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Sternenfaust - 021 - Mars-Parasiten

Sternenfaust - 021 - Mars-Parasiten

Titel: Sternenfaust - 021 - Mars-Parasiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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gar nicht erst ab, sondern fuhr fort: »So was ist immer mies für den Teamgeist, Commander. Das sollten Sie als relativ erfahrene Offizierin inzwischen eigentlich gelernt haben!«
    Ich glaube nicht, dass wir noch Freunde werden, Survival Instructor Kaboli! , antwortete sie ihm – allerdings nur in Gedanken.
     
    *
     
    Der Marstag war fast genauso lang wie ein Erdtag. Die Sonne versank hinter dem Horizont, und die Dämmerung setzte ein. Innerhalb kurzer Zeit war es recht dunkel. Am Himmel schimmerten die Sterne. Ebenso die unregelmäßig geformten Monde Deimos und Phobos. Die Erde – normalerweise der helle Abend- oder Morgenstern des Mars – war im Moment nicht zu sehen, da sie sich gegenwärtig in Opposition zum Roten Planeten befand.
    Zwei Stunden Pause gönnte sich das Team.
    Sie kauerten in einer Senke. Die Temperatur war auf unter sechzig Grad Celsius gefallen. Werte wie im antarktischen Winter. Die Windgeschwindigkeit war etwas angestiegen, aber noch gab es keinerlei Anzeichen für einen Sturm.
    Dana ordnete an, dass alle noch gefüllten Sauerstoffpatronen überprüft wurden und jedes Mitglied des Teams einen Selbsttest der Anzugsysteme durchzuführen hatte. Schließlich waren sie auf das Funktionieren dieser Systeme angewiesen. Wenn zum Beispiel jemand im Schlaf nicht bemerkte, dass die Heizung des Druckanzugs ausgefallen war, konnte es schon nach kurzer Zeit zu spät für ihn sein.
    »Was ist mit den Strahlungswerten, Michael?«, wandte sich Dana an ihren Ersten Offizier.
    Dieser warf ihr das Messmodul zu. Es kostete sie einige Mühe, es aufzufangen.
    »Sehen Sie doch selber nach!«, knurrte er und saß anschließend wie apathisch an seinem Platz.
    Die Strahlung war in bedenklicher Weise gestiegen.
    »Wir werden uns hier nicht lange ausruhen können!«, kündigte Dana an.
    Sie kontaktierte Kaboli über eine geschützte Helmfunkverbindung.
    »Ich habe Ihnen doch gesagt, dass Sie das lieber lassen sollen!«, erwiderte der Survival Instructor. »Sie können froh sein, dass ich Ihnen nicht auf der allgemeinen Helmfunkfrequenz geantwortet habe, sonst wären Sie jetzt bei Ihren Leuten wohl ziemlich unten durch.«
    »Vielen Dank, Sir!«, knurrte Dana, wobei sie das Sir auf eine Weise betonte, die sich eigentlich nur ironisch verstehen ließ.
    »Also haben wir uns verstanden, Commander!«
    »Jetzt hören Sie mir gut zu, Kaboli! Mehrere Mitglieder meiner Crew verhalten sich in einer Weise auffällig, dass ich Ihnen nur empfehlen kann, die Übungsmission abzubrechen und der Ursache auf den Grund zu gehen.«
    Kaboli lachte auf seine unangenehme, dröhnende Art und Weise. »Die Ursache wollen Sie wissen? Die Ursache für den unmotivierten Aggressionsausbruch Ihres Ortungsoffiziers beispielsweise? Den kann ich Ihnen sagen! Das ist der Mars-Koller. Er wäre nicht der Erste, der nicht damit fertig wird, hier draußen auf sich allein gestellt zu sein. Die Erdmenschen wissen es doch gar nicht mehr, was es heißt, den Gewalten der Natur ausgeliefert zu sein und sich nicht einfach in einer Raumfähre davonmachen zu können, wenn es schwierig wird. Aber meine Vorfahren waren dazu gezwungen. Sie hatten nichts als die Trümmer der MARTIAN QUEEN, um sich ein Leben aufzubauen. Leute wie Sie – in Ihren schicken Star-Corps-Uniformen – halten uns Real Martians vielleicht für Hinterwäldler, die aus dem Stück Wüste herausgekommen sind, in dem sie geboren wurden. Aber ich sagen Ihnen eins: Diese Arroganz ist vollkommen unangebracht!«
    »Darum geht es jetzt nicht«, beharrte Frost.
    »Nein? Worum dann? Dass die hoch geachteten Offiziere des Star Corps sich auf ihren Schiffen wie Halbgötter vorkommen und hier nichts als die Spielbälle ihrer eigenen Angst sind? Lieutenant Stein ist an psychische Grenzen gelangt und einige andere Mitglieder Ihres Teams stehen meiner Einschätzung nach kurz davor! Genau das ist aber der Sinn einer Übung wie dieser! Sie sollen Ihre Grenzen erfahren und lernen, sie zu überschreiten, weil das hier draußen Ihre einzige Chance ist zu überleben.«
    »Ich kenne Stein sehr gut und weiß, dass diese Reaktion nicht einfach auf eine Belastung zurückgeführt werden kann …«
    »So? Dann fragen Sie doch mal Ihre Schiffsärztin, wie normalerweise eine Belastungsreaktion aussieht. Ich wette, Sie werden frappierende Übereinstimmungen finden. Nein, Commander, ich werde diese Übung nicht abbrechen! Aber Sie sollten sich wünschen, niemals in eine Situation zu kommen, in der Sie tatsächlich auf einer

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