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Sternenfaust - 008 - Angriffsziel Wega

Sternenfaust - 008 - Angriffsziel Wega

Titel: Sternenfaust - 008 - Angriffsziel Wega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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viele Gleiter in seiner Nähe, die ebenso flohen wie er. Dann war er plötzlich allein. Er überflog weite Waldgebiete, während der Boden langsam anstieg. Trotz der hereinbrechenden Dunkelheit konnte Tonio weit hinten am Horizont bereits die Rickbacks sehen, deren höchste Gipfel gut 7.000 Meter hoch und allesamt schneebedeckt waren.
    Bald schon hatte er die Rickbacks erreicht. Er flog durch schroffe Schluchten und an steil aufragenden Bergen vorbei. Im allerletzten Licht des Tages sah er große Herden der gefährlichen Mekanda-Stiere ziehen, die sich an steilen Berghängen besonders wohl fühlten.
    Es war 21.53 Uhr, als er um eine hohe Felsnase kurvte. Direkt vor ihm, nur gut zwei Kilometer entfernt, hing ein beleuchtetes Kridan-Schiff im dunklen Himmel. Er versuchte panisch, auszuweichen, obwohl das Flugverbot erst in 37 Minuten akut wurde. »Verdammt!«, schrie Tonio entsetzt, als er es drüben hell aufblitzen sah. Dann war der Graserstrahl bereits da. Er traf den kleinen Gleiter wie ein Hammerschlag und wirbelte ihn Kilometer weit aus der Bahn. Tonio sah, wie sich die Welt um ihn in einem irrsinnigen Reigen drehte, er hörte ein schrilles Kreischen, es stank entsetzlich nach durchgeschmorten Kabeln und brennenden Aggregaten. Das war’s also , dachte der Genetiker, als er schemenhaft den felsigen Boden auf sich zu kommen sah, was sich in Wirklichkeit jedoch genau andersherum verhielt. Tonio war plötzlich ganz ruhig, während Szenen seines Lebens explosionsartig und grell vor seinem inneren Auge auftauchten. Dann kam der Aufschlag. Ein furchtbarer Schmerz folgte. Und Schwärze …
     
    *
     
    Vize-Admiral Marylin Vance-Straker stand unter Schock. Über einen Sonderkanal war sie in den Funkverkehr eingeschaltet und bekam so hautnah mit, wie die komplette Flotte von den Kridan ausgelöscht wurde. Ich hab’s gewusst, dachte sie immer wieder erbittert. Warum nur hat dieser Vollidiot nicht auf mich gehört …?
    Über Bildkom blieb Marylin zudem in ständiger Verbindung mit Präsident Medongo. Als die Niederlage der Flotte feststand, meldete sie das Desaster zur Erde. Nachdem sie dreimal durchgeschaltet wurde, hatte sie Admiral Gregor Rudenko vor sich. Der Admiral saß als Repräsentant des Star Corps im Solaren Rat und war einer der mächtigsten Männer der Erde.
    »Vize-Admiral, was kann ich für Sie tun?« Rudenko war nicht nur durchtrainiert und äußerst gut aussehend, wie Marylin fand, er hatte auch eine durchaus angenehme Stimme. Sie hatte zum ersten Mal persönlichen Kontakt zu ihm.
    »Sir«, sagte Marylin Vance-Straker beherrscht, »nun ist eingetreten, was wir immer befürchtet haben. Der Krieg mit den Kridan ist da. Der richtige Krieg. Sie haben mit über 500 Schiffen die Wega-Flotte fast komplett aufgerieben. Admiral Karvonen ist gefallen. Was die Geierköpfe wollen, steht noch nicht fest. Wir brauchen ganz dringend Verstärkung hier, Sir.«
    Marylin sah, wie Rudenko erbleichte. »500 Schiffe? Habe ich das richtig verstanden?«
    »Ja, Sir, Sie haben. 500 Schiffe.«
    »Hm. Wir werden umgehend Verstärkung schicken, darauf können Sie sich verlassen, Vize-Admiral. Ich leite alles Nötige in die Wege. Halten Sie mich auf dem Laufenden. Hier haben Sie meine persönliche Durchwahl. Sie erreichen mich Tag und Nacht.«
    »Jawohl, Sir, wir bleiben in Verbindung.«
    »Gut. Ende.« Rudenkos Gesicht verschwand.
    Dann erschien das Kridan-Schiff über New Hope und beschoss das Regierungschalais. Es war nun klar, dass die Geierköpfe das Wega-System zu annektieren gedachten, um hier einen Brückenkopf einzurichten. Das war nicht nur frech, sondern schon fast unverschämt, ja arrogant. Aber diese Suppe werden wir ihnen versalzen, dachte Marylin. Selbst mit 1000 Schiffen werden sie sich hier auf Dauer nicht halten können.
    Der Vize-Admiral musste jetzt schnell handeln und die Zeit nutzen, in der die Gleiter noch unbehelligt fliegen durften. Marylin Vance-Straker gedachte nämlich in den Untergrund abzutauchen – wenn man das so nennen konnte – und von dort aus eine Art Partisanenkampf zu organisieren. Wenn sie noch die nötigen Schiffe dazu hatte. Das würde sie dann sehen.
    Es war jetzt 21.22 Uhr. Sie hatte noch über eine Stunde Zeit. Das musste reichen. Marylin Vance-Straker ließ einen auch für längere Strecken weltraumtauglichen Shuttle herrichten und »bestellte« sich Lieutenant John Igelmeyer als Piloten. Der galt als bester Shuttlepilot des ganzen Wega-Systems. Es war möglich, dass sie seine Künste

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