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Sternenfall: Roman (German Edition)

Sternenfall: Roman (German Edition)

Titel: Sternenfall: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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und waren seitdem als Rechnungsprüfer im Außendienst tätig. Sie sind ein aufrechter, hart arbeitender Mann, außerdem ein Patriot. Wer sonst hätte mich benachrichtigt, dass dieser Eisbrocken zu uns unterwegs ist?«
    Malvan zuckte mit den Achseln. »Ich hielt das für meine Pflicht.«
    »Da taten Sie Recht damit. Sie haben eine große Ungerechtigkeit verhütet. Ich wünschte bloß, wir hätten Luna die vollen Rechte sichern können. Jetzt brauchen wir jemanden, der unsere Interessen wahrnimmt.«
    »Vertrauen Sie Halver Smith nicht?«
    »Doch, das tue ich. Es liegt in ihrem eigenen Interesse, mit uns zusammenzuarbeiten. Wer sollte ihr Eis denn sonst auch kaufen? Aber ich habe schon vor langer Zeit gelernt, auf Nummer sicher zu gehen. Sollten wir herausfinden, dass wir mit SierraCorp nicht zurechtkommen, dann müssen wir den Kometen allein erschließen.«
    »Wie sollen wir das anstellen, wenn uns nur die Hälfte davon gehört?«
    Hobart blickte Malvan ernst an. »Das ist die Art hypothetischer Frage, die ein Politiker niemals beantwortet. Aber erinnern Sie sich, wir sind ein souveräner Staat und die nicht. Wir sind nicht an terrestrische Gesetze gebunden, sie hingegen schon. Der Komet ist wichtig für uns, wichtiger als jede Konvention über die Besitzrechte an Himmelskörpern. Wenn wir unsere Interessen bedroht sehen … nun, dann erinnern wir uns daran, dass souveräne Staaten manchmal zu militärischen Mitteln Zuflucht nehmen, um ihre Interessen zu wahren.«
    »Wollen Sie damit sagen …«
    »Ich sage gar nichts«, erwiderte Hobart. »Ich versuche Ihnen lediglich die Bedeutung dieser Expedition klarzumachen. Wollen Sie den Auftrag annehmen, den ich Ihnen anbiete?«
    Malvan schwieg eine ganze Weile. Schließlich sagte er: »Mal so ausgedrückt, Bürger Hobart, ich sehe nicht, wie ich ablehnen könnte.«
    Malvan hatte die folgenden sechs Monate damit verbracht, so viel er konnte über Kometenkerne und den wirtschaftlichen Hintergrund des Eisbergbaus zu lernen. Er hatte sich auch ausgiebig mit der Sierra Corporation befasst und sogar die geheimen nachrichtendienstlichen Wirtschaftsinformationen gelesen, die von Lunas Diplomaten auf der Erde nach Luna City geschickt wurden.
    Er hatte Luna City eine Woche vor der letzten Einsatzbesprechung verlassen und war zunächst zur Äquatorialstation, dann zur Newton Station im geostationären Orbit gereist. Sein Flugplan machte einen dreitägigen Zwischenaufenthalt auf Newton erforderlich, eine Unbequemlichkeit, die ihn überhaupt nicht störte. Von allen Transitstationen bot Newton die meisten Zerstreuungen für Reisende. Malvan verbrachte die drei Tage mit Vorbereitungen für die lange Reise. Dass seine Vorbereitungen aus Besuchen der Spielhallen und Treffen mit weiblichen Unterhaltungsspezialisten bestanden, ging nur ihn allein etwas an.
    An seinem dritten Tag an Bord der Station jedoch sehnte sich Malvan nach einem ruhigen Abend, um sich auszuruhen und zu erholen. Er begann den Abend damit, dass er sich eine kleine Bar suchte, die hauptsächlich von Stationspersonal frequentiert wurde. Dort bestellte er seinen Drink bei einem gutsortierten Alkoholspender, ging zu einem freien Tisch und setzte sich. Er beschäftigte sich eine halbe Stunde lang mit seinem Drink und beobachtete, wie sich die Bar nach Ende der Tagschicht allmählich füllte.
    Er wollte bereits aufbrechen, als sich ihm eine hübsche junge Frau in der Uniform des Stationspersonals näherte und ihn fragte, ob sie an seinem Tisch Platz nehmen dürfe. Er sagte ihr, dass es ihm eine Ehre sei.
    Seine Tischgenossin stellte sich als Barbara Martinez vor und erzählte, dass sie als Programmiererin für Sky Watch arbeite. Zu dem Zeitpunkt, als Malvan ihr erklärte, wer er war, waren sie bereits zum Du übergegangen. Sie sprachen eine Stunde miteinander. Dann, obwohl er sich geschworen hatte, seinen letzten Abend an Bord ruhig zu verbringen, schlug Malvan Barbara vor, mit ihm zusammen zu Abend zu essen. Sie nahm sein Angebot sogleich an.
    Während des Essens sprachen sie hauptsächlich über die bevorstehende Expedition und wie es sein würde, auf einem Kometen durchs Sonnensystem zu fliegen. Es stellte sich heraus, dass Barbara über Kometen gut Bescheid wusste. Sie war Astrogeologin und hatte ihre Doktorarbeit über die Entstehung der Kometen geschrieben. Sie sagte ihm, wie sehr sie ihn beneidete. Während des Nachtischs lud sie ihn in ihr Apartment ein.
    Ihre Zärtlichkeiten hatten keinerlei Ähnlichkeit mit den

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