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Sternenfaust - 024 - Die letzte Schlacht der Kridan

Sternenfaust - 024 - Die letzte Schlacht der Kridan

Titel: Sternenfaust - 024 - Die letzte Schlacht der Kridan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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glühende Anhänger des Predigers sind, werden ihn und seinen Umsturz nicht mehr ganz so wohlwollend betrachten, sobald sie die ersten Nachteile zu spüren bekommen, die die Neuorganisation des Reiches mit sich bringt. Ich bin mir sicher, dass sich dann nicht wenige die alten Zustände der Sicherheit zurückwünschen. Und an wen werden sie sich wohl wenden, um diese Zustände wieder herzustellen?«
    Ratan-Lai begann langsam einzusehen, welche Pläne Kel-kek mit seinem Vorschlag verfolgte. So sehr es ihm widerstrebte, mit den Ketzern zu fraternisieren, so vorteilhaft konnte das bei näherer Betrachtung sein. Natürlich zog er es immer noch vor, seinen Einfluss mit militärischen Mitteln zu sichern. Doch das, da hatte der Bolpor-Agent vollkommen Recht, war nicht mehr möglich. Es sei denn, er hätte tatsächlich über zwei Drittel des gesamten Volkes ausgelöscht. Aber das hätte unweigerlich den Rest des Volkes gegen ihn aufgebracht, und es wäre nur noch eine Frage der Zeit gewesen, bis man ihn und die Priesterschaft gestürzt hätte.
    »Nun gut«, gab er schließlich nach. »Können Sie den Kontakt zum Prediger herstellen, Kel-kek?«
    »Natürlich, Mar-Tanjaj. Ich werde ihm schnellstmöglich Ihr … Friedensangebot überbringen. Bis dahin wäre es eine überaus vorteilhafte Geste des guten Willens, wenn Sie die Angriffe gegen die Ketzer sofort einstellten.«
    Ratan-Lai trommelte unwillig mit den Krallen auf die Tischplatte vor sich, gab aber doch nach. »Ich werde es veranlassen.«
    Damit war die Unterredung beendet. Ratan-Lai stürmte hinaus, noch ehe Kel-kek gegangen war. Lajton-Dor wartete, bis auch der Bolpor-Agent den Raum verlassen hatte und wandte sich an Seri-Fan.
    »Sie haben sich eine stürmische und schwierige Zeit ausgesucht, um Priester zu sein, mein junger Freund«, sagte er betrübt zu seinem Protege. »Wie es aussieht, haben wir die gerechte Sache verloren. Aber Sie, Seri-Fan, haben eine Chance, die ich nicht mehr habe. Sie sind noch nicht öffentlich in Erscheinung getreten. Das bedeutet, dass der Prediger und seine Leute Sie nicht kennen.«
    »Das ist richtig«, bestätigte der junge Priester. »Doch wie sollte das von Vorteil für mich sein?«
    »Sehr einfach. Schließen Sie sich scheinbar dem Prediger an und werden Sie sein Gefolgsmann. Und sobald Sie sein Vertrauen gewonnen haben, arbeiten Sie darauf hin, die alte Ordnung wieder herzustellen.«
    Seri-Fan hatte Mühe, ein betrübtes und zweifelndes Gesicht zu machen. Mit einem solchen Auftrag hatte er nicht gerechnet. Das lief ja viel besser, als er zu hoffen gewagt hatte. Mit diesem Auftrag war er bei seinen ehrgeizigen Plänen in jedem Fall auf der sicheren Seite.
    Mertal-ku hatte Satren-Nor seinen Schützling Seri-Fan empfohlen. Das bedeutete, dass der Prediger ihm allein schon deshalb vertrauen würde. Bisher war da nur das Problem gewesen, wie er seinem Mentor Lajton-Dor und dessen Bundesgenossen diesen Sinneswandel begreiflich machen sollte, ohne von ihnen für den Opportunisten und Verräter an ihrer Sache gehalten zu werden, der er tatsächlich war.
    Mit diesem Auftrag vom Oberpriester persönlich würde Lajton-Dor, wann immer der junge Priester nun an der Seite des Predigers auftrat, der festen Überzeugung sein, dass sein Protege damit in Wirklichkeit der Sache der alten Regierung diente – und ihm ebenfalls vollstes Vertrauen entgegen bringen.
    Nein, es hätte wirklich nicht besser kommen können für Seri-Fan …
     
    *
     
    Satren-Nor verfolgte die Berichte über die Ausschreitungen in Matlanor und anderen Städten des Imperiums mit bekümmerter Miene. Das hatte er nicht gewollt. Er wollte nichts als Frieden, aber was sich draußen auf den Straßen abspielte, war Krieg. In der ganzen Geschichte des kridanischen Imperiums hatte es noch niemals Bürgerkrieg gegeben. Und dieser hier hatte das schlimmste nur mögliche Ausmaß erreicht.
    Seine Anhänger – seine Anhänger! –, die ihm und seiner Lehre des Friedens folgten, stürmten die Regierungssitze und töteten wahllos jedes Regierungsmitglied, dessen sie habhaft werden konnten. Es ging sogar das Gerücht um, dass sie auch den jungen Raisa ermordet hätten, wenn sie ihn gefunden hätten. Doch der war verschwunden. Irgendein vorausschauender Kridan hatte ihn – hoffentlich! – in Sicherheit gebracht.
    Aber das alles hatte Satren-Nor nicht gewollt. Und er fragte sich, wie er dieses sinnlose Morden stoppen konnte.
    Pan-Sen trat zu ihm. Er wusste, was den von ihm so verehrten

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