Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 009 - Verschollen in der Hohlwelt

Sternenfaust - 009 - Verschollen in der Hohlwelt

Titel: Sternenfaust - 009 - Verschollen in der Hohlwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
Vom Netzwerk:
festklammern? Das strengte doch viel zu sehr an.
    Waren das Stimmen, die da ertönten?
    »Mrandil?«, flüsterte er. Irgendetwas berührte ihn.
    Loslassen …. dachte er.
    »Du kannst jetzt loslassen«, sagte jemand direkt in sein Ohr.
    Und Sungur ließ los und fiel.
     
    *
     
    »Ein derartiges Gebilde kann unmöglich natürlichen Ursprungs sein«, sagte Professor Schmetzer. Zum ersten Mal seit die STERNENFAUST mit dem Wissenschaftler zu ihrer Reise aufgebrochen war, klang die Stimme des Professors leiser und um eine Nuance weniger von sich überzeugt als sonst. Diese hörbare Veränderung löste bei allen Offizieren, die sich auf der Brücke unter dem großen Bildschirm drängten, ein Gefühl der Befriedigung aus.
    »Meine Rede, Doktor«, ertönte Lieutenant David Stein knatternd aus dem Interkom.
    »Diese Fläche muss riesig sein«, fuhr Schmetzer fort, ohne auf den Zwischenruf einzugehen. Es war, als spräche er nur noch zu sich selbst.
    »Genau 4142 Kilometer«, knatterte es wieder von der Ortung.
    »Aber nur knappe 100 Kilometer tief?«, fragte der Professor.
    »Richtig, soweit sich das aus unserer Entfernung überhaupt korrekt anmessen lässt«, antwortete Stein.
    »Das Ding sieht aus, als hätte es jemand angebohrt, Captain«, bemerkte John Santos.
    »Aber nur ein bisschen – wenn man bedenkt, dass der Bohrkopf einen Durchmesser von über viertausend Kilometern hätte haben müssen«, erwiderte Dana Frost.
    »Vielleicht erwartet uns ja ein äußerst hartes und gleichzeitig extrem leichtes Material, das dort abgebaut wurde«, überlegte Dr. Schmetzer laut.
    »Sollte Ihre Überlegung zutreffen, Professor, dann möchte ich gerne wissen, wer da Tagebau betrieben hat. Und zwar möchte ich es wissen, bevor wir in die Nähe einer Umlaufbahn kommen«, sagte Frost. »Und ob dieser ›Jemand‹ vielleicht noch dort ist. – Ortung?«
    »Noch immer nichts, Captain«, ertönte die prompte Antwort David Steins aus dem Interkom. »Ich scanne den gesamten Bereich, der uns und die Solisten umgibt, seit wir in den Normalraum zurückgekehrt sind. Außer uns fliegt hier nichts und niemand herum. Keinerlei Aktivitäten, die auf andere Raumschiffe oder auf Funkverkehr oder Ähnliches hinweisen. Wir sind hier ganz allein. Wir und diese angebohrte Kartoffel.«
    Schmetzer 23 sah – abgesehen von der seltsamen Flächenbohrung am Pol – tatsächlich so öde und verschrumpelt aus wie eine zu lange gelagerte Kartoffel. Der knapp neptungroße Planet war wüst und kahl und wenn er einmal eine Atmosphäre besessen hatte, dann musste dies vor Urzeiten gewesen sein. Jetzt trudelte er ohne Zentralgestirn und ohne eine schützende Luftschicht auf einsamem Kurs durch die Weiten des Alls.
    Aber irgendwann war hier schon einmal irgendwer oder irgendwas gewesen und hatte sich in unübersehbarer Weise an dem Planeten zu schaffen gemacht. Die regelmäßige, wie gezirkelt wirkende Kreisfläche, mit der ein Teil der Oberfläche am Nordpol herausgefräst worden war, konnte unmöglich einen natürlichen Ursprung haben. Die schiere Größe dieser konischen Vertiefung sprach zudem für einen technisch hoch entwickelten Intellekt. Dana war sich nicht sicher, ob menschliche Technologie derzeit überhaupt dazu in der Lage wäre.
    David Stein hatte Bilder in Echtlichtqualität sowie hochgerechnete Vergrößerungen in Falschfarben auf die Monitore der Brücke geschaltet. Doch je länger und intensiver sie alle darauf starrten, desto unwahrscheinlicher und vor allem unerklärlicher kam ihnen dieses Phänomen vor.
    Künstlich.
    Darüber waren sie sich schnell einig gewesen. Aber wer hier was, wie und warum gemacht hatte, blieb offen.
    »Vielleicht ein Relikt?«, murmelte Michael Tong und nuschelte dabei derart, dass er kaum zu verstehen war.
    »Ein was?«, schallte es ihm von mehreren Seiten entgegen.
    »Ein Relikt«, wiederholte er lauter.
    Alle Blicke richteten sich auf den ungeliebten Gast der STERNENFAUST. Doch Professor Dr. Schmetzer zuckte nur mit den Schultern. Irgendwie konnte er sich nicht freuen, denn diese Entdeckung hatte auch ihn überrumpelt. Mit allem Möglichen hatte er auf Grund der außergewöhnlichen Messergebnisse gerechnet, aber nicht damit.
    Ohne begründen zu können warum, spürte er, wie ihm das Heft aus der Hand genommen wurde. Und das ärgerte ihn insgeheim derart, dass er sich immer unbehaglicher fühlte, je länger er »seinen« Planeten anstarrte.
    »Sie meinen, wir haben es hier mit den Resten einer … einer Aktivität von

Weitere Kostenlose Bücher