Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 015 - Zwischen den Fronten

Sternenfaust - 015 - Zwischen den Fronten

Titel: Sternenfaust - 015 - Zwischen den Fronten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
Einteilung des Dienstes in erster Linie darauf geachtet, dass jemand diesen Posten übernahm, der über viel Erfahrung verfügte und wusste, worauf er zu achten hatte.
    Die Schiebetür öffnete sich, nachdem Tong sich autorisiert und einen Freischaltcode in ein kleines Terminal eingegeben hatte, dass in die Wandebene der Tür eingelassen war.
    Der Erste Offizier trat ein.
    John Santos hockte auf seinem Bett und wirkte niedergeschlagen. Tong konnte das gut nachvollziehen – zumal sich jetzt herausgestellt hatte, dass er mit hoher Wahrscheinlichkeit zu unrecht verdächtigt worden war …
    Santos blickte müde auf.
    »Na, zu welchen Tests werden Sie mich jetzt bitten?«, fragte er mit leicht galligem Unterton.
    »Dr. Gardikov ist noch dabei, die Simulation des Tathergangs zu erstellen. Aber inzwischen haben die Techniker ihre Aussage bestätigt, dass Ihr Türschloss tatsächlich zur fraglichen Zeit blockiert war und dass Sie versucht haben, es mit Hilfe Ihrer Autorisation zu öffnen – was nicht gelang. Der Bordrechner verweigerte Ihnen den Zugriff, wie die entsprechenden Protokolle bestätigen.«
    »Das habe ich doch die ganze Zeit über gesagt, Sir!«
    Tong hob die Hand, um Santos zu beschwichtigen. »Ich musste das überprüfen lassen, Lieutenant. Jeffersons Leute haben übrigens auch festgestellt, dass das Ganze nicht nur ein mit Hilfe von Computermanipulationen inszenierter Trick Ihrerseits war, um sich ein Alibi zu besorgen.«
    »Sie trauen mir ja eine Menge zu«, schnaubte Santos.
    »Sie haben die nötigen Computerkenntnisse – und es wäre nicht komplizierter als Ihre Hypothese, nach der jemand Ihre Autorisation benutzt hat.«
    »Was auch schon einmal geschehen ist! Erinnern Sie sich! Während der Antimaterie-Testmission benutzte dieser Soerenson die Autorisation von Lieutenant Mutawesi!«
    Tong nickte. »Ja, aber da sich Mutawesi gleichzeitig auf der Brücke befand, war hier der Ausschluss leichter zu treffen. Wie auch immer, ich habe keinerlei Hinweise darauf finden können, dass Sie den Rechner dahingehend manipuliert haben.«
    »Dann stehe ich jetzt nicht mehr unter Arrest und kann meinen Posten wieder einnehmen?«
    »Sie stehen nicht mehr unter Arrest. Ich möchte Sie aber bitten , ihr Quartier nicht zu verlassen. Was Ihren Dienst als Ruderoffizier betrifft, möchte ich erst die Simulation von Dr. Gardikov abwarten.«
    Santos atmete tief durch. »Danke für das Vertrauen – Sir!«
    »Sparen Sie sich den Sarkasmus, Lieutenant. Wenn es Sie interessiert: Ich halte sie für unschuldig. Aber falls Sie an meiner Stelle wären, müssten Sie genauso handeln.«
     
    *
     
    Agent 183 begab sich in einen der Aufenthaltsräume und zog sich einen Syntho-Drink. Er mochte diese Drinks eigentlich nicht. Seine Geschmacksnerven hatten sich offenbar nicht dem menschlichen Standard wirklich anpassen können. Aber wenn ich jetzt plötzlich anfange, Kaffee zu trinken, wie unser Captain, würde ich damit wohl einiges Aufsehen erregen.
    Die Bitterstoffe des Kaffees wären ihm viel eher entgegengekommen, als die Geschmacksverstärker der Syntho-Drinks. Doch den Luxus, seinen geschundenen Geschmacksnerven nachgeben zu können, konnte er sich nur an wirklich anonymen Orten erlauben. In den Restaurants der Megalopolen auf Erde oder Mars beispielsweise. Schon in den Lokalen auf Spacedock 13 wäre die Wahrscheinlichkeit, auf andere Mitglieder der STERNENFAUST-Crew zu treffen viel zu groß gewesen.
    Agent 183 blickte auf sein Chronometer.
    Es kann nicht mehr lange dauern , dachte er.
    Unglücklicherweise konnte er seinen üblichen Überlicht-Kommunikationskanal zu den eigenen Leuten nicht benutzen, seit die Leiche von Fähnrich Denson gefunden worden war.
    Im Augenblick klebt dir das Pech an den Füßen , ging es ihm durch die Windungen seines J’ebeem-Hirns, das sich glücklicherweise auf tomographischen Aufnahmen so gut wie überhaupt nicht vom Gehirn eines Menschen unterschied.
    Die wenigen Unterschiede, die es gab, waren durch kleine chirurgische Eingriffe ausgeglichen worden. Kritisch wäre es erst geworden, wenn man ihn während der Aufnahme zu reflexartigen Reaktionen auf optische Reize veranlasst hätte – etwa durch einen Scheinangriff.
    Aber selbst dann hätte die Untersuchung schon ein Arzt auswerten müssen, der sich gut genug mit der Physiologie der J’ebeem auskannte, um zu wissen, dass bei Angehörigen dieser Spezies durch Benutzung der Augen sehr viel mehr Hirnareale aktiviert wurden als beim Menschen.
    Es war

Weitere Kostenlose Bücher