragdfarbene Licht in der Holzschale erschienen war. Diese Macht fuhr mit einer Wucht in sie, daß Faraday laut schrie, sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte und gegen die Göttin fiel. »Ganz ruhig«, sagte die Mutter, ließ den Kopf des Mädchens los und hielt sie in den Armen. »Jetzt geht es wieder besser, nicht wahr?«
    Noch während sie schluchzte, erkannte die Edle, daß der Schmerz verging. Sie nickte und richtete sich wieder auf. »Was habt Ihr mit mir angestellt?«
    »Euch die Macht gegeben, die meine Tochter benötigen wird. Eine ebenso große wie ungewöhnliche Macht, nämlich die zu lieben und zu trösten, zu nähren und zu stärken, zu schützen und zu ertragen. Dies ist mein ganz besonderes Geschenk an Euch. Ihr

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