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Sternenfaust - 021 - Mars-Parasiten

Sternenfaust - 021 - Mars-Parasiten

Titel: Sternenfaust - 021 - Mars-Parasiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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sonstigen Gewohnheit schwieg der Ortungs- und Kommunikationsoffizier der STERNENFAUST die ganze Zeit über.
    Er starrte aus dem Sichtfenster auf der Seite und blickte auf die in ungezählten Rot- und Brauntönen schimmernde Marsoberfläche, auf der die Schatten tiefer Täler und Senken ein Muster bildeten.
    »Vielleicht sollten wir uns bei Gelegenheit mal unterhalten, Lieutenant«, wandte sich Bruder William an Stein.
    Dieser wandte den Kopf in Richtung des Christophorers. Er öffnete den Mund, schwieg aber …
     
    *
     
    Der Gleiter setzte auf einer staubigen, sonnenbeschienenen Ebene auf. Kaboli gab die Anweisung, die Helme aufzusetzen und das Marschgepäck aufzunehmen, das im Wesentlichen aus ein paar technischen Geräten bestand.
    Die Ernährung wurde durch Nahrungskonzentrate in flüssiger Form gewährleistet, die mit Hilfe eines Schlauchs in den Mund geführt werden konnten. Dieser Schlauch ließ sich über eine Minihydraulik in den Mund einführen, die durch Schalter am Arm des Anzugs bedient werden konnte.
    Einer nach dem anderen stiegen die Teilnehmer des Survival-Kurses aus dem Gleiter. Kaboli übermittelte anschließend dem Piloten ein Funksignal, woraufhin dieser den Gleiter wieder starten ließ. Wenig später war das Gefährt hinter dem Horizont verschwunden.
    Es war ein sonniger Tag wie so oft auf dem Mars. Gesteinsbrocken übersäten die ansonsten von dichtem, sehr feinem Staub bedeckte Ebene.
    Kaboli wandte sich Dana Frost zu. »Bringen Sie uns ans Ziel, Commander. Das ist jetzt Ihre Aufgabe.«
    Das Helmvisier des Survival Instructors spiegelte stark, sodass Dana das Lächeln des Umweltangepassten lediglich erahnen konnte.
    »Also gut«, sagte sie und wandte sich an Stein. »Bestimmen Sie die Richtung, David.«
    »Ja, Captain.«
    Stein schwenkte sein Ortungsgerät herum und hatte wenig später das Raumschiffwrack der EXETER angepeilt. Er deutete in die Richtung, in der die EXETER zu finden sein musste.
    Die ersten Stunden verliefen reibungslos. Die Crewmitglieder der STERNENFAUST gewöhnten sich einigermaßen daran, sich in klobigen Raumanzügen bei geringer Schwerkraft fortbewegen zu müssen. Aber selbst ein umweltangepasster Real Martian wie Norman Kaboli war darauf angewiesen.
    Zeitweilig bewegte sich die Gruppe durch seitliches Hüpfen vorwärts, was unter Marsschwerkraft einfach die effektivste Form der Fortbewegung war. Nur Kaboli hatte eine eigene Fortbewegungsart, die von den anderen Teilnehmern des Survival-Kurses zwar bestaunt wurde, aber auf Grund der unterschiedlichen physischen Voraussetzungen unmöglich kopiert werden konnte.
    Auf jeden Fall kann man beobachten, wie stark sich die Real Martians an die Gegebenheiten des Roten Planeten tatsächlich angepasst haben! , überlegte Dana, während sie an der Spitze der Gruppe Richtung Nordosten trabten.
    In regelmäßigen Abständen ordnete Dana Pausen an.
    Die Gruppe traf dabei auf Gesteinsbrocken, deren Oberfläche innerhalb von Jahrmillionen durch Staubstürme ganz glatt geschliffen worden war. Das einzigartige Sandstrahlgebläse der Marswüste hatte sie geformt.
    Am späten Nachmittag erreichten sie einen mehrere hundert Meter tiefen Steilhang. Da Antigrav-Aggregate ja nicht zu ihrer Ausrüstung zählten, blieb ihnen nichts anderes übrig, als sich abzuseilen. Kaboli ging voran, die anderen folgten einer nach dem anderen und jedes der Crewmitglieder merkte sehr bald, dass man unter Marsschwerkraft seine Bewegungen sehr vorsichtig dosieren musste, wenn man nicht in die Tiefe stürzen wollte.
    Unten angekommen ordnete Dana noch einmal an, dass die geographischen und meteorologischen Daten aktualisiert wurden.
    Stein, der eines der Ortungsmodule bediente, wirkte inzwischen ziemlich mürrisch.
    »Wenn es denn sein muss«, knurrte er ungehalten über Helmfunk.
    Was ist nur los mit ihm? , fragte sich Frost nicht zum ersten Mal.
    Tong wirkte einfach nur kühl und abweisend. Der Erste Offizier war zwar nie ein Ausbund an Herzlichkeit gewesen, aber erstens waren die Ressentiments, die anfangs ihre dienstliche Beziehung zueinander belastet hatten, längst und lange ausgeräumt. Zweitens sah die Kommandantin der STERNENFAUST nicht den geringsten Anlass für diesen abrupten Stimmungswandel. Normalerweise war Tongs Art zwar sehr sachlich, aber deswegen nicht abweisend.
    Ich werde bei Gelegenheit mit Bruder William darüber sprechen müssen! , ging es ihr durch den Kopf. Schließlich muss ich wissen, ob ich mir nur etwas einbilde, oder ob jemand anders

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