Sternenfaust - 028 - Die Geister von Arkison
haben.«
Und seit wann bist du ein Mitglied der Untersuchungskommission oder anderweitig bevollmächtigt, hier den Mund so voll zu nehmen? , dachte Dana verärgert. »Was mein Erster Offizier meint«, sagte sie laut, »ist, dass alles darauf hindeutet, dass Sie etwas vor uns verbergen und wir entschlossen sind herauszufinden, was es ist.«
Kritapa Skey wurde sichtbar blass und machte ein gequältes Gesicht. »Ich kann Ihnen nicht helfen«, sagte sie mit einem Unterton in der Stimme, der bei einem Menschen Verzweiflung signalisiert hätte. »Und jetzt gehen Sie bitte. Suchen Sie Ihre Leute, wenn Sie wollen. Aber wenn Sie sie in drei Tagen Ortszeit nicht gefunden haben, muss ich darauf bestehen, dass Sie Arkison wieder verlassen. Unsere Unterredung ist zu Ende.«
*
»Immerhin weiß die Verwalterin jetzt, dass wir uns weder bluffen noch hinhalten lassen«, sagte Mirko Henderson, nachdem sie das Verwaltungsgebäude wieder verlassen hatten. »Allerdings sind nur drei Tage nicht viel Zeit.«
»Wenigstens hat sie endlich zugegeben, dass sie sehr wohl etwas über den Verbleib meiner Leute weiß, wenn auch indirekt«, stellte Caitlin Schukowa grimmig fest und wandte sich an Dana. »Können Sie in drei Tagen etwas ausrichten?«
»Wir werden unsere Bestes tun«, versprach Dana und ließ sich mit van Deyk etwas zurückfallen, bis sie ein gutes Stück von den anderen entfernt waren.
»Lieutenant Commander van Deyk«, sagte sie dann kühl, »Ihre eigenmächtige Einmischung in die Verhandlung hat mir missfallen. Sie waren dazu nicht autorisiert, erst recht nicht dazu, der Hauptverwalterin beinahe schon zu drohen. Sie sind mein Erster Offizier, und ich schätze Ihre Unterstützung. Aber ich erwarte, dass Sie solche Vorgehensweisen vorher mit mir absprechen. Sie hätten uns in Teufels Küche bringen können.«
»Ich bitte um Entschuldigung, Ma’am. Ich werde mich bemühen, dass es nicht wieder vorkommt«, antwortete van Deyk ausdruckslos.
»Mehr haben Sie dazu nicht zu sagen?«
Van Deyk blieb stehen und sah sie an. »Was erwarten Sie noch?«
»Nun, zum Beispiel eine Erklärung, warum Sie sich so verhalten haben.«
Van Deyk schwieg.
»Nun, Lieutenant Commander?«
»Es wäre mir lieb, wenn Sie nicht auf einer Antwort bestünden, Ma’am. Ich wiederhole: Ich werde mich bemühen, dass es nicht wieder vorkommt.«
»Aber Sie können nicht garantieren, dass Sie sich künftig besser im Zaum halten«, stellte Frost fest.
»Langfristig ganz gewiss sogar, Ma’am. Nur im Augenblick … fällt mir das noch etwas schwer.«
»Und wieso, wenn ich fragen darf?«
Van Deyk zögerte immer noch.
»Kommen Sie schon, raus mit der Sprache! Sie selbst haben mir doch gesagt, ich muss mich auf Sie verlassen können. Wie aber kann ich das, wenn ich Ihre Beweggründe für Ihr Verhalten nicht begreife?«
Van Deyk grinste schief. »Touché! Aber Sie sind meine Vorgesetzte. Da ist es nicht angemessen, dass ich mit Ihnen über persönliche Dinge spreche.«
Dana warf genervt die Hände in die Luft. »Nun gut, wenn Sie das so sehen, ordne ich an, dass wir für die nächste Viertelstunde Zivilisten sind, die zufällig denselben Weg haben. Bekomme ich dann eine ehrliche Antwort von Ihnen?«
Van Deyk warf ihr einen undefinierbaren Blick zu und nickte schließlich. »Die Sache ist die, Captain. Ich war 16 Jahre lang Kommandant eines Raumschiffs in eigener Verantwortung, die letzten zehn Jahre davon im Rang eines Captains. Bei einer Mission wie dieser hätte ich die leitende Funktion im militärischen Bereich gehabt.« Er zuckte mit den Schultern. »Ich bin erst seit wenigen Wochen wieder Lieutenant Commander. Mein Problem ist, dass ich mich noch nicht daran gewöhnt habe. Aber ich werde es lernen. Das habe ich mir jedenfalls fest vorgenommen und werde es auch schaffen.«
Dana nickte. Wenn sie sich in seine Lage versetzte, verstand sie ihn nur zu gut. Mir würde es sicher genauso gehen. Und wie ich mich kenne, würde ich in so einer Situation wahrscheinlich sogar den Dienst quittieren. Es gehört eine Menge Charakterstärke dazu, dass van Deyk es nicht getan hat.
»Ich danke Ihnen für Ihre Offenheit, Lieutenant Commander«, sagte sie. »Ich hoffe nur, wir geraten nicht allzu oft aneinander, bis Sie es geschafft haben.«
»Ich werde mein Bestes tun, Ma’am«, versprach van Deyk.
»Nachdem das nun geklärt ist, können wir ja wieder dienstlich werden. Die Arkisonen haben also tatsächlich etwas zu verbergen. Gibt es Ihrer Erfahrung nach
Weitere Kostenlose Bücher