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Sternenfaust - 009 - Verschollen in der Hohlwelt

Sternenfaust - 009 - Verschollen in der Hohlwelt

Titel: Sternenfaust - 009 - Verschollen in der Hohlwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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zu einem Schwarzen Loch zusammenzustürzen. Ich vermute eher, dass die Überreste explodiert und verglüht sind und heute als nicht mehr strahlende Materieklumpen durchs All segeln.«
    »Sehr poetisch, David«, frotzelte Michael Tong. »Was hat das mit deiner Wortschöpfung Schnellläufer zu tun?«
    »Schnelldreher«, korrigierte Stein. »Ganz einfach, unser Freund hat in dieser Phase des Ablebens seines Muttergestirns noch einmal einen zusätzlichen Drall zu seiner ohnehin vorhandenen Drehung erhalten, bevor er sich ebenfalls in die Weiten des Alls verabschiedet hat. Normal ist die schnelle Rotation bei einem Kerl seiner Masse jedenfalls nicht.«
    »Ich denke, die Masse, die er haben müsste, entspricht sowieso nicht der Größe?«, warf Mutawesi ein. »Deswegen sind wir doch unterwegs, oder habe ich da etwas falsch verstanden?«
    »Keineswegs«, antwortete Stein, »aber wenn meine Meinung im Zusammenhang mit den wissenschaftlichen Untersuchungen unseres allseits geschätzten Gastes Professor Dr. Schmetzer überhaupt gefragt sein sollte …« Er unterbrach seine Rede mitten im Satz und blickte fragend in die Runde.
    »Öh, ich sehe hier niemanden, der so heißt«, bemerkte Sergeant Olafsson.
    »Meines Wissens ist Dr. Schmetzer in seiner Kabine und ob er da arbeitet, schläft oder sonst was macht, braucht uns momentan nicht zu kümmern«, sagte Tong und fing sich einen zurechtweisenden Blick von Dana Frost ein.
    »Kurz und ungut, ich glaube nicht an Schmetzers Theorie«, sagte Stein. »Mag ja sein, dass das Thema Antimaterie seit den neuen Waffenentwicklungen von Far Horizon zurzeit besonders intensiv diskutiert wird. Es mag außerdem gut sein, dass die Gravitationsfelder von Antimaterie der von normaler Materie entgegengesetzt sind und uns deshalb den Eindruck vorgaukeln der Planet sei ein Leichtgewicht …«
    »Entschuldigen Sie, wenn ich Sie unterbreche«, sagte Bruder William mit leiser Stimme, »aber Dr. Schmetzer hat mit keinem Wort – jedenfalls nicht mir gegenüber – etwas von Antimaterie gesagt. Er sprach von irgendeiner Form unbekannter Materie …«
    »Bitte Bruder«, unterbrach nun Stein den Christophorer, »er hat es vielleicht nicht gesagt, aber er hat es gemeint. Das wissen wir doch alle!«
    »Sie sprechen gerne für alle und jeden, Ortung«, warf Frost mit scharfer Stimme ein und stellte nicht ohne eine gewisse Befriedigung fest, wie der Lieutenant leicht zusammenzuckte.
    »Unsere bisherigen Messungen haben jedenfalls noch nicht den geringsten Hinweis auf Antimaterie ergeben!«, versuchte sich Stein zu verteidigen.
    »Andererseits gilt im Normalraum immer noch das, was schon Newton vor hunderten von Jahren herausgefunden hat: Schwere und träge Masse sind äquivalent«, sagte Tong.
    »Wir werden es erst direkt vor Ort herausfinden«, sagte Frost. »Damit meine ich natürlich nicht das Newton-Einstein Axiom, sondern die Fragen, die Lieutenant Stein aufgeworfen hat.«
    »Das bedeutet, die Entscheidung ist gefallen?«, fragte der I.O.
    »So lange die Ortung nicht doch noch irgendeine Spur findet, die auf die Anwesenheit einer möglicherweise feindlich gesonnenen Macht hindeutet, landen wir auf Schmetzer 23. Die STERNENFAUST bezieht Position oberhalb des Pols. Wir setzen eine Reihe von Satelliten aus, die den Planeten so umkreisen werden, dass uns keine Kleinigkeit verborgen bleibt, weder auf der Oberfläche noch im umgebenden Nahraum. Dann wird die L-1 direkt am Pol landen, also innerhalb der künstlichen Schürfung. Die Teilnehmer des Landetrupps gebe ich noch bekannt, aber bevor jeder von Ihnen ›hier‹ schreit, weise ich Sie vorsorglich darauf hin, dass Professor Schmetzer und meine Wenigkeit auf jeden Fall mit dabei sein werden.«
     
    *
     
    Absturzgefährdet war die LUCCRA im Moment nicht.
    Noch nicht.
    Aber der Kapitän bemerkte in seiner Lenkkanzel sofort, dass etwas nicht stimmte. Er sah, dass sein Steuermann das Seitenruder stärker gegen die Fahrt drehen musste, um den vorgeschriebenen Kurs zu halten, als unter den herrschenden Windbedingungen notwendig gewesen wäre. Zum Glück befand sich das Leck, von dem der Kapitän allerdings noch nichts wusste, am Rumpf des Luftschiffs und nicht irgendwo oben. Das bedeutete, dass selbst im schlimmsten Fall nur so viel Gas austreten würde, wie es dem Druck der einzelnen Gasbehälter entsprach.
    »Höhe?«, fragte er.
    »Letzte Messung, 4000 Kailangs, Kapitän«, antwortete der zweite Navigator.
    »Und jetzt?«, fragte der Kapitän erneut.
    Der

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