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Sternenfall: Roman (German Edition)

Sternenfall: Roman (German Edition)

Titel: Sternenfall: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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waren vergangen, seit der Observatoriumscomputer ihre Aufmerksamkeit auf den Nebelfleck am Himmel gelenkt hatte, und ein halbes Jahr, seit Luna und die Sierra Corporation übereingekommen waren, eine gemeinsame Expedition auszuschicken. In diesen sechs Monaten war viel geschehen.
    SierraCorp hatte einen umgebauten Frachter gechartert, um ein Dutzend Wissenschaftler und deren Ausrüstung zum Jupiter zu transportieren. Einmal dort angekommen, würde das Schiff von der Forschungsstation auf Callisto neue Reaktionsmasse übernehmen und das Eintreffen des Kometen erwarten. Nach dem Durchgang des Kometen durch das Jupitersystem würden sie sich mit dem Kometen treffen und die folgenden achtzehn Monate mit der Erforschung seiner Oberfläche verbringen. Sie würden auf dem Kometen das Perihel durchfliegen und ihn verlassen, wenn er sich anschließend der Umlaufbahn der Venus näherte.
    »Eine kleine Arbeitspause?«, fragte eine Stimme.
    Als Amber ihre Augen öffnete, sah sie Halver Smith neben sich stehen. Er war mit einem Paar abgetragener Hosen bekleidet und trug ein Hemd mit mehreren Löchern. An den Schmutzflecken auf seiner Kleidung war deutlich zu erkennen, dass er im Garten gearbeitet hatte.
    »Die Sonne ist so warm, dass ich dachte, ich mache mal ein Nickerchen«, sagte sie und blickte zwinkernd zu ihm auf.
    »Sie haben doch nicht etwa vergessen, sich mit Sonnenöl einzureiben? Leute mit Ihrem Teint bekommen leicht einen Sonnenbrand, wissen Sie.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich bin von Kopf bis Fuß mit Sonnenschutzmittel eingeschmiert.«
    »Ich geh reiten. Lust mitzukommen?«
    Sie blinzelte überrascht. »Ich? Auf einem Pferd?«
    »Warum nicht?«
    Nach ihrer Ankunft auf seinem Landgut hatte er sie überall herumgeführt. Im Stall hatte sie zum ersten Mal in ihrem Leben ein Pferd gesehen. Die großen Tiere hatten sie fasziniert, obwohl sie all ihren Mut hatte zusammennehmen müssen, sich einem von ihnen so weit zu nähern, dass sie seine seidige braune Flanke hatte streicheln können. Der Gedanke, sich tatsächlich auf ein Pferd zu setzen, jagte ihr Schauder über den Rücken.
    »Aber was ist, wenn ich runterfalle?«
    Er zuckte mit den Achseln. »Dann stehen Sie auf und klettern wieder rauf. Ich bin schon Dutzende von Malen runtergefallen.«
    Amber wusste nicht, was sie darauf sagen sollte. Solch ein Sturz musste bei der Erdgravitation sicherlich schreckliche Folgen haben.
    »Das wäre eine Erfahrung, von der ich noch meinen Enkelkindern erzählen könnte, nehme ich an.«
    »Das wäre es bestimmt. Kommen Sie! Wenn ein fetter alter Mann auf einem Pferd reiten kann, dann kann es jeder.«
    Eine halbe Stunde später folgte Amber Smith über einen Reitweg, der sich durch den Wald seiner Besitzung wand. Sie hatte sich gesagt, dass sie schon nicht dabei sterben würde, und begann an der Erfahrung allmählich Gefallen zu finden, so furchteinflößend sie auch war.
    »Übrigens«, sagte Smith, als sie über eine ausgedehnte Wiese voller kleiner gelber Blumen ritten, »Tom Thorpe kehrt zurück.«
    »Oh?« Amber versuchte, jedes Anzeichen von Gefühl aus ihrer Stimme herauszuhalten. Trotz ihres heftigen Abschieds von Thorpe hatte sie sich während der vergangenen sechs Monate immer häufiger dabei ertappt, dass sie an ihn dachte. Wann immer sie sich an sein ansteckendes Grinsen erinnerte, fiel es ihr schwer, weiterhin wütend auf ihn zu sein.
    Smith schien ihr plötzliches Erröten bei der Erwähnung von Thorpes Namen nicht zu bemerken. Er redete beinahe ohne Pause weiter. »Er hat eine Nachricht geschickt, dass er heute Abend ankommt. Er hat noch eine Menge vor der Besprechung zu erledigen, deshalb glaube ich, dass wir ihn vorher nicht mehr sehen werden.«
    »Schade.«
    Sie ritten mehrere Minuten lang schweigend weiter, bis Smith wieder das Wort ergriff. »Würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn ich Ihnen eine persönliche Frage stelle?«
    »Kommt auf die Frage an, Halver«, antwortete sie. Irgendwie kam es ihr seltsam vor, einen der zehn reichsten Männer des Sonnensystems mit dem Vornamen anzureden.
    »Was ist zwischen Ihnen und Thorpe auf Luna vorgefallen?«
    Amber fühlte, wie sich ihre Wangen zu röten begannen. »Was meinen Sie damit?«
    »Ich meine, dass er seitdem nicht mehr derselbe ist. Er macht seine Arbeit, aber er wirkt nicht mehr so glücklich, wie er einmal war. Manchmal ertappen ihn Leute dabei, wie er in die Luft starrt und vor sich hinbrütet. Ich habe mit seinen Freunden auf dem Felsen gesprochen. Sie

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