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Sternenfaust - 004 - Planet der sieben Monde

Sternenfaust - 004 - Planet der sieben Monde

Titel: Sternenfaust - 004 - Planet der sieben Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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ihre Waffen und richteten sie auf den Botschafter.
    Dieser erstarrte, sein Lächeln gefror zu einer Maske.
    »Botschafter Paljanov hat keineswegs die Absicht Sie anzugreifen«, erklärte Dana geistesgegenwärtig.
    Sie trat ruhig vor und stellte sich zwischen den Botschafter und die Wächter, deren, für menschliche Maßstäbe, kalt und teilnahmslos wirkenden Fischaugen Paljanov fixierten. Damit kam sie Sergeant Olafsson und den beiden Marines zuvor, deren Reaktion sicherlich drastischer ausgefallen wäre.
    »Ich möchte Ihnen einen Datenträger überreichen, der sie von der Ernsthaftigkeit unserer Absichten überzeugen soll«, erklärte der Botschafter schließlich, nachdem er sich wieder gefasst hatte.
    Shaziru wechselte ein paar Worte mit den Wachen sowie mit Asgashlan, wovon die Translatoren der Menschen nur unzusammenhängende und sinnlos erscheinende Bruchstücke erfassten.
    Schließlich trat Stille ein. In diesem Augenblick hätte man eine Stecknadel in dem hallenartigen Raum fallen hören können.
    Die Sekunden krochen dahin.
    Im Gegensatz zu menschlichen Gesprächspartnern schien es den Fischartigen keinerlei Unbehagen zu bereiten, dass quälend lange Augenblicke einfach nur geschwiegen wurde.
    Endlich bewegte der Herrscher der Fash’rar eine seiner flossenartigen Extremitäten. Diese hatten bislang einfach nur schlaff auf dem Wagen gelegen, so als wäre Shaziru aus irgendeinem Grund nicht in der Lage, sie bewegen. Aber das war offensichtlich nicht der Fall.
    »Händigen Sie den Datenträger meinem Sprecher Asgashlan aus«, wies Shaziru den Botschafter an.
    Dieser zog einen daumennagelgroßen Datenträger aus einer winzigen Gürteltasche und legte ihn in die Handfläche, die ihm Asgashlan im nächsten Moment entgegenhielt.
    »Der Datenträger verfügt über ein drahtloses Interface, das es ermöglichen müsste, dass er auch mit Hilfe Ihrer Technologie gelesen werden kann.«
    »Wir danken Ihnen für das großzügige Angebot, das die Regierung der Solaren Welten uns macht«, sagte Shaziru.
    Dana Frost fragte sich dabei, inwiefern der feierliche Tonfall, der in diesen Worten lag, nur einer Interpretationslaune des Translators entsprach oder tatsächlich durch entsprechende Lautsignale der Fash’rar-Sprache gerechtfertigt war.
    Shaziru machte eine Pause. Er hob seinen Kopf etwas an, wiegte ihn hin und her und stieß dabei gurgelnde Laute aus, für die es keinerlei sprachliches Äquivalent zu geben schien. Zumindest keines, das in den Translator-Daten enthalten war.
    Schließlich fuhr der Herrscher der Fash’rar fort. »Wir werden Ihr Angebot gründlich prüfen, Botschafter.«
    »Sehr gern.«
    »Ich habe schon befürchtet, dass Sie diese Forderung als unhöflich ansehen könnten.«
    »Das ist keineswegs der Fall. In unserer Kultur gilt die Prüfung eines Angebots bei jeder Form von Verträgen als Selbstverständlichkeit.«
    Shaziru verzog sein Fischmaul. Ein paar Laute folgten, die an Glucksen erinnerten, oder an einen Frosch.
    Aber es bedeutet wohl kaum, dass er das lustig findet , war Dana klar. Sie wussten einfach zu wenig über diese Kultur.
    Die anderen anwesenden Fash’rar fielen in Shazirus Laute ein. Nach wenigen Augenblicken war der Geräuschpegel in der Halle für menschliche Ohren schier unerträglich.
    Hoffen wir nur, dass es sich um einen Ausdruck der Freude handelt! , durchzuckte es Dana.
    Immer schriller wurden die Gluckslaute, bis dieser eigenartige Chor schlagartig aufhörte, wie auf ein geheimes Zeichen.
    Die Stille erschien Dana wunderbar.
    »Sie sind meine Gäste, während wir Ihre Daten prüfen«, erklärte Shaziru nun.
    »Wie lange wird diese Prüfung dauern?«, fragte Paljanov.
    »Vor dem nächsten Heiligen Bad eine Entscheidung zu treffen, wäre ein Frevel am Flutgott.«
    Asgashlan meldete sich zu Wort, um diese Aussage zu erläutern. »Bei dem Heiligen Bad handelt es sich um eine religiöse Zeremonie, die täglich durchgeführt wird und uns an die Zeit der Flut erinnern soll.«
    »Es wäre mir eine Ehre, wenn Sie daran teilnehmen würden«, lud der Herrscher die Menschen ein.
    »Es wäre auch uns eine Freude«, versicherte der Botschafter.
     
    *
     
    Die Audienz war damit beendet.
    Der Herrscher fuhr in seinem Wagen davon. Ein Tor öffnete sich in der Wand, er fuhr hindurch und war im nächsten Moment verschwunden.
    »Folgen Sie mir«, bat Asgashlan.
    Der Sprecher des Herrschers führte sie in eine weitere Halle, deren Grundform einem Oval entsprach. Pflanzen wuchsen an den Wänden

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