Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 002 - Angriff der Kridan

Sternenfaust - 002 - Angriff der Kridan

Titel: Sternenfaust - 002 - Angriff der Kridan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
Vom Netzwerk:
feuern!«, befahl Frost. »Vielleicht können wir sie verscheuchen. Lieutenant Stein, haben Sie endlich eine neue Verbindung aufbauen können?«
    »Ich fürchte, nein, Ma’am«, war die Antwort.
    Das Jagdgeschütz am Bug der STERNENFAUST spuckte seine Projektile aus. Zweihundert der würfelförmigen, fünf Zentimeter durchmessenden Geschosse rasten pro Minute mit halber Lichtgeschwindigkeit auf das Kridan-Schiff zu.
    Noch war die STERNENFAUST zu weit entfernt, als dass den Computern eine genaue Zielerfassung gelingen könnte. Doch was Frost eigentlich beabsichtigte, gelang.
    »Sie nehmen Geschwindigkeit auf!«, meldete Lieutenant Stein. »Sie fliehen!«
    »Ruder, programmieren Sie einen Abfangkurs!«, befahl Frost. »Lieutenant Stein, haben Sie Kontakt mit der Crew der NEW ORLEANS?«
    »Ja, Ma’am. Es war offenbar Rettung in letzter Sekunde, Ma’am. Sie melden, dass …«, begann der Ortungs- und Kommunikations-Offizier seinen Bericht.
    Doch die weiteren Worte sprach er nie aus. Der Bildschirm, auf dem das Geschehen im Weltraum zu sehen war, zeigte überdeutlich, dass sie eben nicht in letzter Sekunde gekommen waren.
    Sie waren eine Sekunde zu spät gekommen.
    Die Kridan jagten im Vorbeifliegen einige Graserschüsse auf die NEW ORLEANS, und das Schiff explodierte …
     
    *
     
    Für einige Sekunden herrschte betretenes Schweigen auf der Brücke. Alle waren wie gelähmt, sogar Frost. Doch sie überwand die Lähmung als Erste.
    »Angriff!«, befahl sie. »Lieutenant Matuwesi, ich will, dass Sie dieses Schiff stoppen.«
    »Aye, Ma’am.«
    Die Technik der Menschen machte es erforderlich, mit dem ganzen Schiff zu zielen. Das war hervorragend, wenn der Verfolgte sich auf einer Linie mit dem Verfolger befand. Doch wenn sich die Beute in einem Winkel von dem Jäger entfernte, war ein Treffer auf große Entfernung beinahe Glückssache – oder Beharrlichkeit.
    Wieder ging das Jagdgeschütz der STERNENFAUST auf Dauerfeuer. Die tödlichen Projektile rasten durchs All auf das Kridan-Schiff zu. Bei der extremen Geschwindigkeit reichte sogar der winzige Widerstand, den die Moleküle des Weltraums den Geschossen entgegenbrachten, um sie zum Glühen zu bringen.
    Unzählige der Geschosse verschwanden in den Weiten des Alls. Der beständige Strom der Projektile wanderte auf das feindliche Schiff zu – und verfehlte es.
    Mutawesi fluchte und gab neue Befehle in sein Display ein. Es handelte sich nur um eine winzige Korrektur.
    Doch sie reichte.
    Alle konnten sehen, dass die Gauss-Geschosse in einen Teil des gegnerischen Schiffes einschlugen. Sie durchstanzten dessen Hülle, ohne dass diese ihnen nennenswerten Widerstand entgegensetzen konnte.
    Doch der ausbrechende Enthusiasmus war verfrüht. Der Schuss einer Graserkanone der Kridan fraß sich durch den Plasma-Schirm und zerschmolz die Panzerung. Rote Warnlichter leuchteten auf Frosts und Tongs Displays auf. Mehr als ein leichtes Rucken war von dem Treffer auf der Brücke jedoch nicht zu spüren.
    Aus den Augenwinkeln registrierte der Captain die Meldung – leichter Hüllenbruch, die entsprechenden Sektionen wurden sofort versiegelt.
    »Die Kridan treten definitiv die Flucht an!«, meldete Stein. »Aber die Beschleunigung ist gesunken. Sie können uns nicht mehr entkommen.«
    »Lieutenant Santos, neuer Kurs.« Die Stimme des Captains war kalt wie Eis. »Ich möchte hinter ihre Triebwerke, wo wir vor ihren Geschützen relativ sicher sind. Und dann werden sie für die Vernichtung der NEW ORLEANS bezahlen.«
    »Aye, Ma’am«, bestätigte der Pilot. »Kurs liegt an.«
    Frost nickte zufrieden. Es würde so zwar etwas länger dauern, aber es war auch sicherer.
    »Lieutenant Stein«, fuhr der Captain fort, »fordern Sie die Kridan zur Aufgabe auf.« Sie atmete tief durch. »Und anschließend fragen Sie in der Krankenstation nach, ob es Verletzte gibt …«
     
    *
     
    Als Duk-Tamal stürzte, stieß er mit dem Kopf hart gegen die Wand, und seine Schnabelhälften prallten wuchtig zusammen. Rasender Schmerz zuckte durch sein vogelähnliches Gesicht. Doch der Kridan-Kommandant ließ nicht zu, dass er auch nur eine Sekunde abgelenkt wurde.
    Nicht jetzt!
    »Status!«, schrie er über den krachenden Lärm hinweg, der in diesen Sekunden endlich endete.
    Die Treffer, die die verfluchten Menschen gelandet hatten, hatten die grundlegende Statik des Schiffes in Mitleidenschaft gezogen – ganz abgesehen von den zahlreichen Hüllenbrüchen. Überall um ihn herum ächzte und schrie das Metall …

Weitere Kostenlose Bücher