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Sternenfaust - 008 - Angriffsziel Wega

Sternenfaust - 008 - Angriffsziel Wega

Titel: Sternenfaust - 008 - Angriffsziel Wega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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die immerhin einen gewissen Schutz bot. Denn vom Prinzip her wirkten die konzentrierten Staubpartikel wie die Plasmaschirme. Sie zerfaserten Energiestrahlen und lenkten sie zum Teil sogar ab. Zudem arbeiteten die Ortungs- und Zielsysteme im Staub nicht mehr einwandfrei.
    »Na, dann wollen wir uns mal einen guten Flug wünschen«, grinste Captain Peterman unter seinem gepflegten Schnauzbart hervor. »Ich habe volles Vertrauen zu Ihnen, Captain Frost. Sie werden uns hier schon rausschaukeln.«
    »Ihr Wort in Gottes Gehörgang, Captain«, gab sie zurück. »Und los jetzt. Wir wollen keine Zeit mehr verlieren.«
    Zwei Stunden lang glitten die beiden Schiffe in einer Entfernung von drei Kilometern nebeneinander her, ohne dass irgendetwas passierte. Die beiden Zentralcomputer beschleunigten synchron. Knapp eine Million Kilometer entfernt zog die Staubscheibe der Wega unter ihnen entlang. Die Ortungsdisplays lieferten atemberaubende Bilder. Weil die Staubkonzentrationen unterschiedlich stark waren, sah es aus, als bewegten sie sich über einem bizarren Gebirge mit zum Teil gigantischen Auswüchsen von mehreren 10.000 Kilometern und tiefen, schroffen Tälern. Einige Regionen der Staubwüste waren zudem in ständiger Bewegung.
    »Captain, ich habe etwas in der Ortung«, meldete Lieutenant David Stein plötzlich. »Heiliges Gauss-Geschütz, das … das kann doch nicht wahr sein …« Der Ortungs- und Kommunikationsoffizier schluckte hörbar.
    »Ortung, ich will eine ordentliche Meldung«, erwiderte Dana. »Sparen Sie sich Ihre Kommentare für später auf.«
    »Aye, Ma’am. Es ist nur … Ich kann’s nicht glauben … 398 Kridan-Schiffe in drei Komma sechs Millionen Kilometern. Sie fliegen auf Kurs acht sieben neun vier Epsilon, also schräg zu uns, dieselbe Ebene, ebenfalls knapp über dem Staubring. Geschwindigkeit: 0,3 Licht. Flugrichtung zielt ungefähr auf Sektor 12!« Die letzten Worte stieß Stein immer hektischer und schneller hervor. Als er endete, herrschte einen winzigen Moment lang atemlose Stille in der Zentrale.
    Dana spürte, wie es ihr eiskalt über den Rücken lief, ihr Magen sich zusammenkrampfte. 398 Kridan-Schiffe! Das war eine Armada, wie sie noch nie zuvor aufgetreten war. Admiral Karvonen und seine Flotte liefen in einen grandiosen Hinterhalt. Das Star Corps würde nicht den Hauch einer Chance gegen diese Übermacht haben. Wega fällt! , dachte sie entsetzt. Ihr wurde fast übel. Sie musste Karvonen sofort warnen!
    Dann zögerte sie. Konnte eine Funk-Warnung tatsächlich noch etwas bewirken? Wohl kaum. Andererseits erhöhte ein Funkspruch die Chancen, von dieser Armada geortet zu werden, enorm. Vielleicht war es besser, sich still und heimlich davon zu schleichen. In erster Linie hatte Dana nämlich Verantwortung für ihr eigenes Schiff und die SAYONARA.
    Lieutenant David Stein löste ihren Gewissenskonflikt auf die denkbar fürchterlichste Weise. »Captain, wir werden von aktiven Ortungsstrahlen getroffen. Sie haben uns.«
    Danas Hände tasteten unwillkürlich nach dem platt gedrückten Bleiprojektil, das sie als Talisman an einer Kette um den Hals trug. Es hatte sie einst fast das Leben gekostet. Bedenke, dass du sterblich bist , schoss es ihr durch den Kopf und sie sah für einen winzigen Moment den Tod als riesigen schwarzen Schatten vor sich. Tief atmete sie durch. Dann war ihre kurzzeitige Schwäche wie weggeblasen und machte kühler Rationalität Platz. Die würde Sie auch dringend benötigen, wenn sie ihre einprozentige Überlebenschance nutzen wollten. »Ortung, sofort eine Warnung nach Wega 4 funken. Ruder«, wandte sie sich an den Piloten der STERNENFAUST, Lieutenant John Santos, »direkten Kurs in den Staubring programmieren und mit der SAYONARA synchronisieren. Ausführung.«
    Bestätigung und Ausführung erfolgten umgehend.
    »Captain, aus dem Verband lösen sich zwei Kridan und fliegen einen Abfangkurs«, meldete sich David Stein erneut zu Wort.
    »Genaue Berechnung, Waffen.«
    Waffen- und Taktikoffizier Lieutenant Robert Mutawesi brauchte keine vier Sekunden. Dana hatte dabei das Gefühl, dass er schneller als der Computer rechnete. Und das nicht zum ersten Mal. »Ma’am, bei unserer Geschwindigkeit von 0,1 Licht werden wir in exakt 33,5 Sekunden in den Staubring tauchen. Die beiden Kridan fliegen dreimal so schnell. Sie werden uns in exakt 39 Sekunden treffen. In 28 Sekunden sind wir in Kernschussweite ihrer Graser.«
    Dana nickte. »Kein Zickzackkurs, Ruder. Wir müssen auf direktem

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