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Sternenfaust - 009 - Verschollen in der Hohlwelt

Sternenfaust - 009 - Verschollen in der Hohlwelt

Titel: Sternenfaust - 009 - Verschollen in der Hohlwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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irgendeiner vielleicht seit Jahrtausenden oder Jahrmillionen ausgestorbenen Spezies zu tun?«, fragte Dana.
    Tong nickte.
    »Jahrmillionen halte ich für unwahrscheinlich, Captain«, sagte John Santos.
    »Und wieso?«
    »Ich vermute, dieser Planet treibt schon seit längerem durchs All – ohne Atmosphäre. Das bedeutet doch, dass er mit großer Wahrscheinlichkeit gelegentlich von anderen Gesteinsbrocken, Meteoriten, Kometen und so weiter getroffen wird. Genug Einschlagskrater weist er ja auch auf …«
    »… aber nicht am Pol«, ergänzte Frost.
    »Die Masse- und Gravitationsverhältnisse sind auch ohne diese Fläche sehr merkwürdig und bedürfen gründlicher Exploration«, sagte Dr. Schmetzer mit fester Stimme. Es klang, als gewänne er allmählich seine Fassung zurück.
    »Diese Polbohrung ist glatt wie ein Kinderpopo«, knarrte es jetzt wieder aus dem Interkom.
    »Stein!« Frost konnte sich nicht helfen, in Steins Bemerkung schwang ein obszöner Unterton. Andererseits hatte er natürlich Recht. Keine sichtbaren Einschläge in der Fläche konnten nur eines bedeuten: Sie war nicht sehr alt. Hieß das, eine noch in den benachbarten Regionen der Milchstraße operierende Spezies war dafür verantwortlich? Doch diese Fläche, die so schlicht und gleichzeitig so perfekt aussah, war völlig untypisch für die Technologien der Kridan oder der J’ebeem. Und es erschien Dana in höchstem Maße unwahrscheinlich, dass die Starr oder gar die Mantiden etwas damit zu tun haben könnten.
    Doch wer dann?
    Dana Frost war nicht so arrogant, dass sie die Menschheit für die Krone der galaktischen Schöpfung hielt, eine Einstellung, die bei vielen Menschen noch durchaus üblich war. Aber hier sah sie sich zum ersten Mal in ihrer Laufbahn mit einer Spur konfrontiert, die auf eine den bekannten Spezies möglicherweise haushoch überlegene, intelligente Macht hindeutete. Da sie keinerlei vernünftige Erklärung für ihre Befürchtung vorbringen konnte, behielt sie ihre beunruhigenden Gedanken für sich.
     
    *
     
    »Er hat das Bewusstsein verloren!«, schrie Mrandil nach oben. Sie baumelte, nur mit einem dünnen Seil gesichert, direkt neben Sungur, dessen blutüberströmten Körper sie gerade noch rechtzeitig mit Hilfe zweier Matrosen, die sich mit ihr zusammen abgeseilt hatten, in einen Tragegurt hatte wuchten können, bevor er seine letzte Kraft verloren hatte und beinahe in die Tiefe gestürzt wäre.
    »Hochziehen, aber vorsichtig!«, rief sie, nachdem sie ein letztes Mal die Gurte überprüft hatte, in denen Sungur jetzt regungslos mit verdrehten Augen hing. Er war festgeschnallt, das Tragegeschirr endete in einem stabilen Karabinerhaken an einem Seil, das wiederum mit einer handbetriebenen Winde verbunden war.
    Die Matrosen auf dem Laufsteg begannen zu kurbeln und knarrend bewegte sich das Geschirr mit Sungur nach oben.
    Mrandil hatte Tränen in den Augen, als sie dem ohnmächtigen Jungen nachsah, der ihnen allen unter Einsatz seines eigenen Lebens, das ihre gerettet hatte.
    »Weht ganz schön hier draußen …«, bemerkte einer ihrer Begleiter.
    Mrandil nickte und gab den beiden Matrosen mit einem Handzeichen zu verstehen, dass die Bergung abgeschlossen war und sie wieder nach oben klettern konnten. Geschickt hangelten sich die beiden Helfer in die Höhe. Mrandil wollte ihnen gerade folgen, als ein leises Geräusch sie innehalten ließ.
    Es zischte.
    Direkt neben ihrem Ohr trat Gas aus einem winzigen Loch in der Hülle aus.
    Neugierig und besorgt begutachtete sie den Schaden. Die kleine Öffnung war unerfreulich und sollte ernst genommen werden, aber noch war es nicht weiter problematisch. Das Leck bedeutete nur, irgendjemand würde bald wieder heruntersteigen müssen, um es abzudichten.
    Mit einer beiläufigen Geste wischte sie über die Hülle und spürte den feinen Hauch.
    Mit dieser Bewegung hätte sie alle umbringen oder retten können! Glücklicherweise jedoch wischte sie die unsichtbaren Spuren der tödlichen Chemikalie, von der sie ja keine Ahnung haben konnte, nach außen und damit fort von dem Loch, wo sie, dem unablässigen Fahrtwind ausgesetzt, endgültig verdunstete. Dann zog Mrandil ein Stück Fettkreide aus ihrer Uniformtasche und malte einen großzügigen Kreis um das Leck, um es so für den Reparaturtrupp zu markieren. Schließlich machte auch sie sich wieder an den mühsamen Aufstieg zurück an Bord.
    Als sie sich auf den Laufsteg schwang, hörte sie nicht mehr, wie tief unterhalb am Rumpf der LUCCRA mit einem

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