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Sternenfall: Roman (German Edition)

Sternenfall: Roman (German Edition)

Titel: Sternenfall: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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Kilometer und war unsymmetrisch wie eine Kartoffel geformt. Er besaß die vielfache Masse des Felsens und war entsprechend schwieriger zu bewegen.
    Smith hatte die Fortschritte des Avalon-Projekts mit erheblichem Interesse verfolgt. System Resources hatte den Asteroiden während der letzten vier Jahre in eine weitere Umlaufbahn bugsiert. Gegenwärtig befand sich Avalon auf halbem Wege zwischen Erde und Venus. Aktuellen Schätzungen zufolge sollte er in fünf Jahren eintreffen.
    Der Bericht, den Smith in der Hand hielt, war die monatliche Prognose der Sierra Corporation über die Auswirkungen von Avalon auf den Eisenmarkt. Der Preis für Eisen würde auf der Stelle schätzungsweise um zwanzig Prozent fallen und dann langsam in dem Maße, wie die beiden Projekte ihre volle Produktion aufnahmen, um weitere zehn Prozent heruntergehen. Als Smith die Monatsprognose las, fand er einen Anlass, die Stirn zu runzeln. Die Analytiker wiesen auf kürzlich von Carlos Sandoval, dem Geschäftsführer von System Resources, gemachte Äu ßerungen hin, wonach man mit dem Abbau bereits beginnen würde, während Avalon noch unterwegs war. Die ersten Erzcontainer sollten die Erde innerhalb eines Jahres erreichen.
    Trotz seiner Absicht, den Papierkram zu erledigen, brütete Smith immer noch über diesem Problem, als die Anzeige der Uhr auf 16:00 sprang.
     
    »Mr. Thorpe ist da wegen seines 16-Uhr-Termins«, sagte Smiths Sekretärin über die Sprechanlage.
    »Schicken Sie ihn rein, Maria! Dann rufen Sie die Kantine an. Lassen Sie ein paar Brötchen, eine Kanne Kaffee und eine Kanne Tee raufbringen. Und wenn sie noch etwas von diesen Eclairs vom Mittagessen übrighaben, sollen sie davon auch noch zwei mitbringen. Es ist ein zu schöner Tag, um zu hungern!« Smith hatte Gewichtsprobleme, die er sporadisch bekämpfte. Seine Angestellten hatten amüsiert festgestellt, dass der fest entschlossene Beweger von Welten keine Willenskraft besaß, wenn es um Schokolade ging.
    Halver Smith trat Tom Thorpe an der Tür seines Büros entgegen. Smith hatte Thorpe erst einmal vor einem Jahr über Bildtelefon gesehen. Als Erstes fiel ihm der abgezehrte Ausdruck eines Mannes auf, der dabei ist, sich von einer ernsten Verletzung zu erholen. Sonst hatte sich Thorpe wenig verändert. Die Größe des Bergbauingenieurs von ein Meter fünfundneunzig, sein muskulöser Körper und die kantigen Gesichtszüge gaben ihm das Aussehen eines professionellen Athleten. Smith wusste aus Thorpes Akte, dass er fünfunddreißig war. Er hätte gut und gerne fünf Jahre jünger sein können. Einziges Anzeichen seines Alters und seiner Verantwortung war eine Spur Grau in seinen braunen Locken.
    »Hallo, Thomas«, sagte Smith freundschaftlich, während er die Hand ausstreckte. »Schön, Sie wohlauf zu sehen!«
    »Danke, Sir. Sie sehen selbst prächtig aus!«
    Smith tätschelte seine Hüfte. »Wenn es nur so wäre. Kommen Sie, setzen Sie sich. Was macht das Bein?«
    »Ab und zu macht es sich noch mit einem Stechen bemerkbar. Die Ärzte meinen, das sei normal.«
    Smith nickte. »Ich hatte einmal den Arm gebrochen. Der Juckreiz und die Schmerzen machten mich beinahe wahnsinnig. Irgendwann jedenfalls war er verheilt. Kommen Sie, nehmen Sie doch Platz!« Als sie beide in Automatiksesseln Platz genommen hatten, fragte Smith: »Wie war es auf Hawaii?«
    »Großartig, Sir. Ich habe während der letzten Monate nichts anderes getan, als am Strand zu liegen, zu angeln und Frauen aufzureißen.«
    »Irgendwas gefangen?«
    »Ja, Sir. Beide Male, die ich draußen war.«
    »Und die Frauen?«
    »Uh, auch in dieser Beziehung hat es mit dem Angeln gut geklappt.«
    »Schön! Wir sehen es gerne, wenn unsere Angestellten glücklich sind.« Smith lehnte sich in seinem Sessel zurück und spürte, wie sich die Polsterung automatisch justierte. Er stützte seine Ellbogen auf und blickte Thorpe durch die übereinandergelegten Finger hindurch an. »Sie haben mich fast zu Tode erschreckt, wissen Sie! Was, zum Teufel, haben Sie dort draußen eigentlich gemacht?«
    »Meinen wöchentlichen Rundgang, Sir.«
    »Im Bericht, den ich erhalten habe, steht, dass Sie verdammtes Glück hatten, Nina Pavolev bei sich zu haben.«
    »Ja, Sir. Ich habe mir schon überlegt, wie ich ihr am besten dafür danken kann.«
    »Was sie getan hat, verlangt mindestens nach einem original Pariser Modell.«
    »Ja, Sir. Können Sie mir einen guten Laden in der Stadt empfehlen?«
    Smith lachte. »Fragen Sie meine Sekretärin. Ich schwöre

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