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Sternenfaust - 008 - Angriffsziel Wega

Sternenfaust - 008 - Angriffsziel Wega

Titel: Sternenfaust - 008 - Angriffsziel Wega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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von Ihnen vorgeschlagenen Sektor 6 würden bereits im Orbit schwebende Handelsraumer von durchgebrochenen Kridan gefährdet, ebenso das Weltraumhabitat Bergen. Und wenn wir Durchgebrochene verfolgen müssten, würden wir sie nicht mehr vor Wega 4 einholen, weil wir erst wenden müssten und die Beschleunigungsstrecke dann viel zu kurz wäre. Sie könnten ungehindert den Planeten beschießen. Das muss ich Ihnen doch nicht extra erzählen, oder? Da würden uns selbst die beiden Weltraumforts im Rücken nichts nützen. Sie dürften nämlich nicht auf Durchgebrochene schießen, weil sie mit den unendlich weit fliegenden Gauss-Geschossen sowohl unsere Flotte als auch umliegende Handelsraumer gefährden würden. Man nennt das übrigens ›Friendly Fire‹ . Falls Sie das noch nie gehört haben sollten.«
    Marylin Vance-Straker stützte sich mit beiden Fäusten auf den Tisch und beugte den Oberkörper vor. Ihre stahlblauen Augen funkelten hart, während sich ihre Piepsstimme noch um ein paar Nuancen erhöhte. »Das ist blanke Theorie. Nochmals, Admiral, wir haben genau ausgearbeitete Pläne für den Ernstfall, die auch diese Dinge berücksichtigen. Für was, glauben Sie, wurden die Weltraumforts gebaut? Zudem sollten wir versuchen, mit den Forts in unserem Verteidigungswall, die Kridan durch Verhandlungen hinzuhalten und unsererseits Verstärkung anzufordern. Wir haben nämlich keine Ahnung, in welcher Stärke die Geierköpfe wirklich angreifen. Zudem muss ich Sie darauf aufmerksam machen, dass Sie mit einem freien Raumkampf unnötig das Leben vieler Soldaten bewusst und fahrlässig gefährden. Das wird auch so protokolliert.«
    »Ich nehme es zur Kenntnis. Nehmen Sie Vize-Admiral Vance-Strakers Anmerkung an mich ins Protokoll auf, Fähnrich Martinez. Noch andere Meinungen?«, fragte der Admiral in die Runde. »Gut. Verhandlungen mit den Geierköpfen sind ganz und gar sinnlos, das weiß hier jeder, denke ich. Dann werden wir sie also in Sektor 12 im freien Raum erwarten. Ich rede mit dem Verteidigungsminister und gebe umgehend Systemalarm. Alle Mann auf ihre Posten. Wegtreten.«
    Kyösti Karvonen lächelte dünn. »Glauben Sie mir, Marylin, die Geierköpfe werden keine Verstärkung bekommen. Sie unterschätzen einfach unsere Flottenstärke«, versuchte er eine Beschwichtigung in Richtung des wütend funkelnden Vize-Admirals, stand auf und trat ebenfalls aus dem Zimmer. Unter der Tür drehte er sich noch einmal kurz um, während er akkurat seine Schirmmütze aufsetzte. »Und außerdem sind wir im freien Raum einfach beweglicher, wenn man das überhaupt so nennen kann. Ich meine, wenn wir die Forts einbinden müssten, wäre unsere Kampftaktik noch starrer, als sie es ohnehin schon ist.« Er zögerte kurz. »Ich werde übrigens den direkten Oberbefehl über die Kampfeinheiten übernehmen und an Bord der MOONRAKER an vorderster Front kämpfen, Marylin. Sie schmeißen währenddessen den Laden hier.«
    »Aber das ist nicht Ihre Aufgabe, Kyösti«, fuhr Marylin auf. »Admiral Zweiter Klasse McShea führt die Kampfeinheiten.« Sie räusperte sich. »Was ist denn nur in Sie gefahren, Kyösti? So unvorsichtig kenne ich Sie gar nicht. Ich halte es wirklich für Wahnsinn, was wir hier tun – was Sie tun.«
    »Vertrauen Sie mir, Marylin. Ich bin kein Selbstmörder und weiß genau, was ich tue. Und da ich unbestritten der leicht bessere Taktiker als McShea bin, gehe ich dieses Mal selbst. Zu Ihrer Beruhigung werde ich allerdings die mobilen Weltraumforts 12, 13 und etwas später 14 in unserem Rücken postieren lassen. Zudem werde ich Verstärkung von Beta Lyrae und von der Erde anfordern. Zufrieden?«
    Er drehte sich um und ging hinaus. Das wird ein offenes, ehrliches Gefecht, dachte er voller Vorfreude. Und danach ist dieser verdammte Makel endlich weg. Einfür allemal …
    Marylin Vance-Straker erhob sich und hastete an ihren Platz. Was ging bloß in dem Kerl vor? Sie konnte einfach nicht glauben, was hier los war. Warum nur ignorierte er so hartnäckig die Option einer Verstärkung für die Kridan? Karvonen hatte doch selbst bei Trident mitgekämpft und wusste genau, dass sie es damals exakt so gemacht hatten. Sie hatte es ihm trotzdem nochmals gesagt, aber sie hätte genauso gut gegen eine Wand reden können. Das geht nicht gut! , dachte sie bedrückt, absolut sicher, dass sie mit ihren Befürchtungen richtig lag. Das sieht doch ein Blinder mit Krückstock, dass da eine Riesenschweinerei im Gange ist.
    Eines hatte der Admiral

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