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Sternendieb - Roman

Titel: Sternendieb - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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befreite und die Stiegen hinunter in die Arme seiner Schwester sprang. Über seiner Schulter sah Tabea das Gesicht von Sarah und stutzte.
    »Sarah?«
    »Was?«
    »Warst du das?«
    »Was soll ich gewesen sein?«
    Tabea schüttelte den Kopf. »Schon gut.«
    Sie verließ das Cockpit als Letzte.
    Sarah trug wieder das Lippenbärtchen. Tabea fragte sich, was sonst noch den Besitzer gewechselt hatte, und ob sie das je bemerken würde.

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    > MODUS? VOX
    > SD? 600.5.6
    > READY
    > Hallo, Alice.
    > HALLO, KÄPT’N.
    > Ich hab eben an … Erinnerst du dich noch an Devereux?
    > SOLLTE ICH?
    > Ja.
    > ALLGEMEINES ODER PERSÖNLICHES GEDÄCHTNIS?
    > Weiß ich nicht. Vermutlich beides. Sie ist ziemlich berühmt, aber sie war auch an Bord. Sie kam und hat nach dir geguckt.
    > HAT SIE DAS? HAST DU UNS VORGESTELLT?
    > Weiß ich nicht. Könnte sein, dass ich’s nicht getan habe. Ich hatte viel um die Ohren damals.
    > ICH SUCHE. MOMENTCHEN. ACH DU LIEBE ZEIT, JA. KÄPT’N DEVEREUX, RICHTIG? KÄPT’N DEVEREUX, DIE MIT DIESEM -
FRASQUI-KAMPFSCHIFF ABGESTÜRZT IST. MIT DER MAGROT DFONIK .
    > Richtig.
    > WO HAST DU SIE GETROFFEN?
    > In ihrer Villa. Über Deimos.
    > AHA.
    > Erinnerst du dich jetzt?
    > OJA. ABER WAS HABEN WIR DA GEMACHT?
    > Weiß der Kuckuck. Es liegt Jahre zurück. Wir haben Klein-G-Möbel von Domino-V geholt, modisches Zeug, weißt du, öfter mal was Neues. Die Lieferadresse lag über Deimos, ein privates Habitat. Als ich es zum ersten Mal sah, habe ich meinen Augen nicht getraut. Der Asteroid muss zu 90 Prozent aus Kohlenstoff bestanden haben, eine einzige schwarze Oberfläche, wie ein riesiger schwarzer Eisberg, und irgendjemand hatte ein großes rechtwinkliges Habitat da reingeklemmt. Grässlicher Ort. Ich dachte, wir hätten uns geirrt. Ich dachte, hier kann doch unmöglich jemand leben. Das Ganze sah eher wie eine Sicherheitseinrichtung der Eladeldi aus.
    > Aber sie haben meinen Leitstrahl akzeptiert. Eine Schrantin erwartete uns in dem unterirdischen Hangar und half uns beim Vertäuen. An der Art, wie ihr Fell getrimmt war, konnte ich sehen, dass sie hier nicht das Sagen hatte. Hier residierte jemand anders.
    > »Wo soll ich abladen?«, fragte ich.

    > Aber sie gab mir keine Antwort, stand bloß da und sah mich von oben bis unten an. Und da hatte ich das Gefühl, dass sie vielleicht doch mehr als nur eine Bedienstete war. Oder nur vortäuschte, eine zu sein, weil die Leute sich hier draußen nicht gerade die Klinke in die Hand gaben.
    > »Shi wonts tusih ye«, sagte sie.
    > Sie führte mich nach drinnen, einen langen schwarzen Gang hinunter. Es war verflixt kalt. Plasmalüster an den Wänden. Schwarzes Gestein unter den Füßen. Sie brachte mich in eine Kommunikationszelle und fonte jemanden an.
    > Es handelte sich um eine Hausverbindung. Ich hörte, wie dieser Jemand sagte: »Was ist denn, Pru? Ich sagte doch, ich will nicht gestört werden.«
    > »Ye nein traurich tusih.«
    > »Nicht? Was soll ich mir denn ansehen?«
    > Die Schrantin schubste mich in den Sichtbereich der Optik. Auf dem Bildschirm war ein Plastikkopf zu sehen. Ein Frauenkopf aus Plastik, mit silbrigen Metallaugen. Unterhalb der Nase war der Kopf echt.
    > »Hallo, mein Zuckerschnäuzchen«, sagte der Kopf. »Wer, zum Teufel, bist du?«
    > Ich glaube, ich hielt das damals für eine Graphik, eine trickreiche Logoanimation, ausgetüftelt von einem, der viel Zeit und Geld darauf verwendete, die Leute zu erschrecken. Ich kann nicht behaupten, dass ich beeindruckt war.
    > »Ich bin die Fahrerin«, antwortete ich. »Ihre Freundin meinte, Sie wollten mich sehen.«
    > »Meine was?«, ächzte der Kopf. »Hast du Freundin gesagt?«
    > Der Kopf lachte.
    > »Mein Gott, sie ist nicht meine Freundin. Meine Sklavin, das ist sie. Und meine Geliebte. Und das wirst du auch sein, wenn du den
richtigen Sensor berührst. Bloß nicht ernst nehmen, ich mache nur Unsinn, verstehst du.«
    > Das Gesicht regte sich. Und da wusste ich, dass es keine Animation war, es war echt. Ich hatte einen Menschen vor mir oder das, was von ihm übrig war. Man konnte die Relais unter der Haut erkennen. Das Gesicht regte sich, als wollte die Frau ihm einen Ausdruck verleihen und hatte vergessen, wie man das anstellt.
    > Mein erster Gedanke war: O Gott, ein reicher Stöpselkopf.
    > »Was für eine Fahrerin?«, sagte der Kopf. »Pru? Gib mir Pru, mein Zuckerschnäuzchen, ja?

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