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Sternenfaust - 018 - Grüne Hölle

Sternenfaust - 018 - Grüne Hölle

Titel: Sternenfaust - 018 - Grüne Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Genickbruch.«
    Tong nickte. »Lieutenant Jefferson, woher wussten Sie, wo die Schwachstelle des Baums ist?«
    Der Ingenieur deutete mit der Waffe auf die von ihm und Marquanteur beschossene Stelle. »Hier habe ich eine Zone mit besonders hohen Temperaturwerten festgestellt. Von dort gingen Impulse aus. Ich konnte es deutlich sehen. Es muss eine Art Gehirn gewesen sein – irgendein Punkt, von dem aus Befehle ausgesandt wurden.« Er trat näher an den Baum.
    »Gehen Sie zurück!«, rief Dr. Gardikov.
    Aber Jefferson ließ nicht beirren. »Der Baum und diese Ranken sind ein einziges Gewächs, auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht«, erklärte er. »Und jetzt ist diese Pflanze tot.«
    »Was sind das für Impulse, die Sie gesehen haben wollen, Lieutenant?«, erkundigte sich Tong skeptisch.
    »Ich war natürlich nur in der Lage, die Wärmeabstrahlung zu erkennen.« Jefferson zuckte mit den Schultern.
    Bruder William blickte auf seinen Scanner und sagte: »Es könnte Elektrizität gewesen sein. Es gibt im Inneren der Bäume zahllose kleine Wasseradern, die als Leiter dienen könnten.«
    Ein knarrendes Geräusch ließ die Mitglieder des Außenteams für einen Moment erstarren.
    Offenbar hatte der Beschuss mit Gauss-Gewehren die Stabilität des Stamms erheblich gemindert. Vielleicht war es aber auch der Umstand, dass die »Signalzentrale« jetzt inaktiv war. Jedenfalls senkte sich der gewaltige Stamm nieder und schlug noch beim Fall eine Schneise in die Vegetation.
    Jetzt trat auch Dr. Gardikov näher und untersuchte die genetische Struktur des Gewächses.
    »Auch hier finden sich Fragmente menschlicher DNA«, stellte sie fest.
    Jefferson machte eine wegwerfende Handbewegung. »Falls Sie bei einen Organismus, der eine Marineinfanteristin zermalmt, wirklich das Attribut menschlich verleihen wollen, Doktor …«
     
    *
     
    Michael Tong entschied gegen das Aufbegehren von Norman Bento, die Leiche von Vrida Mkemua zunächst zurückzulassen. Später würde man sie bergen können.
    Schweigend setzte das Außenteam um Lieutenant Commander Tong seinen Weg fort. Die beiden Marines Matt Kaharti und Norman Bento flankierten die Gruppe. Sie waren sehr still. Natürlich lag das auch am Tod ihrer Kameradin. Doch Bruder William hatte den Eindruck, dass Kaharti besonders dadurch geschockt war, dass überhaupt ein Marine hatte sterben können.
    In den servoverstärkten und mit extrem starker Panzerung versehenen Anzügen konnten die Elite-Infanteristen des Star Corps selbst Graserschüsse der Kridan überstehen. Dieses Gefühl der Unverwundbarkeit war nun zerstört.
    Soldaten starben immer wieder. Doch dass das auch einem schwer gepanzerten Marine in einem einfachen Dschungel passieren konnte – das hatte das Weltbild des Corporals zerrüttet …
    Immer wieder stießen sie auf Riesenspinnen, die an dicken und offenbar erstaunlich elastischen Fäden in die Baumwipfel emporkletterten. Wenn sie sich urplötzlich abseilten, war dies nach wie vor ein Grund zur Vorsicht. Zwar bestand kein Zweifel daran, dass Kaharti und die beiden anderen Marines die Arachnoiden notfalls mit ihren Gauss-Gewehren abwehren konnten. Aber falls ein koordinierter Rudelangriff von sehr vielen dieser Riesenspinnen erfolgte, konnten eventuell doch einige von ihnen zu den weniger geschützten Mitgliedern des Landeteams durchbrechen.
    Die Fauna von Green schien allerdings nicht angriffslustig zu ein.
    Die Arachnoiden nahmen jedes Mal sofort Reißaus. Nach einer kurzen Phase, in der das Landeteam beobachtet wurde, löste dessen Auftauchen eine fast panikartige Reaktion aus. Viele der Arachnoiden ließen sich an ihren Fäden zu Boden. Andere schwangen sich zu benachbarten Baumriesen, verankerten dort einen neuen Faden und setzten ihren Weg von Wipfel zu Wipfel fort.
    »Die scheinen Angst vor uns zu haben«, stellte Tong fest.
    »Vielleicht haben sie schlechte Erfahrungen mit Menschen«, schlug Bruder William vor.
    »Es wäre gut, wenn wir auch von diesen Arachnoiden eine Genprobe bekommen könnten«, meinte Dr. Gardikov.
    »Wie sollen wir das machen?«, fragte Tong. »Schließlich wissen wir nicht, wie die Arachnoiden darauf reagieren, wenn wir einen von ihnen betäuben. Nicht einmal über ihren Intelligenzgrad lässt sich etwas Gesichertes sagen.«
    »Aber über den Intelligenzgrad der Pflanze, die Vrida Mkemua angegriffen hat!«, mischte sich Bruder William ein. »Sie war so gut wie unverwundbar. Aber die Pflanze hat die Schwachstelle

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