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Sternenfaust - 010 - Im Reich der Kridan

Sternenfaust - 010 - Im Reich der Kridan

Titel: Sternenfaust - 010 - Im Reich der Kridan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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groß die Macht des Friedensbringers ist und dass sein Wort das Wasser ist, dass die Mauern der Ignoranz, auf denen das Regime des MarTanjaj auf Kridania errichtet ist, langsam aushöhlen und schließlich zum Einsturz bringen wird.«
    Tloam-Ser schien vom Vertrauen in diesen Prediger wahrlich erfüllt zu sein.
    Bei Pan-Sen lag die Sache etwas anders. Auch wenn er noch sehr an die Richtigkeit seiner Worte glaubte, so hatte er doch großen Zweifel daran, dass es einem einfachen, unbewaffneten Kridan gelingen konnte, die stärkste bewaffnete Macht des Universums in die Knie zu zwingen.
    Dazu gehörte schon etwas mehr, als sich vor dem Handgraser eines Raumsoldaten zu schützen …
    Und doch war Pan-Sen überzeugt davon, dass es langfristig gesehen keine Alternative zu dem Weg des Friedens gab, den der Prediger propagierte. Andernfalls würde das Imperium irgendwann an seiner eigenen Gier und seinem Expansionsdrang ersticken und zu Grunde gehen. Es war nur eine Frage der Zeit.
    Die beiden Kridan hetzten die dunkle, kaum beleuchtete Gasse entlang. In die öffentliche Beleuchtung war so gut wie nichts investiert worden. Der Krieg forderte alle Mittel. Die Gläubigen mussten zurückstehen und sich bescheiden. Sollten sie in aller Demut ihre Eier ausbrüten und neue Soldaten oder Arbeiter in der Produktion heranziehen. Die Glückseligkeit würde auf sie alle im Jenseits warten. So war es Generationen von Kridan gesagt worden und sie hatten es geglaubt und bereitwillig ihr Leben, ihre Gesundheit und ihr persönliches Glück dafür geopfert.
    Ein Gleiter flog im Tiefflug über die Häuser. Der Scheinwerferkegel schwenkte über die unebene Gasse. Tloam-Ser und Pan-Sen sprangen in eine Türnische und pressten sich dicht ans Mauerwerk, bis der Gleiter über sie hinweg geflogen war.
    Die Sicherheitskräfte hatten ihre Suche nach ihnen intensiviert. Es waren mehr Fahrzeuge und Bewaffnete im Einsatz und so wurde es für die beiden Flüchtenden immer schwieriger, dem engmaschigen Netz der Häscher zu entkommen.
    Der Weg zu Satren-Nor und seinen Anhängern kam für sie nicht in Frage. Zumindest nicht, ohne dass sie zuvor ihre Verfolger gründlich abgeschüttelt hatten. Schließlich lag es nicht in der Absicht der beiden Kridan, die Sicherheitskräfte geradewegs zu dem Friedensbringer hinzuführen. Tloam-Ser wusste zwar, dass es eine Reihe geheimer und gut getarnter Zugänge zu den unterirdischen Katakomben gab, aber er selbst kannte nur einen davon, sodass ihnen dieses Wissen kaum etwas nützte, denn dieser Eingang befand sich am anderen Ende Sarashtors.
    Die Scheinwerfer schreckten einige der geflügelten Affen auf, die daraufhin kreischend auseinander stoben und dabei den Inhalt eines Beutels mit Panzern von ausgelutschten Hsirr-Käfern über der Straße verstreuten. Die geflügelten Affen hatten ursprünglich die Höhlen in den nahen Gebirgen bewohnt, ehe sie nach dem Ende es Hiralium-Bergbaus auf Garinjan in den verlassenen Minen nahezu perfekte Lebensbedingungen gefunden hatten. Niemand in Sarashtor wäre auf die Idee gekommen, sich Gedanken um die Entsorgung des Hausmülls zu machen. Die Kridan warfen ihn einfach auf die Straße und warteten darauf, dass in der Nacht die geflügelten Affen aus den Minenschächten emporstiegen und ihn mitnahmen. Allerdings hatten sich die geflügelten Affen nach der Einstellung des Hiralium-Bergbaus dermaßen vermehrt, dass es oft zu erbitterten Kämpfen zwischen verschiedenen Horden kam und hin und wieder sogar Kridan angegriffen wurden, wenn die lemurenartigen Müllentsorger irrigerweise den Eindruck bekamen, dass ihnen die Beute streitig gemacht werden sollte.
    »Komm jetzt«, sagte Tloam-Ser. »Wir müssen weiter.«
    »Hast du eigentlich mal darüber nachgedacht, wer uns an Bord der ZORN GOTTES verraten haben könnte?«, fragte Pan-Sen.
    »Seit uns die öffentlichen Tugendwächter über das planetare Mediennetz zu Staatsfeinden gestempelt haben, denke ich über kaum noch etwas anderes nach«, erwiderte Tloam-Ser. »Es gibt an Bord unseres Schiffes noch einen weiteren Anhänger unserer Bewegung. Ich werde dir seinen Namen und Rang nicht verraten, damit du ihn auch nicht preisgeben kannst, solltest du in die Hand der Sicherheitskräfte fallen. Aber ich vertraue ihm absolut. Er hat mir immer den Rücken freigehalten und ich habe die Entscheidung, dich für die Bewegung des Friedensbringers zu gewinnen, in Absprache mit ihm getroffen.«
    »Hattet ihr Funkkontakt vom Schiff zum Versteck des

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