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Sternenfaust - 006 - Gefangene der Chaarck

Sternenfaust - 006 - Gefangene der Chaarck

Titel: Sternenfaust - 006 - Gefangene der Chaarck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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Mutter gefunden«, stellte Dana fest.
    »Nein. Für sie war ich immer nur eine Art Haustier, das man nach Strich und Faden verwöhnt. Deswegen hat sie mir auch eine Spitzen-Ausbildung ermöglicht. Elite-Internat, Elite-Schulen, zwei Jahre Diplomaten-Schule in Peking. Aber sie hat sich nie wirklich dafür interessiert. Als mir das alles zu langweilig wurde, hat sie mir den Weg ins Star Corps geebnet, wo ich immer schon hinwollte. Na ja, ich habe die Intelligenz und Zielstrebigkeit meiner Mutter geerbt, aber sie ist mir bis heute eine Fremde geblieben.«
    »Sehr schade«, stellte David Stein fest. »Ich liebe meine Mutter Alana noch heute sehr. Sie hat mich immer beschützt, wenn mein alter Herr unzufrieden mit mir war.«
    Was rede ich da eigentlich? , schoss es dem Ortungs- und Kommunikationsoffizier plötzlich durch den Kopf.
    Gab er nicht zu viel von sich preis? Wenn sie hier mit heiler Haut wieder rauskommen sollten, würden dann seine Geständnisse irgendwann gegen ihn verwendet werden? Wahrscheinlich hatte er wieder schneller geredet als gedacht. Das passierte ihm öfters. Andererseits war in den letzten Minuten eine seltsam vertraute Atmosphäre zwischen ihnen entstanden. Viel vertrauter als das, was sie bisher gehabt hatten. Aber nun führten sie Gespräche, wie es nur richtige Freunde taten. Das verwirrte ihn ein wenig.
    »Wie war das mit Ihren Eltern, Captain?«, fragte er deshalb.
    »Es ist immer noch, Lieutenant. Ich hatte eine äußerst glückliche Kindheit. Und ich liebe meine Eltern heute mehr denn je, ungefähr so wie Sie auch. Zumindest Ihre Mutter«, schränkte sie ein. »Mein Vater Tom ist Lehrer und ein ziemlich spaßiger Vogel. Beispiel gefällig, die Herrn? Einmal hat er sich an Heiligabend als Weihnachtsmann verkleidet und ist auf dem Dach unseres Hauses in Darwin, Subregion Australien/Ost, herumgeklettert. Er wollte meine Schwester und mich so bescheren, wie sie es angeblich früher gemacht haben. Da soll der Weihnachtsmann direkt durch den Kamin kommen, hat er behauptet. Das sei ein ursprünglich weltweit praktizierter, uralter, heute fast vergessener Brauch. Er wollte sich an einem Seil den Kamin herunterlassen. Das hat auch gut geklappt. Nur war der Kamin natürlich dreckig, woran er nicht gedacht hatte. Das ganze Zimmer war eingestaubt. Meine Mutter Saito, die übrigens Physikerin ist, hat geschimpft wie ein Rohrspatz. Weihnachten war damit gelaufen.«
    Sie lachten alle drei. Es fiel ihnen aber zunehmend schwerer. Denn die Kehlen wurden immer trockener und der Durst wurde langsam unerträglich.
     
    *
     
    Lieutenant Catherine Black funkte die Genetische Mutter an und bat nachdrücklich um ein Treffen. Es gebe neue Erkenntnise zu besprechen.
    Die Genetische Mutter zierte sich nicht lange und lud den neuen Captain zu sich in die Genetische Kammer ein. »Der Genetische Vater Arachnuck wird Sie und Ihre Begleitung abholen und zu mir bringen. In vier Stunden, früher geht es leider nicht. Zwei neue Eierschwälle müssen unbedingt befruchtet werden.«
    Catherine Black stimmte zu. Das lief ohne Probleme an.
    In der Zwischenzeit bereiteten sich zehn Marines unter dem Kommando von Sergeant Ralff Olafsson.vor. Die Aktion sollte dieses Mal in den schweren Panzeranzügen stattfinden, um unliebsame Überraschungen zu vermeiden, wie es die Giftpfeile gewesen waren. In diesen Anzügen, in denen man sich nur mit Hilfe von Servos und nach entsprechender Ausbildung bewegen konnte, war man nur schwer zu verwunden. Olafsson befahl als Bewaffnung die handlichen Nadler und die ebenso handlichen Projektil-Einhandgewehre, aus denen Gummigeschosse mit reduzierter Spannung abgefeuert werden konnten, wenn es gegen Menschen oder andere Lebewesen ging.
    Draußen versank die Sonne Sternstein ziemlich schnell hinter dem Horizont.
    Nach Einbruch der Nacht öffnete sich der Beiboothangar der STERNENFAUST. Die L-2 und die L-3 verließen fast geräuschlos den Bauch ihres Mutterschiffes und verschwanden in der Nacht über Sternstein VI. An Bord befanden sich je fünf Marines, ergänzt um den Sergeant und Keschreck in der L-2. Der Chaarck ließ die Augenfühler nach unten hängen.
    Wahrscheinlich hat er Angst vorm Fliegen , dachte Sergeant Olafsson.
    Das Kommando sprang an einer zuvor genau festgelegten Stelle aus den Landefähren und schwebte mit Hilfe von Antigravgeschirren dem schwarzen, undurchdringlichen Dschungelteppich entgegen. Der Sergeant hatte sich Keschreck vor die Brust geschnallt, ein Vorgehen, das zuvor mit dem

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