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Sternenfall: Roman (German Edition)

Sternenfall: Roman (German Edition)

Titel: Sternenfall: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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dem Schlimmstmöglichen rechnen. Sie haben Mr. Smith geraten, dass es die Lage vereinfachen könnte, wenn wir Sie in jede Vereinbarung mit dem Observatorium einbeziehen.«
    Ambers Augenbrauen zogen sich vor Verwirrung zusammen. »Ich verstehe das alles nicht.«
    »Es ist wirklich ganz einfach. SierraCorp ist bereit, Ihnen 100.000 Selen zu bezahlen, wenn Sie uns eine Option auf Ihre Erstentdeckerrechte einräumen.«
    »Wie viel?«
    »Einhunderttausend Selen.«
    Amber blinzelte verwirrt. Dann griff sie nach ihrem Weinglas und leerte es mit einem einzigen Zug. »Sagten Sie … einhundert … tausend ?«
    »Ja.«
    »Wofür?«
    »Für Ihre Unterschrift auf einer Absichtserklärung ähnlich der, die Direktor Meinz bereits unterzeichnet hat.«
    »Aber das ist Unsinn! Ich habe keinerlei Entdeckerrechte.«
    »Ob Sie welche haben oder nicht, das sollen die Rechtsanwälte klären. In der Zwischenzeit ist es Mr. Smith das Geld wert, diese offene Frage ad acta legen zu können. Glauben Sie mir, er kann es sich leisten.«
    Sie füllte wieder ihr Glas und nahm einen weiteren gro ßen Schluck Wein. »Und wann soll mir dieses Geschenk Ihrer Ansicht nach in den Schoß fallen?«
    »Jetzt sofort.« Thorpe griff in seine Tasche und holte zwei gleichartige Schriftsätze heraus, jeder mit dem gleichen hellblauen Einband offizieller Dokumente. Er reichte den einen Amber und behielt den anderen. »Ich wollte heute Abend eigentlich nicht damit anfangen, aber das schien mir die letzte Gelegenheit zu sein. Schließlich fahren Sie morgen nach Hause, und ich gehe demnächst zum Felsen zurück.«
    Als sie mit Lesen fertig war, blickte Amber auf. »Das ist Wahnsinn!«
    Er hob die Schultern. »Mein Rat lautet, nehmen Sie das Geld, ehe sich’s die Rechtsanwälte anders überlegen.«
    »Aber es ist nicht recht!«
    »Ich kann nicht erkennen, dass Sie mich dabei über den Tisch gezogen hätten.«
    Sie kaute auf ihrer Unterlippe und äugte auf den Vertrag hinunter, den Grandstaff im Verlauf des Tages aufgesetzt hatte. »Vielleicht sollte ich das einem Rechtsanwalt zeigen.«
    »Ganz wie Sie meinen. Ich möchte nur darauf hinweisen, dass das genau die gleiche Vereinbarung ist wie die, die Direktor Meinz unterzeichnet hat. Sie gibt uns lediglich das exklusive Recht, über eine Abbaukonzession zu verhandeln. Sollten Sie zu dem Schluss kommen, dass jemand anderer Ihnen ein besseres Angebot gemacht hat, dann bitten wir uns die Gelegenheit aus, damit gleichzuziehen. Oh, und falls einer von uns zu der Überzeugung gelangen sollte, dass der andere in arglistiger Absicht verhandelt, dann hat die betroffene Partei das Recht, das Internationale Schiedsgericht anzurufen.«
    »Mehr bedeutet es nicht?«
    »Das ist alles. Ich wäre bereit, das, was ich Ihnen gerade gesagt habe, vor Zeugen zu wiederholen, falls Sie es möchten.«
    »Ist nicht nötig«, erwiderte sie.
    »Ich glaube doch. Ober!«
    Der Ober erschien, Thorpe erläuterte ihm sein Anliegen, und wenige Minuten später hatten sie vier Zeugen – zwei Ober, eine Kellnerin und einen Koch. Er wiederholte, was er Amber über die Absichtserklärung gesagt hatte. Anschließend bat er Amber und die Zeugen, das Dokument zu unterzeichnen, und dann benutzte er eines der Handterminals des Restaurants, um den vier Angestellten großzügige Trinkgelder zu überweisen. Als die Unterschriftsrunde beendet war, faltete Thorpe beide Kopien des Vertrages. Eine gab er Amber, die andere steckte er in seine Tasche zurück.
    »Danke für Ihre Hilfe«, sagte er zu den herumstehenden Zeugen. Als diese sich zurückgezogen hatten, fragte er Amber nach ihrem Bankkonto. Dann benutzte er das Terminal, um eine Überweisung von 100.000 Selen einzugeben. Als er fertig war, reichte er Amber das Gerät, damit sie sich von der Transaktion überzeugen konnte.
    Nachdem sie sich auf dem winzigen Bildschirm von ihrem Kontostand vergewissert hatte, sah sie ihn mit gro ßen Augen an. »Und mehr war nicht nötig?«
    »Das war alles«, sagte Thorpe. Er hob sein Glas. »Ich finde, das sollte gefeiert werden, finden Sie nicht auch?«
     
    »Du hast mich angelogen!«
    Während ihn Ambers wütendes Gesicht vom Telefonschirm aus anstarrte, überlegte sich Tom Thorpe sorgfältig seine Antwort. Es fiel ihm jedoch ausgesprochen schwer, sich zu konzentrieren. Ein Grund dafür war das dumpfe Pochen hinter seinen Schläfen, das von den Festivitäten des vorhergehenden Abends herrührte. Ein ernsthafterer Hinderungsgrund war der Kurzschluss, der in seiner

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