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Sternendieb - Roman

Titel: Sternendieb - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Kybernator Perlmutter sofort.
    Als die Techniker Tabea zur Seite schubsten, um die Alice abzuschalten, kam eine Eladeldi mit Kopfgeschirr aus der Meute rings um das Wrack getrabt. Sie salutierte und verhielt sich abwartend, die Zunge hing ihr aus dem Maul.
    »Ja, zum Donnerwetter, was ist denn?«, meinte Perlmutter.
    »Kyber-dator, der Käb-ted bon der Dack-ten Bahrheit .«
    Der Capellaner seufzte. »Stell ihn durch.«
    Sofort scholl Käpt’n Peppers Stimme durch die Halle.

    »Perlmutter? Können Sie mich hören?«
    »Ja, ich höre, Pepper«, sagte der Capellaner resigniert. »Was gibt es?«
    »Haben Sie das Schiff bekommen?«, fragte er. »Und die Frauen? Wir haben sie Ihnen runtergeschickt. Sind sie heil angekommen?«
    »Frauen?«, sagte der Capellaner und sah sich flüchtig um. »Gibt es noch mehr davon?«
    Ein paar Eladeldi aus der Eskorte schoben Sarah vor sich her. Er sah sie von oben bis unten an. »Und was machst du hier?«, fragte er sie arrogant. »Schon gut, Pepper, hier sind zwei Frauen, eine ist die Besitzerin.«
    »Das wäre dann also in Ordnung« , sagte Käpt’n Pepper.
    »Der Zustand des Cherub ist allerdings unbefriedigend«, fuhr Perlmutter fort.
    »Er funktioniert doch, oder?«
    Kybernator Perlmutter warf einen kritischen Blick auf Xtaska. Er kräuselte die dicken Lippen. »Widerwillig«, räumte er ein.
    »Na also, dann ist doch alles in bester Ordnung« , sagte Käpt’n Pepper. »Sie schicken uns jetzt den Zaster rauf, und wir suchen das Weite.«
    »Käpt’n Pepper«, sagte Kybernator Perlmutter in einem Tonfall, der keinen Widerspruch duldete. »Vergiss nicht, dass diese kleine Scharade lächerlich lange gedauert hat und uns schon teuer genug zu stehen kommt.«
    »Wir haben eine Abmachung, Perlmutter« , sagte Pepper laut und widerborstig.
    Kybernator Perlmutter erhob die Stimme. »Es gab da eine kleine Rettungsaktion. Eine Art Notversorgung mit Energie. Nicht ganz billig. Du hörst von uns, Pepper. Bis dann.«
    »O nein« , sagte Pepper starrköpfig. »Wir haben eine Abmachung, Perlmutter. Wir haben eine Abmachung.«

    Der Capellaner zog ein gequältes Gesicht und wandte sich an seinen Steward. »Wo steckt er denn?«, fragte er gereizt.
    Der Steward sagte etwas zu der Botin, und die Botin sagte etwas in ihr Mikro. Im nächsten Augenblick flammten ringsum an den Wänden der Halle riesige Bildschirme auf und zeigten die protzige Gestalt der Nackten Wahrheit von allen Seiten und aus allen Blickwinkeln.
    Tabea ertappte sich dabei, wie sie zu einer Großaufnahme dieser leer und lüstern schielenden Galionsfigur hinaufsah. Auf einem anderen Schirm erkannte sie die blasse, zitronengelbe Scheibe wieder, die hinter dem grünen Schiff aufging, gegürtet mit schmalen Ringen, die wie blanker Stahlschmuck wirkten.
    Tabea spürte Sarahs Hand an der Hüfte. »Wo …?«, sagte Sarah.
    »Uranus«, antwortete Tabea.
    So weit draußen war sie noch nie gewesen. Sie glaubte zu wissen, wohin die Zitadelle unterwegs war, und sie fragte sich, ob das ihre, Tabeas, letzte Reise werden würde. Sie blickte Sarah nachdenklich ins Gesicht.
    »Halt mich fest«, sagte sie ganz leise. »Bitte.« Sarah legte ihren Arm um Tabeas Taille.
    Kybernator Perlmutter studierte die Monitorbilder. Er klopfte sich mit zwei Fingern auf die Unterlippe, dann faltete er die Hände über Kreuz, wobei er mit den Fingern der einen die Ringe an der anderen streifte.
    Die Nackte Wahrheit explodierte in einem lautlosen Feuerklecks.
    Daten scrollten über die Monitorscheiben, man zeigte Wiederholungen in Zeitlupe, legte Messdatendiagramme darüber, zoomte wirbelnde Klumpen aus verschmortem Metall heran.
    Kybernator Perlmutter schloss wohlgefällig die Augen.
    Die Monitore erloschen.

    Tabea und Sarah starrten ihn entgeistert an. Der blanke weiße Schädel warf Runzeln, als fühlten sich die dicken Adern nicht mehr wohl unter der Haut.
    Dann machte er die Augen wieder auf und ließ seinen Blick müßig durch die Halle schweifen, über das Wrack der Kobold, über Tabea und ihre Freunde. »Ich finde, wir haben jetzt genug Zeit verschwendet, Bruder Felix«, sagte er monoton.
    Eine andere Stimme erklang in der Halle, gedämpft und verzerrt durch die Entfernung des Sprechers.
    »Bring sie mit, Kybernator Perlmutter. Ich finde, ich sollte sie kennen lernen.«
    Perlmutter verdrehte die großen Augen unter den großen Lidkapuzen, doch sein Gesprächspartner fuhr fort.
    »Vielleicht sollte ich sie zu einem Imbiss einladen.«
    Sarah erstickte an Tabeas

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