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Sternenfaust - 018 - Grüne Hölle

Sternenfaust - 018 - Grüne Hölle

Titel: Sternenfaust - 018 - Grüne Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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wären!«
    Jetzt erst passierten Tong, Bruder William, Dr. Gardikov und Jefferson die Schleuse, während Wredan an Bord blieb.
    Dr. Gardikov nahm ein paar Pflanzenproben und einen DNA-Scan vor.
    Nach wenigen Augenblicken lag zumindest ein vorläufiges Ergebnis vor. »Die entnommenen Proben ähneln in ihrer genetischen Struktur sehr stark der Spore, die wir eingefangen haben«, erklärte die Ärztin an Tong gewandt. »Es sind auch Sequenzen darunter, die mit hoher Wahrscheinlichkeit dem Erbgut eines Menschen entnommen sind. Ein hundertprozentiger Beweis kann erst durch einen genauen Vergleich im Labor erbracht werden …«
    »Dann haben die Genetics also tatsächlich im großen Stil menschliches und pflanzliches Erbgut miteinander kombiniert«, stieß Tong hervor.
    »Wer sagt uns, dass nicht auch die DNA anderer Spezies in diesen Cocktail hineingegeben wurde!«, vermutete Bruder William.
    »Ich weiß nicht, ob ›Cocktail‹ wirklich der richtige Begriff dafür ist«, mischte sich Jefferson ein.
    Bruder William drehte sich kurz zu ihm um, während er eine blühende Staude mit dem Scanner untersuchte.
    »Es sind zwei Baupläne, die miteinander kombiniert wurden«, meinte Jefferson.
    »Einverstanden, Lieutenant«, erwiderte Bruder William. »Bis auf eine Kleinigkeit. Es sind keinesfalls nur zwei genetische Baupläne, deren charakteristische Merkmale hier eingegangen sind.«
    Tong ordnete an, dass der Marineinfanterist James Marquanteur zusammen mit Titus Wredan bei der Fähre bleiben sollte, während der Rest des Außenteams in Richtung des mutmaßlichen Gebäudes marschieren sollte, in dem die Energiezellen angemessen worden waren.
    Allerdings war es seitdem nicht wieder gelungen, diese sehr charakteristische Energiesignatur noch einmal zu orten.
    Tong führte den Trupp an. Er hielt dabei ein Ortungsmodul in der Hand, das sie davor bewahrte, sich im dichten Unterholz des wuchernden Dschungels schon nach einer halben Stunde Fußmarsch hoffnungslos zu verlaufen.
    Hin und wieder seilten sich spinnenähnliche arachnoide Lebensformen von den Bäumen ab. Sie waren achtbeinig. Der eigentliche Körper durchmaß etwa zwei Meter. Bizarre Beißwerkzeuge befanden sich an der Vorderseite, während mehrere Dutzend Augen über dem gesamten Körper verteilt waren. Die spinnenartigen Geschöpfe schienen die Fäden, an denen sie sich aus den Baumkronen herabließen, lediglich zur leichteren Fortbewegung zu benutzen. Nirgends waren Netze zu sehen. Aber oben in den Baumkronen konnte man sie dabei beobachten, wie sie mit ihren Beißwerkzeugen Blätter von den Ästen nagten.
    Bruder William ging davon aus, dass es sich um ehemalige Jäger handelte, deren Lebensweise zunächst der von irdischen Spinnen sehr ähnlich gewesen war. »Ich nehme an, dass der akute Beutemangel sie zu Pflanzenfressern gemacht hat. Ich habe mit einem Umgebungsscan festgestellt, dass so gut wie keine Kleintiere in einem Umkreis von etwa einem Kilometer vorhanden sind.«
    »Sie meinen, die Pflanzen wuchern hier dermaßen, dass für die hiesige Fauna keine Möglichkeit mehr bestand, sich zu entfalten?«, fragte Tong etwas verwundert.
    »Normalerweise gilt aber, dass sich die Fauna bei üppigen Pflanzenwuchs erst recht entfalten kann«, stellte Dr. Gardikov fest. »Schließlich bedeutet das ein üppiges Nahrungsangebot.«
    »Im Prinzip ist das zutreffend, Doktor«, gab William zu. »Aber vielleicht stimmt bei Ihren Überlegungen eine Voraussetzung einfach nicht.«
    »Und das wäre?«
    »Sie gehen von Erd-Pflanzen aus, die über relativ schwache Abwehrmechanismen verfügen und daher die Nahrungsgrundlage für zahllose Tierarten sein können. Aber wenn wir davon ausgehen, dass Green tatsächlich mal eine Agrarwelt war …« Bruder William sprach nicht weiter. Er bückte sich um, wirkte auf einmal nervös. In der Linken hielt er sein Ortungsgerät, während seine Rechte die Sensorfelder berührte. Eine Furche bildete sich mitten auf seiner Stirn.
    »Ein Hauptproblem der Landwirtschaft ist doch die Schädlingsbekämpfung!«, sagte Tong. »Wenn Sie nun sagen, dass es hier so gut wie keine Kleintiere gibt, dann wurde hier vielleicht daran gearbeitet, schädlingsresistente Pflanzenarten heranzuzüchten.«
    Die Riesenspinnen stießen Quieklaute aus, sobald sie den Boden berührten.
    Kaharti und die Marines gingen in Stellung, um diese gewaltigen Tiere notfalls abwehren zu können. Ihnen selbst drohte von den Spinnen zwar kaum eine Gefahr, doch bei ihren leichter gepanzerten

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