Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 025 - Im Palast des verlorenen Wissens

Sternenfaust - 025 - Im Palast des verlorenen Wissens

Titel: Sternenfaust - 025 - Im Palast des verlorenen Wissens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
eingenommen.
    Botschafter Paljanov hatte darauf bestanden, dass Olafssons Männer lediglich in Uniform und mit Nadler-Bewaffnung den Sicherheitskräften des Fürstgouverneurs gegenübertraten. Schließlich sollte nicht durch unnötig martialisches Auftreten das ohnehin nicht sehr große Vertrauen, mit dem sich beide Seiten gegenüberstanden, weiter vergiftet werden.
    Die schweren Gauss-Gewehre, die bei den Mariners normalerweise im Einsatz waren, befanden sich aber ebenfalls an Bord – genauso wie die schweren, raumtauglichen Kampfanzüge, die aus jedem dieser Männer eine wandelnde, nahezu unverwundbare Kampfmaschine machen konnte.
    Die L-1 war aus dem Hangar der STERNENFAUST ausgeschleust worden und tauchte nun in die Atmosphäre von Assano ein.
    Der Blick auf die Oberfläche, den sowohl die Sichtfenster als auch die Monitore bieten konnten, war einmalig. Eine zerklüftete, von Vulkangestein geprägte Landschaft, wie sie vielleicht in der Frühzeit der Erdgeschichte weite Teile des Festlandes geprägt hatte. Einige der hoch aufragenden Vulkanschlote rauchten. Hier und da trat ständig glühendes Magma an die Oberfläche.
    Lieutenant Commander Tong zoomte mit Hilfe der optischen Sensoren einen Ausschnitt aus der Dämmerzone heran, wo die lange planetare Nacht nach anderthalb Wochen der Finsternis endlich dem Tag Platz machte. Auf einem der Bildschirme der L-1 war zunächst ein Infrarot-, dann ein normales Kamerabild zu sehen. Es waren deutlich Schwärme von fledermausähnlichen Tieren zu sehen, deren Flügelspannweite mehrere Meter betrug, wie der Bordrechner sehr schnell feststellte.
    »Es ist erstaunlich, dass sich auf einer Welt wie Assano überhaupt größere Tiere entwickeln konnten«, kommentierte Tong diese Entdeckung.
    »Sie haben sich nicht auf Assano entwickelt«, erwiderte Bruder William. »Soweit ich weiß, wurde so gut wie die gesamte Fauna des Planeten im Lauf von etwa dreitausend Jahren Besiedlungsgeschichte durch die J’ebeem importiert. Insbesondere natürlich verwilderte Kampfdrachen, die aus den Gehegen ausgebrochen sind, in denen die J’ebeem diese Tiere halten, um sie für ihre Schaukämpfe einsetzen zu können.«
    Bogdanovich senkte die Flugbahn der L-1 weiter ab. Der Blick auf die Oberfläche war vollkommen frei, da es auf Assano kaum Wolken gab.
    Die wenigen Siedlungen waren deutlich zu erkennen. Insgesamt hatte Assano eine Bevölkerung von gerade einer Million Einwohnern, die fast ausschließlich in der nördlichen Hemisphäre siedelten.
    Ungefähr ein Drittel der Bevölkerung lebte in und um Kar’assano, der gewaltigen Residenz des Fürstgouverneurs.
    Gegenwärtig herrschte hier die heißeste Zeit des Tages. Assanos Feuer stand im Zenit. Wenn man Glück hatte, so zogen genau um die Mittagszeit ein oder mehrere der Assano-Monde vor dem Zentralgestirn des Systems her und dämpften auf diese Weise dessen intensive Strahlung. Die Temperaturen an der Oberfläche waren um diese Zeit selbst für die im Vergleich zu den Menschen körperlich robusteren J’ebeem nahezu unerträglich. Ein der Sonne zugewandter Berghang oder eine schattenlose Ebene konnten zu Orten des Todes werden.
    »Wir bekommen einen Leitstrahl der Bodenkontrolle von Kar’assano und werden aufgefordert, diesem zu folgen«, erklärte Bogdanovich.
    »Dann tun Sie das!«, erwiderte Botschafter Paljanov etwas ungehalten.
    Tong mischte sich ein.
    »Ich darf Sie daran erinnern, dass ich auf operativem Gebiet die Kommandogewalt über diese Außenmission habe«, sagte der Erste Offizier der STERNENFAUST sehr ruhig, aber dennoch mit einer Bestimmtheit, die keinen Zweifel daran ließ, dass er nicht bereit war, in diesem Punkt auch nur einen Millimeter nachzugeben.
    »Dann geben Sie die nötigen Befehle doch endlich!«, knurrte Paljanov, der natürlich sehr genau wusste, dass Tong im Recht war.
    Tong nickte Ya’akov Bogdanovich lediglich zu.
    »Sir, wenn wir auf die Forderung des Leitstrahlrechners eingehen, müssten wir den J’ebeem zwangläufig einen beschränkten Zugang zum Bordrechner der L-1 gewähren«, gab der Pilot zu bedenken.
    »Funken Sie zurück, dass wir eine manuelle Landung bevorzugen. Schließlich ist ungewiss, ob ihr Leitstrahlsystem mit unserer Steuerung überhaupt kompatibel ist.«
    »Jawohl, Sir.«
    Bogdanovich tippte auf dem Touchscreen seiner Steuerkonsole herum. »Wir bekommen eine standardisierte Antwort des Leitstrahlrechners. Danach ist eine Landung ohne Zugangsgewährung zu unserem Bordrechner nicht

Weitere Kostenlose Bücher